occire

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes occire gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes occire, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man occire in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort occire wissen müssen. Die Definition des Wortes occire wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonoccire und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

occire (Französisch)

Zeitform Person Wortform
Präsens j’ ]
tu ]
il, elle, on ]
nous ]
vous ]
ils, elles ]
Partizip II Maskulinum Femininum
Singular occis occise
Plural occis occises
Hilfsverb   avoir
Alle weiteren Formen: Flexion:occire

Anmerkung:

Das Verb ist heutzutage quasi ein defektives Verb, da es zumeist nur noch im Infinitiv, in den zusammengesetzten Zeitformen und als participe passé verwendet wird.[2] Dennoch lässt sich, vor allem in älteren Texten, der Gebrauch weiterer flektierter Formen nachweisen (siehe Beispiele).

Worttrennung:

oc·cire

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild occire (Info)

Bedeutungen:

veraltet, sonst schriftsprachlich oder antiquiert, bisweilen auch possen- oder scherzhaft: den Tod (von jemandem, sich, eines Tieres) herbeiführen, verursachen, verschulden; im abstrakten, übertragenen Sinne: ein abruptes Ende (von etwas, einer Sache) herbeiführen

Herkunft:

Das zugrundeliegende lateinische Wort occīdere → la[3], mit dem Anklang von caedere → la[4] (vergleiche occidere → la[5])[2], wurde als das kräftigere, ausdrucksvollere Verbum empfunden als sein Synonym interficere → la[6].[7] Im Latein Galliens ist es offenbar unter dem Einfluss eines Verbums wie auferre → la[8] zu (nicht belegtem, aber rekonstruiertem) *aucidere geworden[7], das ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts[2] im Altfranzösischen unter anderem die Reflexe aucidre → fro[9], aucire → fro[9], aucir → fro[9], ausire → fro[9], aoucire → fro[9] hinterließ. Eine der gebräuchlichsten Formen lautete allerdings ocire → fro[10].[7] Das Wort hatte offenbar gegenüber dem damals aufkommenden tuer → fro[11] eine besondere Bedeutungsnuance gehabt, wie an einer Stelle in Geffrei Gaimars »Estorie des Engles« ersichtlich wird:
„Treis en oscist, dous en tua ,
E al siste le poing trencha ;“[12]
Wahrscheinlich bedeutete es ‚mit der blanken Waffe töten‘ im Gegensatz zu tuer → frototschlagen‘.[7] ocire → fro wurde im Laufe der Zeit wieder an das Lateinische angelehnt, zunächst in der Schreibweise -cc-, dann auch in der Aussprache der beiden -cc-.[7] Im gleichen Maße gerät das Verbum außer Gebrauch und wird schließlich zu Anfang des 17. Jahrhunderts größtenteils ausgeschieden.[7] Fortan wird es nur noch von burlesken Autoren gebraucht.[7] Heutzutage wird es zumeist nur noch antiquiert oder scherzhaft gebraucht.[2] Der Untergang eines vormals so gebräuchlichen Verbums lässt sich womöglich mit der in den Texten belegten Unbestimmtheit bezüglich seiner Konjugation erklären, wodurch der regelmäßigen Konjugation von tuer → fr der Vorzug gegeben wurde.[2]

Synonyme:

tuer

Sinnverwandte Wörter:

abattre, assassiner, assommer, dévitaliser, éliminer, exécuter, exterminer, lyncher, massacrer, supprimer
gehoben: faire périr
verhüllend: faire disparaître
abwertend: envoyer quelqu’un à la mort/envoyer quelqu’un ad patres/envoyer quelqu’un dans l’autre monde
umgangssprachlich: achever, dézinguer, trucider
salopp: bigorner, crever, crever la peau à quelqu’un/faire la peau à quelqu’un, démolir, étendre, liquider
sondersprachlich (Argot): buter/butter, faire avaler son acte de naissance/faire avaler son bulletin de naissance/faire avaler son extrait de naissance, faire avaler sa cuillère/faire avaler sa fourchette, faire avaler le goujon/faire avaler sa chique/faire avaler sa gaffe/faire avaler sa langue, refroidir, saigner
fachsprachlich (Gesundheitspolizei, Schlachterei, Veterinärmedizin): abattre
veraltet: homicider, meurtrir

Oberbegriffe:

faire mourir

Unterbegriffe:

descendre, égorger, étrangler, fusiller, guillotiner, noyer, pendre, poignarder
couper le cou à quelqu’un/serrer le cou à quelqu’un/tordre le cou à quelqu’un
salopp: flinguer, zigouiller
sondersprachlich (Argot): fumer

Beispiele:

« Quand le peuple vit son chef occis , il s’émut grandement : ‹ Allons ! criait-il , ils ont tué notre capitaine , occisons tout ! › »[13]
„Als das Volk sein Oberhaupt hingemetzelt sah, geriet es in offenem Aufruhr: ‚Vorwärts!‘ schrie es, ‚sie haben unseren Hauptmann getötet, lasst uns alle hinmetzeln!‘“
« J’ai eu le bonheur de paraître devant lui , de ma chétive personne , de lui faire le récit de mes dangers et des vôtres , sans oublier qu’à onze ans , vous occîtes de votre main l’assassin de votre père ; enfin , je lui rappelai qu’il devait une nouvelle utile autant qu’agréable à ce même enfant , aussi avisé que brave. »[14]
„Mir wurde das große Glück zuteil vor ihm zu erscheinen, meine schmächtige Wenigkeit, um ihm von meinen Fährnissen und den Euren Kunde zu geben, ohne auszulassen, dass Ihr mit elf Jahren den Mörder eures Vaters eigenhändig abtatet; schließlich brachte ich ihm in Erinnerung, dass er dem höchstselbigen, so gescheiten wie tapferen Kinde eine ebenso nützliche wie angenehme Nachricht schuldete.“
« On ne s’est pas demandé , avec la précision que j’y ai mise , ce que c’est en soi que le droit de la guerre ; quel en est le principe ; quelles sont les conditions de son exercice ; jusqu’à quel point il est permis de saccager et d’occire ; si , par conséquent , la spoliation du vaincu a rien de commun avec les lois et l’objet politique de la guerre , et s’il est tel cas qui puisse autoriser la destruction d’une nationalité et l’expropriation de tout un peuple , comme je viens d’en faire , dans le précédent chapitre , l’hypothèse. »[15]
„Man hat sich nicht – mit der Genauigkeit, die ich darauf verwandt habe – gefragt, was das Kriegsrecht an sich ist; welchem Grundsatz es zugehört; welche Bedingungen zu seiner Anwendung berechtigen; inwieweit es erlaubt ist, auszuplündern und zu metzeln; ob, folglich, die Beraubung des Besiegten nichts mit den Gesetzen und dem politischen Zweck des Krieges gemein hat und ob ein derartiger Fall zur Vernichtung einer Nationalität und zur Enteignung eines ganzen Volkes ermächtigen kann, – wie ich darüber gerade, im vorangegangenen Kapitel, gemutmaßt habe.“
« Un chevreuil bondit hors d’un fourré, un daim parut dans un carrefour, un blaireau sortit d’un trou, un paon sur le gazon déploya sa queue; — et quand il les eut tous occis, d’autres chevreuils se présentèrent, d’autres daims, d’autres blaireaux, d’autres paons, et des merles, des geais, des putois, des renards, des hérissons, des lynx, une infinité de bêtes, à chaque pas plus nombreuses. »[16]
„Ein Reh sprang aus dem Dickicht , ein Damwild zeigte sich auf einer Wegscheide, ein Dachs fuhr aus seinem Bau, ein Pfau auf dem Rasen fächerte seine Schleppe auf; — und als er sie alle erlegt hatte, boten sich weitere Rehe, weiteres Damwild, weitere Dachse, weitere Pfaue und Amseln, Häher, Iltisse, Füchse, Igel, Luchse, eine Unmenge an wilden Tieren, mit jedem Schritt zahlreicher , an.“
«  le calamiteux garçon, trop sensible, hélas! subissait alors mille supplices &, sûrement, il était déjà décidé, malgré tout, à s’occire. »[17]
„ der unheilvolle, zu zartbesaitete Junge erlitt leider schon vielerlei Qualen & hatte sicherlich schon entschlossen, trotz allem, sich umzubringen.
« Tant qu’à faire de les occire j’aimais mieux m’en charger moi-même!… J’ai réfléchi à un moyen… J’ai pensé comme si c’était moi… Moi j’aimerais pas au couteau… non!… J’aimerais pas à être étranglé… non…! J’aimerais pas être écartelé… détripé… fendu en quatre!… »[18]
„Wenn sie schon beseitegeschafft werden müssen, wollte ich mir das lieber selbst aufbürden!… Ich hatte mir über das geeignete Mittel Gedanken gemacht… Ich dachte, als beträfe es mich selbst… Mit dem Messer würde ich es nicht wollen… nein!… Ich würde nicht erwürgt werden wollen… nein…! Ich würde nicht gevierteilt… ausgeweidet… zerstückelt werden wollen!…“
« Avec une nonchalante négligence Querelle dit : — Mais pourquoi qu’ t’as occis le mataf? Ça, ça ne s’explique pas. »[19]
„Mit einer unachtsamen Nachlässigkeit sagte Querelle: ‚Aber warum haste die Blaujacke abgemurkst? Das will nicht einleuchten.‘“
« Curieusement, s’agissant d’avortement, la droite américaine, religieuse et puritaine, sacralise le droit à la vie du foetus. Du même souffle, ces bonnes gens invoquent le droit supérieur de l’État d’occire l’assassin. »[20]
„Merkwürdigerweise verehrt, wenn es sich um eine Abtreibung handelt, die amerikanische, religiöse und puritanische, Rechte geradezu heilig das Recht auf Leben des Fötus. Im selben Atemzug berufen sich diese feinen Leute auf das höhere Recht des Staates, den Mörder umzubringen.
« C’est un étudiant qui a résolu de pourfendre et d’occire toutes les mauvaises pièces :.»[21]
„ Ein Student, der entschlossen ist, alle schlechten Stücke zu brandmarken und den Garaus zu machen.

Wortbildungen:

occiseur (→ occiseuse)

Übersetzungen

Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „occire
Dictionnaire vivant de la langue française (ARTFL) „occire
PONS Französisch-Deutsch, Stichwort: „occire
LEO Französisch-Deutsch, Stichwort: „occire
Winfried Busse, Jean-Pierre Dubost: Französisches Verblexikon. Die Konstruktion der Verben im Französischen. 2., überarbeitete Auflage. Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart/Düsseldorf/Berlin/Leipzig 1983, ISBN 3-12-520820-3, DNB 830301232, Seite 222.
Paul Robert: Le Nouveau Petit Robert. Dictionnaire alphabétique et analogique de la langue française ; texte remanié et amplifié sous la direction de Josette Rey-Debove et Alain Rey. Dictionnaires Le Robert, Paris 2007, ISBN 978-2-84902-133-0, Seite 1725.
Louis Guilbert, René Lagane, Georges Niobey et al.: Grand Larousse de la langue française en sept volumes. Tome cinquième, O - PSY, Librairie Larousse, Paris 1989, ISBN 2-03-101375-0-VL, ISBN 2-03-101845-0-VT (Digitalisat bei Gallica), Stichwort »occire«, Seite 3646.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 MM. Bescherelles Frères: Dictionnaire usuel de tous les verbes français tant reguliers qu’irréguliers entièrement conjugés contenant par ordre alphabétique les 7,000 verbes de la langue française avec leur conjugaison complète et la solution analytique et raisonnée de toutes les difficultés auxquelles ils peuvent donner lieu. Nouvelle édition, Tome second: F–Z, Garniers Frères, Paris , Seite 301 (Zitiert nach Google Books).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „occire
  3. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „occido+%5B1%5D“ (Zeno.org)
  4. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „caedo“ (Zeno.org)
  5. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „occido+%5B2%5D“ (Zeno.org)
  6. Karl Ernst Georges: Kleines deutsch-lateinisches Handwörterbuch. Hannover und Leipzig71910: „töten
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 Walther von Wartburg (Herausgeber): Französisches Etymologisches Wörterbuch. Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes. 25 Bände, Band Ⅶ, 1922–2002, Stichwort »ŏccīdĕre«, Seite 299.
  8. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „aufero“ (Zeno.org)
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 Walther von Wartburg (Herausgeber): Französisches Etymologisches Wörterbuch. Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes. 25 Bände, Band Ⅶ, 1922–2002, Stichwort »ŏccīdĕre«, Seite 298.
  10. Adolf Tobler, Erhard Lommatzsch; édition électronique conçue et réalisée par Peter Blumenthal et Achim Stein: Altfranzösisches Wörterbuch. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08167-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »ocire, ocir«.
  11. Adolf Tobler, Erhard Lommatzsch; édition électronique conçue et réalisée par Peter Blumenthal et Achim Stein: Altfranzösisches Wörterbuch. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08167-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »tuer«.
  12. Geoffrei Gaimar; Thomas Duffus Hardy, Charles Trice Martin (Herausgeber): Lestorie Des Engles Solum La Translacion Maistre Geffrei Gaimar. Volume 1: Text, Cambridge University Press, Cambridge/New York/Melbourne/Madrid/Cape Town/Singapore/São Paulo/Delhi/Mexico City 2012, ISBN 978-1-108-05342-6, Seite 23 (Zitiert nach Google Books).
  13. M. Capefigue: Histoire de France au Moyen-Âge, depuis Philippe-Auguste jusqu’à la fin du règne de Louis Ⅺ, 1223–1483. 3. Auflage. Duféy, Paris 1838, Seite 296 (Zitiert nach Google Books).
  14. George Sand: Les beaux messieurs de Bois-Doré. Tome premier, Collection Hetzel, Librairie de L. Hachette et Cie, Paris 1856, Seite 315 (Zitiert nach Google Books).
  15. Pierre-Joseph Proudhon: La Guerre et la Paix. Recherches sur le Principe et la Constitution du Droit des Gens. Tome second, Collection Hetzel/E. Dentu, Paris 1861 (Essais de Philosophie pratique ; No 13), Chapitre Ⅺ: Ce que la Conquête tend à devenir : Réduction de la Guerre à l’Absurde, Seite 275 (Zitiert nach Google Books).
  16. Gustave Flaubert: La Légende de Saint-Julien l’Hospitalier. In: Trois contes. Un cœur simple. La Légende de Saint-Julien l’Hospitalier. Hérodias. G. Charpentier, Paris 1877, Seite 112–113 (Zitiert nach Internet Archive).
  17. Léon Cladel: Ompdrailles. Le Tombeau-des-Lutteurs. Alphonse Lemerre, Paris 1882, Seite 310 (Zitiert nach Internet Archive).
  18. Louis-Ferdinand Céline: Mort à crédit. Roman. Éditions Denoël, Paris 1936, Seite 503.
  19. Jean Genet: Querelle de Brest. In: Œuvres complètes. Pompes funèbres. Le pêcheur du Suquet. Querelle de Brest. Gallimard, Paris 1953, Seite 282 (Zitiert nach Google Books).
  20. Jean-C. Hébert: Congrès mondial sur l’abolition de la peine de mort - Un enjeu de politique locale pour l’Amérique profonde. Depuis sa restauration par les États-Unis, en 1976, la peine capitale suscite la discorde entre l’Europe et l’Amérique. In: Le Devoir. 6. Oktober 2004, ISSN 0319-0722 (URL, abgerufen am 9. Juni 2015).
  21. Ludovic Halévy: Carnets. Tome Ⅰ, 1865, Seite 71 (Zitiert nach Centre National de Ressources Textuelles et Lexicales „occire“).