zutexten

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zutexten (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich texte zu
du textest zu
er, sie, es textet zu
Präteritum ich textete zu
Konjunktiv II ich textete zu
Imperativ Singular text zu!
texte zu!
Plural textet zu!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
zugetextet haben
Alle weiteren Formen: Flexion:zutexten

Worttrennung:

zu·tex·ten, Präteritum: tex·te·te zu, Partizip II: zu·ge·tex·tet

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild zutexten (Info)

Bedeutungen:

fachsprachlich: einzelne Bildsequenzen (eines Films oder dergleichen) mit zu viel Text (Monolog, Dialog der Darsteller, Kommentar aus dem Off) versehen
salopp: auf jemanden unentwegt (und zumeist penetrant) einreden, jemandem mit seinem Drang, sich mitzuteilen, äußerst lästig werden

Herkunft:

Präverbfügung[1] aus der Präposition zu und dem Verb texten[2]

Synonyme:

umgangssprachlich: jemandem die Ohren vollblasen
salopp: zulabern, zuquatschen, zuschwafeln
besonders jugendsprachlich: zuschwallen

Sinnverwandte Wörter:

umgangssprachlich: jemandem ein Ohr abkauen/jemandem die Ohren abkauen, jemandem ein Ohr abreden/jemandem die Ohren abreden; abwertend: belabern, volllabern, vollquatschen

Oberbegriffe:

ausstatten, versehen
sich mitteilen, reden

Beispiele:

„Erzählen ist die Kunst des Weglassens, und für den Fernsehautor bedeutet das: er darf einen Film nicht zutexten, die Bilder weder beschreiben noch erklären; seine Funktion ist die eines Vermittlers, nicht gerade zweitrangig, aber auch nicht dominant.“[3]
„Nachrichtenberichte werden »zugetextet«, in Reportagen und Dokumentationen werden dagegen oftmals große Bilderflächen »freigestellt«.“[4]
„Es sind vor allem diese langen, ruhigen Szenen, die mehr über Jugendliche und ihr Scheitern am Schulsystem erzählen, als es jeder zugetextete Dokumentarfilm oder jede bemühte Talkshow könnte.“[5]
„Ach, sagt K. erschöpft, ich bin so zugetextet worden.[6]
„Industriekäse aus ‚dem Besten vom Land‘, mit Enzymen zusammengeklebter Kochschinken ‚nach Hausmacherart‘ und verzuckerte Jogurts, ‚so wertvoll wie ein kleines Steak‘ - täglich werden wir zugetextet mit scheinheiligen Werbebotschaften.“[7]
„Andere wiederum halten sich an einem Bierglas fest, um an der Bar jemanden kennen zu lernen und zuzutexten.[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

jemand textet etwas zu; etwas (einen Film, Nachrichtenbericht) zutexten
jemand textet jemanden (mit etwas) zu; jemanden gnadenlos, regelrecht zutexten; ständig zugetextet werden

Übersetzungen

Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „zutexten
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 2006.
Duden online „zutexten
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zutexten
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalzutexten

Quellen:

  1. Institut für Deutsche Sprache (IDS): Präverbfügung. Abgerufen am 25. September 2013.
  2. Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismenwörterbuch „zutexten“.
  3. Werner Koch: Der Zwang zum Bild. Geschichte im Fernsehen. In: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (Herausgeber): Abhandlungen der Klasse der Literatur. Nummer 3, Jahrgang 1988, Steiner-Verlag Wiesbaden, Stuttgart 1988, ISBN 3-515-05350-6, ISSN 0002-2985, Seite 9 (Zitiert nach Google Books).
  4. Karl Nikolaus Renner: Fernsehjournalismus. Entwurf einer Theorie des kommunikativen Handelns. UVK Verleagsgesellschaft, Konstanz 2007, ISBN 978-3-8252-2753-1, Seite 418 (Zitiert nach Google Books).
  5. Michael Bitala: Doku „Hundsbuam“ auf BR-alpha: „Jetzt reißt euch doch mal zusammen“. In: sueddeutsche.de. 19. Oktober 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  6. Renate Rauch: Chip im Kopf. In: Berliner Zeitung Online. 23. Februar 2002, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  7. Matthias Urbach: Kein Interesse mehr am Verbraucher. KÜNAST BRINGT IHR WICHTIGSTES GESETZ AUF DEN WEG. In: taz.de. 14. März 2002, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  8. Urs Willmann: GENIESSEN: Später Nachmittag, 23 Uhr. Im Norden sitzt man beim sommerlichen Biertrinken zwar nicht so warm wie im Süden, dafür aber im Hellen. In: Zeit Online. Nummer 22/2003, 22. Mai 2003, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 3. August 2013).