Lava

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Lava (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Lava die Laven
Genitiv der Lava der Laven
Dativ der Lava den Laven
Akkusativ die Lava die Laven
eine Fontäne dünnflüssiger Lava (Pahoehoe-Lava / Pāhoehoe-Lava) auf Hawaii;
Aufnahme von Jim D. Griggs, Photograph des HVO (USGS), am 25. Februar 1983
zähflüssige Lava (Aa-Lava / ʻAʻā-Lava) des Kilauea auf Hawaii;
Aufnahme des USGS von etwa 1998
dünnflüssige Lava (Pahoehoe-Lava / Pāhoehoe-Lava) des Kilauea auf Hawaii;
Aufnahme des Hawaii Volcano Observatory (DAS) vom 3. Mai 2003

Worttrennung:

La·va, Plural: La·ven

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Lava (Info)
Reime: -aːva

Bedeutungen:

Geologie: eruptiertes Magma und das beim Erkalten daraus entstehende Gestein

Herkunft:

Das Wort wurde im 18. Jahrhundert von dem gleichbedeutend italienischen lava → it entlehnt.[1][2][3] Dieses ursprünglich regionale Wort mit Bedeutungen wie ‚Erdrutsch, Sturzbach[2] (vergleiche neapolitanisches lave → nap[3]die Straßen überflutender Sturzbach[1]) gehört wohl ebenso wie dalmatisches labe → dlmErdrutsch‘ und katalanisches llavay → caLawine[1] zur Wortgruppe um das lateinische lābī → lagleiten, rutschen;[2][3] herabgleiten, hinabgleiten, fallen[1].

Gegenwörter:

Lahar

Oberbegriffe:

Effusivgestein, Ergussgestein, Eruptivgestein, Extrusivgestein, Gestein, Magma, Silikatschmelze, Vulkanit

Unterbegriffe:

Aa-Lava / ʻAʻā-Lava, Blocklava, Brockenlava, Fladenlava, Kissenlava / Pillowlava, Pahoehoe-Lava / Pāhoehoe-Lava, Schollenlava, Stricklava, Vulkanlava
Basalt, Bims, Bimsstein, Brotkrustenbombe, Flutbasalt

Beispiele:

Pompeji wurde im Jahre 79 von Lava und Asche aus dem Vesuv zerstört.
  „Auf der Lava, die der Berg geſchieden,
Moͤcht ich nimmer meine Huͤtte bauen.“[4]
„Andere, heftiger dagegen, ließen erſt glühen und ſchmelzen, auch durchaus ein Feuer obwalten, das, nachdem es auf der Oberfläche genugſam gewirkt, zuletzt ins Tiefſte zurückgezogen, ſich noch immer durch die ungeſtüm ſowohl im Meer als auf der Erde wütenden Vulkane betätigte und durch ſukzeſſiven Auswurf und gleichfalls nach und nach überſtrömende Laven die höchſten Berge bildete; wie ſie denn überhaupt den Andersdenkenden zu Gemüte führten, daß ja ohne Feuer nichts heiß werden könne, auch ein tätiges Feuer immer einen Herd vorausſetze.“[5]
„Ich nahm einen Führer, der eigentlich nicht nötig war; man unterscheidet ja leicht die erkalteten Laven von den heißen, die einem die Schuhe versengen.“[6]
„Das Ganze ist nichts anders als ein riesiger, erloschener Krater, der größte auf unserer Erde – der Ngorongoro-Krater. Wo einmal Lava brodelte, da dehnt sich jetzt unten eine riesige, von steilen Kraterwänden umgebene grüne Weidefläche.“[7]
„Du hast von Bauern gehört, denen die Glut aus einem feuerspeienden Berg die Hütten wegfraß und das Fluchthemd versengte. Sobald der Berg sein Glutmaul schloß, nisteten sie sich wieder in die noch warme Lava, bauten neue Hütten, pflanzten, schufteten, tranken, tanzten, trieben es toll und vergaßen den unbewältigten Berg.“[8]
„Das Alter dieser Basalte aber ist höchstwahrscheinlich mindelzeitlich, da vollkommen gleichartige Laven am Nordwestrand des inneren Campidano einer marinen 60-m-Terrasse auflagern, die aufgrund ihrer Höhenlage als günz/mindelzeitlich (Milazzo) angesehen werden muß.“[9]
„Der Vulkan spie Lava 150 Meter und Asche bis zu 2.000 Meter hoch in die Luft.“[10]
„Die Untersuchungen Foleys und seines Teams gehen auf Laven und Schmelzen der letzten 100 Jahre aus dem Vulkanfeld zurück.“[11]
„Der Vulkantrichter war seit Jahrhunderten erkaltet, sein Boden mit versteinerter Lava bedeckt.“[12]
„Schildvulkane sind buckelförmige Erhebungen von sehr verschiedenen Ausmaßen, die fast ausschließlich durch dünnflüssige Laven gebildet werden.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

basaltische, rhyolithische, saure Laven
brodelnde, glühende, heiße, rotglühende Lava
dünnflüssige, zähflüssige Lava
erkaltende, erkaltete, erstarrte, kalte Lava
Lava tritt aus, wird ausgestoßen, wird ausgeworfen
Lava ergießt sich, fließt
Lava speiender, spuckender Vulkan

Wortbildungen:

Lavaberg, Lavablock, Lavabombe, Lavabrocken, Lavadecke, Lavadom, Lavafeld, Lavafelsen, Lavafontäne, Lavagestein, Lavahöhle, Lavaküste, Lavamasse, Lavarinne, Lavaröhre, Lavasäule, Lavaschicht, Lavaschlamm, Lavasee, Lavastein, Lavastrom, Lavazunge
übertragen: Lavalampe

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Lava
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lava
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Lava
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Lava
The Free Dictionary „Lava
Duden online „Lava
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Lava“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „Lava“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Lava
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Lava
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLava
Brockhaus Conversations-Lexikon (Amsterdam 1809): „Lava“ mit Verweis auf das Stichwort „Vulcan
Herders Conversations-Lexikon, Freiburg 1854–1857: „Lava
Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Lava
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Lava
Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Lava“ (Wörterbuchnetz), „Lava“ (Zeno.org)
Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Duden, Das Neue Lexikon in zehn Bänden, mit rund 100 000 Stichwörtern und über 7 500 meist farbigen Abbildungen, Spezialkarten, Tabellen und Übersichten im Text. 3. Auflage. Band 6: Lav – Neus, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-04363-6, Stichwort »Lava«, Seite 1981.
Lexikon der Geowissenschaften. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000 auf spektrum.de, „Lava
Lexikon der Geographie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2001 auf spektrum.de, „Lava
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Lava«, Seite 798.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Lava«, Seite 605.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Lava«, Seite 1122.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Lava
  2. 2,0 2,1 2,2 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Lava«, Seite 562.
  3. 3,0 3,1 3,2 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04076-6, Stichwort »Lava«, Seite 499.
  4. Friedrich Schiller: Die Braut von Meſſina oder die feindlichen Bruͤder. Ein Trauerſpiel mit Choͤren. 1. Auflage. n der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung, Tuͤbingen 1803, Seite 54 (Zitiert nach Google Books).
  5. Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meiſters Wanderjahre oder die Entſagenden. (Zweite Faſſung). In: Curt Koch (Herausgeber): Goethes Sämtliche Werke. Einundvierzigſter Band, im Propyläen-Verlag, Berlin 1829, Seite 215 (Zitiert nach Google Books).
  6. Hans Carossa: Aufzeichnungen aus Italien. Insel-Verlag, Wiesbaden 1947, Seite 120 (Zitiert nach Google Books; Erstveröffentlichung bei Vereinigung Oltner Bücherfreunde, Olten 1946).
  7. Bernhard Grzimek, Michael Grzimek: Serengeti darf nicht sterben. 367000 Tiere suchen einen Staat. , Ullstein Verlag, Berlin (West)/Frankfurt am Main/Wien 1959, Seite 44 (Zitiert nach Google Books).
  8. Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp. Roman. Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh 1963, Seite 70 (Lizenz des Aufbau-Verlag, Berlin; Ausgabe für die BRD).
  9. Otmar Seuffert: Die Reliefentwicklung der Grabenregion Sardiniens. Ein Beitrag zur Frage der Entstehung von Fußflächen und Fußflächensystemen. Geographisches Institut der Universität Würzburg, Würzberg 1970 (Würzburger geographische Arbeiten ; Heft 24), Seite 49 (Zitiert nach Google Books).
  10. AP: Vulkanausbruch in Guatemala. In: taz.die tageszeitung. Nummer 6044, 18. Januar 2000, ISSN 1434-4459, Seite 4 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 17. Oktober 2021).
  11. Kongo – Neues Inferno. In: Hamburger Abendblatt. Nummer 18, 22. Januar 2002, ISSN 0949-4618, Seite 28 (Archiv-URL, abgerufen am 17. Oktober 2021).
  12. Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3-498-03528-2, Seite 47.
  13. Lexikon der Geographie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2001 auf spektrum.de, „Vulkan
    Die Kursivsetzung im Original von »Schildvulkane« wurde nicht übernommen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: Lama, Lara
Levenshtein-Abstand von 4: Lover
Anagramme: Aval


Worttrennung:

La·va, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

Geologie: eruptiertes Magma und das beim Erkalten daraus entstehende Gestein

Oberbegriffe:

Ergossgestengs, Magma

Beispiele:

„Zu La Palma ass d’Lava bal 500 Meter wäit a bis zu 250 Meter déif an d’Mier virgedrongen.“[1]
„Auf La Palma ist die Lava fast 500 Meter weit und bis zu 250 Meter tief ins Meer vorgedrungen.“

Wortbildungen:

Lavafontaine, Lavagestengs, Lavastréim / Lavastroum

Übersetzungen

Luxemburgischer Wikipedia-Artikel „Lava“ (unbelegter Kurzartikel)
Lëtzebuerger Online Dictionnaire vum Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch: „Lava

Quellen:

  1. Julien Sins: Vulkanausbroch op La Palma. In: moien!. Noriichten op Lëtzebuergesch. 9. Oktober 2021 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2021).