Knie

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Knie (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Knie die Knie
Genitiv des Knies der Knie
Dativ dem Knie den Knien
Akkusativ das Knie die Knie
Das Knie einer Frau
Beugen eines Knies bei einer Kernspinuntersuchung

Worttrennung:

Knie, Plural: Knie

Aussprache:

IPA: , Plural: , auch
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Knie (Info), Lautsprecherbild Knie (Info), Plural: Lautsprecherbild Knie (Info)
Reime: -iː, Plural: -iːə

Bedeutungen:

vorderer Teil des Kniegelenks beim Menschen und anderen Säugetieren
übertragen: an einem Hosenbein oder Strumpf, die Stelle, an der sich das Knie befindet
bildlich: ein Stück, das (im rechten Winkel) gebogen ist
bildlich: Biegung eines Flusses
Technik: mechanisches Gelenk, dessen Funktionsweise der eines menschlichen Knies ähnelt

Herkunft:

seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; im Mittelhochdeutschen knie, im Althochdeutschen und Altsächsischen knio, im Altnordischen kné, im Altenglischen cnēo → ang sowie in den altfranzösischen Formen knī und knē nachweisbar; im Gotischen konnte man es bis jetzt nur indirekt in knussjanknien“ belegen; all diese gehen aus der (nicht belegbaren, aber rekonstruierten) germanischen Wurzel *knewa- „Knie“ hervor, welche in die a-Deklination aus der (nicht belegbaren aber rekonstruierten) indogermanischen Wurzel *ǵenu- „Knie“ überführt wurden; diese Wurzel lässt sich auch in den hethitischen Formen genu- und ganu-, beide in der Bedeutung „Knie, Geschlechtsteil, Geschlecht“ (wobei die Bedeutung „Geschlechtsteil“ wie im Akkadischen vielleicht ursprünglich als „Schenkelbeuge“ zu verstehen ist), im Altindischen जानु (jānu) → sa, im Ost-Tocharischen *kanwe als auch im West-Tocharischen keni, im Griechischen γόνυ (gony→ grc „Knie, Gelenk“, im Lateinischen genu → la, aber eventuell auch im Altirischen glún → sga sowie Kymrischen glin → cy nachweisen[1]

Sinnverwandte Wörter:

Beingelenk

Gegenwörter:

Ellbogen/Ellenbogen

Oberbegriffe:

Kniegelenk, Gelenk, Körperteil

Beispiele:

Das Knie ist das Verbindungsgelenk zwischen Ober- und Unterschenkel bei Menschen und Wirbeltieren.
Knie sind verletzungsanfällig: Das Gelenk kann sich entzünden, die Kniescheibe rausspringen, und ein Kreuzbandriss führt zu einer langen Verletzungspause. Als Fußballer kann man da schon mal weiche Knie bekommen.“[2]
„Er lag auf der Gräting an Deck und preßte die Arme um die Knie.“[3]
„Thomas umschloss seine Knie mit den Händen, lehnte sich mit geschlossenen Augen weit zurück.“[4]
„Die Knie hatte sie durchgedrückt; sie hob und senkte die Beine und trommelte mit den Fersen auf den Fußboden.“[5]
„Auf den Knien hielten sie wie auch die Männer geflochtene Körbe, in denen, von einem Stück Leinen bedeckt, die Wegzehr verwahrt wurde.“[6]
Das Knie zierte nun ein rotes Kunstlederherz.
Das Ofenrohr ist unterhalb des Knies durchgerostet und muss ersetzt werden.
„Neben Ruinen blieben auch Tausende unbeschädigter Bauten auf der nun menschenleeren Ebene am Knie des Flusses Irrawaddy zurück “[7]

Redewendungen:

bildlich, umgangssprachlich: weiche Knie – mit dem Gefühl, sich körperlich schwach zu fühlen verbundene große Angst
bildlich, gehoben: jemanden auf die Knie zwingen, jemanden in die Knie zwingen – jemanden unterwerfen
in die Knie gehen – in sich zusammensackend umfallen; eine Kniebeuge machen; unter großem Druck zusammenbrechen
bildlich, umgangssprachlich: jemanden übers Knie legen – jemandem Schläge auf das Gesäß geben
bildlich: etwas übers Knie brechen – etwas übereilt entscheiden oder erledigen

Charakteristische Wortkombinationen:

ein entzündetes Knie haben, ein schmerzendes Knie haben; knochige Knie haben, runde Knie haben, spitze Knie haben; schlotternde Knie haben, weiche Knie bekommen, zitternde Knie bekommen
das Knie beugen, die Knie durchdrücken; sich das Knie aufschlagen, sich am Knie verletzen; jemanden am Knie operieren (Lautsprecherbild Audio (Info)), jemandes Knie schienen; bis an die Knie im Wasser stehen; auf das Knie fallen, auf die Knie fallen; etwas auf/über die Knie legen; ein Kleidungsstück kann bis ans/bis zum/knapp übers Knie reichen, etwas geht/steht einem bis zum Knie
durchgescheuerte Knie; einen Flicken auf die Knie setzen
ein Knie ins Ofenrohr einsetzen

Wortbildungen:

Kniebank, Kniebeuge, Knieblessur, Kniebohrerei, Kniebundhose, Kniefall, kniefällig, kniefrei, Kniegeige, Kniegelenk, kniehoch, Kniehöhe, Kniehose, Kniekehle, kniekurz, Knielage, knielang, knien, Knieoperation, Kniescheibe, Knieschoner, Knieschützer, Kniesehnenreflex, Schweiz: Kniesocke, Schweiz: Kniesocken m, Kniestiefel, Kniestock, Kniestoß, Deutschland, Österreich: Kniestrumpf, Kniestück, knietief, Knieverletzung, Kniewärmer, Knie-OP
Rheinknie

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Knie
Wikipedia-Artikel „Kniegelenk
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Knie
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knie
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Knie
Goethe-Wörterbuch „Knie
Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Knie“ (Wörterbuchnetz), „Knie“ (Zeno.org)
D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Knie“.
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKnie
The Free Dictionary „Knie
Duden online „Knie
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Knie“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Knie (Anatomie)
wissen.de – Lexikon „Knie (Technik)
wissen.de – Lexikon „Knie (Zoologie)
Wahrig Herkunftswörterbuch „Knie“ auf wissen.de
Wahrig Synonymwörterbuch „Knie“ auf wissen.de
wissen.de – Gesundheit A–Z „Knie (Beschreibung)
wissen.de – Gesundheit A–Z „Knie (bildliche Darstellung)

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 503
  2. Michael Utz: Sprachbar - Knie. In: Deutsche Welle. (URL, abgerufen am 9. Mai 2015).
  3. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 101.
  4. Hansi Sondermann: Ballade in g-Moll. Roman. Selbstverlag Books on Demand, 2017, Seite 242.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 84. Englisches Original 1970.
  6. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 8. Entstanden in der Zeit 1942 - 1946.
  7. Bruno Arnold: Pagan – Sakrale Altertümer so weit das Auge reicht. In: FAZ.NET. 13. Dezember 2001 (URL, abgerufen am 8. Juni 2022).
  8. Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch 5,533
  9. Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch 5,533
  10. Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch 5,533
  11. Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch 5,533
  12. Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch 5,533

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: knien, nie
Anagramme: kein, Kien