Laufmasche

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Laufmasche (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Laufmasche die Laufmaschen
Genitiv der Laufmasche der Laufmaschen
Dativ der Laufmasche den Laufmaschen
Akkusativ die Laufmasche die Laufmaschen
Laufmasche in einer Strumpfhose

Worttrennung:

Lauf·ma·sche, Plural: Lauf·ma·schen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Laufmasche (Info)

Bedeutungen:

Masche an gestrickten oder gewirkten textilen Waren, vor allem Strümpfen und Strumpfhosen, die sich gelöst hat und die Reihen abwärts- oder aufwärtsgleitet
landläufige Meinung, die jedoch irrig ist
Aufeinanderfolge von gleichartigen Missgeschicken, Schwierigkeiten und so weiter
Defizit, Mangel; nachhaltiger Defekt, Schaden
Leistung, die Erfolg verspricht und einträglich ist

Herkunft:

  • strukturell:
Bestimmungskompositum aus dem Stamm des Verbs laufen und dem Substantiv Masche
Es handelt sich um eine seit 1950 bezeugte Übertragung der Bedeutung ‚Schaden im Strumpfgewebe‘, die verquickt wurde mit Masche im umgangssprachlichen Sinne von ‚List‘.[1][2]
Die Bedeutungsübertragung ist seit 1950 bezeugt und spielt darauf an, dass die »Laufmasche« im Strumpf immer weiter fällt.[1][2]
Diese Bedeutung ist ebenfalls seit 1950 bezeugt.[1][2]
Diese seit 1975 bezeugte Bedeutungsübertragung versteht sich nach dem Verb laufen im umgangssprachlichen Sinne ‚glücken, sich bewerkstelligen lassen; vonstattengehen, in Gang kommen‘ und dem Substantiv Masche.[1][2]

Synonyme:

gemeindeutsch fachsprachlich, sonst schweizerisch: Fallmasche
Deutschland umgangssprachlich, sonst Südafrika (KwaZulu-Natal): Leiter

Sinnverwandte Wörter:

umgangssprachlich: Flohleiter, Gedankensteg des Mannes, Himmelsleiter, Hühnerleiter, Kondensstreifen

Oberbegriffe:

Masche

Beispiele:

„Sie hatte kurzgeschnittene blonde Haare und trug ein weites modernes Kleid mit großen aufgenähten Taschen, im linken Ohr baumelte ein dreieckiger Plastikohrring, und in einem Strumpf war eine Laufmasche. »Du hast da ’ne Laufmasche«, sagte Lacan.“[3]
„Schon ringelt sich in Windeseile eine große Laufmasche auffällig an der Wade entlang.“[4]
„Die Laufmasche lief ganz nach oben zu über ihren Hintern bis zum Bündchen.“[5]
Ratsch. Greta hat ein kleines Loch in einen der Strümpfe gerissen. Jetzt Vorsicht! Bei der kleinsten Bewegung breitet sich das Loch nach oben oder unten aus. Da ist sie, die Laufmasche.[6]
Die 1901 in Berlin geborene Marlene, deren preußisches Styling streng darauf achtete, weder – wie es hieß – mit einer Laufmasche im perfekt getönten Seidenstrumpf noch mit einem Krümel im akkurat geschminkten Mundwinkel ertappt zu werden.[7]

Redewendungen:

Laufmaschen im Lebenslauf haben
eine Laufmasche im Auge haben
eine Laufmasche im Gehirn haben
auf die Laufmasche gehen

Charakteristische Wortkombinationen:

Laufmaschen aufnehmen, repassieren; eine Laufmasche bekommen, sich eine Laufmasche holen; eine Laufmasche in eine Strumpfhose, einen Strumpf machen; eine Annahmestelle für Laufmaschen

Wortbildungen:

Laufmaschenmuster, laufmaschensicher, Laufmaschensicherung

Übersetzungen

Alois Kießling, Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Neuauflage. Fachverlag Schiele & Schön, Berlin 1993, ISBN 3-7949-0546-6, Seite 228 (Zitiert nach Google Books).
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1054.
Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 5. Band Kot–Naschzahn, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570150-3, DNB 840092393, Seite 1737.
Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Laufmasche«.
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Laufmasche
Duden online „Laufmasche
Wikipedia-Artikel „Laufmasche
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Laufmasche
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLaufmasche
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Laufmasche
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Laufmasche
The Free Dictionary „Laufmasche
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Laufmasche“ auf wissen.de
Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Hanna Grimm: Die Laufmasche. In: Deutsche Welle. 30. April 2012 (Text und Audio zum Download, Dauer: 01:49 mm:ss, URL, abgerufen am 15. Februar 2019).

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 5. Band Kot–Naschzahn, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570150-3, DNB 840092393, Seite 1737.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Laufmasche«.
  3. Ulrich Peltzer: Die Sünden der Faulheit. Roman. 1. Auflage. Ammann Verlag, Zürich 1987, ISBN 3-250-10067-6, Seite 7 (Zitiert nach Google Books).
  4. Sabine Kurz, Beatrice Vollrath: Knigge fürs Büro. Compact Verlag, München 2010, ISBN 978-3-8387-0064-9, Seite 26 (Zitiert nach Google Books).
  5. Lindsay Gordon: Scharfe Stories. Stunden der Lust. 1. Auflage. Blanvalet, in der Verlagsgruppe Random House, München 2012 (Originaltitel: Wicked Words: Sex … and Music, übersetzt von Claudia Müller), ISBN 978-3-641-06917-9, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book, zitiert nach Google Books).
  6. Hanna Grimm: Wort der Woche - Die Laufmasche. Sie läuft und läuft und läuft – die Laufmasche. Trotzdem bleibt sie immer an einem Ort: dem Bein einer Frau. Aufhalten kann man sie mit ein paar kleinen Tricks.. In: Deutsche Welle. 30. April 2012 (Text und Audio zum Nachhören „Deutsche Welle - Wort der Woche - Die Laufmasche“, Dauer: 01:49 mm:ss, URL, abgerufen am 4. März 2018).
  7. Jürgen M. Thie: Von Kopf bis Fuß – Das Gesamtkunstwerk Marlene Dietrich. In: Deutschlandradio. 2019 (URL, abgerufen am 15. Februar 2019).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Luftmasche