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Worttrennung:
- Schneck, Plural: Schne·cken
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Schneck (Info)
- Reime: -ɛk
Bedeutungen:
- landschaftlich, besonders oberdeutsch: (in zahlreichen land- und wasserlebenden Arten vorkommendes) längliches Weichtier mit zwei Paar Fühlern am Kopf (wobei sich am Ende des oberen Paares die Augen befinden), auf dessen Rückenseite sich häufig ein zumeist spiralförmig gewundenes, aus Kalk bestehendes Gehäuse befindet, und dessen landlebende Vertreter sich auf einer Spur selbst abgesonderten Schleims auf der bauchseitigen Kriechsohle sehr langsam fortbewegen
- landschaftlich, besonders oberdeutsch, als Kosewort: (hübsches, niedliches) Kind, besonders ein Mädchen
- landschaftlich, besonders oberdeutsch: jemand, der (greis und) langsam ist; jemand, der sich (aufgrund des Alters, einer Krankheit oder dergleichen) langsam, mühsam und/oder unbeholfen bewegt
- landschaftlich, besonders oberdeutsch; zumeist im Plural: über je einem Ohr spiralförmig (schneckenförmig) aufgerollter und festgesteckter Zopf
Herkunft:
- Die Grundbedeutung geht auf maskuline mittelhochdeutsche Formen zurück (siehe Schnecke).[1] Die zweite, seit dem 18. Jahrhundert im Oberdeutschen bezeugte Bedeutung ist wohl entweder übernommen worden von dem schneckenförmigen Haargeflecht, wie es früher bei jungen Mädchen üblich war (siehe Schnecke; vergleiche auch Schneckerl) oder aber spielt auf die Empfindlichkeit an: bei Zudringlichkeit wird das Mädchen oder Kind unnahbar wie die Schnecke, die sich in ihr Haus zurückzieht.[1] Die dritte, seit dem 19. Jahrhundert im Oberdeutschen bezeugte Bedeutung spielt auf die sinnbildliche Schneckengeschwindigkeit an, mit der sich der so Bezeichnete (fort)bewegt.[1]
Synonyme:
- Schnecke
- Österreich: Schneckerl
Oberbegriffe:
- Tier, Weichtier
- Mensch, Person
- Zopf
Beispiele:
- bildlich: „Ja, das wäre dir lieb gewesen, wenn du nicht gewissermaßen nackt und bloß in die Sitzung hättest gehen müssen, sondern wie der Schneck dein Haus, dein Eigentum hättest überall mitnehmen können; wenn du mit deinem Schreibtisch zusammen hättest in die Sitzung gehen können – das wäre schön gewesen!“[2]
- „Was tun, wenn eine fette Schnecke die Deckung der Salatgarnitur verlässt und auf die gebratene Scholle kriecht? Silvia K. reklamierte. Die Kellnerin im Kasper-Keller in Linz schaute einige Zeit interessiert dem Schneck zu, so interessiert, dass sie glatt vergaß, ein Wort der Entschuldigung zum Gast zu sagen.“[3]
- «Wenn nun aber Eltern ihre Kinder lieber durch die Kamera ihres Handys beaufsichtigen, als mal ein ‹wart doch gschwind, da kommt ein kleiner Schneck raufgekrochen› ins Hier und Jetzt einwerfen, dann kriege ich Schübe. Dafür können sie dann am Abend auf der Grossleinwand analysieren, wo ihr Schützling genau den Halt verloren hat und wen er bei seinem Absturz alles mit in die Tiefe riss.»[4]
- „Ich bin ein alter kranker Schneck, der sein Haus mit sich herumschleppt, ohne es zu lieben … Gott verzeih mit!“[5]
- «Das Zurückdenken an den guten alten Quartierladen, in dem noch eine Kurbel an der Kasse hing. In dem das ältliche Fräulein mit den (mit ‹Spängeli›) hochgesteckten Schnecken im Haar die Kundschaft noch ausnahmslos persönlich bediente.»[6]
Übersetzungen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schneck“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Schneck“
- The Free Dictionary „Schneck“
- Duden online „Schneck“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Schneck“ auf wissen.de
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „Schneck“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schneck“
- Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 9. Band: Schl bis Schw, Huber, Frauenfeld 1929, DNB 948902388 (Digitalisat) , Stichwörter »Schnëgg«, Spalte 1183–1191.
- Jakob Ebner: Duden Taschenbücher, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1969 , Stichwort »Schneck«, Seite 199 (Internet Archive).
- Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115 , Stichwort »Schneck«, Seite 598.
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7 , Stichwort »Schneck«.
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7 , Stichwort »Schneck«.
- ↑ Helene Böhlau: Kußwirkungen. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung, Hamburg-Großborstel 1907 (URL, abgerufen am 4. August 2021) .
- ↑ Fisch mit Schneck. In: Oberösterreichische Nachrichten. 26. Mai 2000, Seite 24 .
- ↑ Brett vor dem Kopf. In: Neue Luzerner Zeitung. 30. August 2014, Seite 24 .
- ↑ Jürgen Seidel: Der geträumte Kontinent. Die erste Weltumsegelung des James Cook. 1. Auflage. KiWi Bibliothek, Köln 2016, ISBN 978-3-462-41006-8 (E-Book; zitiert nach Google Books; Originalausgabe 1990) .
- ↑ Abwechslung zum Warenhaus. In: St. Galler Tagblatt. 3. Mai 2000 .
Worttrennung:
- Schneck, Plural: Schne·cken
Aussprache:
- IPA: [1]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- kleines, spiralförmig (schneckenförmig) zusammengerolltes Feingebäck aus Hefe-, Hefefein- oder Plunderteig mit süßen oder herzhaften Füllungen und/oder Belägen
Beispiele:
Übersetzungen
- Lëtzebuerger Online Dictionnaire vum Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch: „Schneck“
Quellen:
- ↑ Nach Lëtzebuerger Online Dictionnaire vum Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch: „Schneck“