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Worttrennung:
- aus·glei·ten, Präteritum: glitt aus, Partizip II: aus·ge·glit·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: ausgleiten (Info)
Bedeutungen:
- intransitiv; auch übertragen: auf einer glatten Fläche aus dem Gleichgewicht kommen, keinen Halt finden (und hinfallen)
- intransitiv: aus der Hand gleiten, rutschen; etwas nicht richtig festhalten können, und deshalb damit die gewünschte Tätigkeit nicht mehr durchführen können
- transitiv, intransitiv; auch übertragen: so lange gleiten, bis man/es (= die gleitende Person/der gleitende Gegenstand) von allein zum Stehen kommt
Herkunft:
- Ableitung eines Partikelverbs zum Verb gleiten mit der Partikel aus
Synonyme:
- ausrutschen
Sinnverwandte Wörter:
- ausrollen
Oberbegriffe:
- gleiten
Beispiele:
- übertragen: „Die Zunge glitt mir aus; es war der einzige Augenblick, wo die Hüter unserer Würde daheim Grund gehabt hätten, zu zetern.“[1]
- „Die Fliesen sind glatt, dennoch gleitet niemand aus.“[2]
- „Sie ist ausgeglitten, auf dem rutschigen Belag des Gerüsts, man sollte Sand streuen …“[3]
- „Das Bild im Format einer Schallplatte trägt den Titel ‚Schwarzer Tag im Hause Malewitsch‘ und zeigt eine Szene, die sich eigentlich nicht so recht für ein rundes Format eignet: Man sieht ein enges Badezimmer, darin einen dicklichen Mann, der - halb verdeckt vom Duschvorhang - in der Wanne ausgleitet.“[4]
- „Wer ausgleite und mit dem Gesicht nach unten aufkomme, könne auch bei geringer Wasserführung ertrinken.“[5]
- „Ida, die Mühe hatte, auf dem lehmigen Boden nicht auszugleiten, hörte die weiteren Erläuterungen nur halbherzig an, denn Krist verlor sich in technischen Details.“[6]
- „Dr. Nikolaj Ustinow arbeitete in einem unterirdischen Labor in Nowosibirsk. Das Marburg-Virus, eine Abart des Ebola, sollte so verfeinert werden, daß er sich mit Raketen verschießen ließ. Ustinow war gerade dabei, Meerschweinchen zu infizieren, als ihm die Spritze ausglitt und er sich durch die Gummihandschuhe in die Hand stach.“[7]
- „In einer Bucht ließ er das Boot ausgleiten.“[8]
- übertragen: „Aber Wien hat nicht mehr viel Zeit, es gleitet aus, die Häuser schlafen ein, die Leute machen immer früher das Licht aus, es ist niemand mehr wach, ganze Stadtviertel werden von einer Apathie erfaßt, man kommt nicht mehr zueinander, man geht nicht mehr auseinander, die Stadt gleitet in den Untergang, aber es entstehen noch einsame Überlegungen und die erratischen Monologe in der Nacht.“[9]
Charakteristische Wortkombinationen:
- jemand gleitet (auf etwas) aus
- jemandem gleitet etwas aus
- etwas gleitet aus
Übersetzungen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausgleiten“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „ausgleiten“
- The Free Dictionary „ausgleiten“
- Duden online „ausgleiten“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „ausgleiten“ auf wissen.de
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „ausgleiten“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „ausgleiten“
- Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0 , Stichwort »ausgleiten«.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1 , Stichwort »ausgleiten«, Seite 224.
Quellen:
- ↑ Thomas Mann: Gesammelte Werke. 2. Auflage. Band Ⅺ: Reden und Aufsätze, S. Fischer, 1960, Seite 39 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Günter Grass: Die Blechtrommel. Roman. 323.–372. Tausend, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1964, Seite 317 (Erstausgabe 1962) .
- ↑ Erik Neutsch: Spur der Steine. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1964, Seite 364 .
- ↑ Dort, wo du nicht bist, ist das Glück! In: Stuttgarter Zeitung. 15. Mai 2009, Seite 25 .
- ↑ Vorsicht ist geboten beim Baden in Fließgewässern. In: Aachener Zeitung. 19. Juli 2016, Seite 14 .
- ↑ Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 230 .
- ↑ Mathias Schepp: Das Bio-Tschernobyl. In: stern. 8. April 1998, ISSN 0039-1239 .
- ↑ Siegfried Lenz: Brot und Spiele. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1964 (dtv ; 233), Seite 117 (Lizenz des Hoffmann und Campe Verlags, Hamburg; Erstausgabe bei Hoffmann und Campe, Hamburg 1959) .
- ↑ Ingeborg Bachmann: Malina. Bertelsmann, Güterloh 1992, Seite 206 (Erstausgabe 1971) .