austreiben

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austreiben (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich treibe aus
du treibst aus
er, sie, es treibt aus
Präteritum ich trieb aus
Konjunktiv II ich triebe aus
Imperativ Singular treib aus!
treibe aus!
Plural treibt aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgetrieben haben
Alle weiteren Formen: Flexion:austreiben

Worttrennung:

aus·trei·ben, Präteritum: trieb aus, Partizip II: aus·ge·trie·ben

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild austreiben (Info), Lautsprecherbild austreiben (Info)
Reime: -aʊ̯stʁaɪ̯bn̩

Bedeutungen:

Landwirtschaft: Weidevieh auf die Weide treiben
Chemie: gelöste Gase aus einer Flüssigkeit entfernen
jemandem etwas vehement abgewöhnen
durch Beschwörung verbannen
veraltete Bedeutung: etwas oder jemanden vertreiben
Österreich: den Teig ausrollen
grün werden; neue Triebe hervorbringen

Herkunft:

Derivation (Ableitung) vom Verb treiben mit dem Präfix aus-

Synonyme:

aberziehen, abgewöhnen
exorzieren, verbannen
vertreiben
ausrollen, auswalken
ausschlagen, hervorsprießen, sprießen

Gegenwörter:

einstellen
angewöhnen
verblühen, verwelken

Beispiele:

Kühe sollten möglichst früh ausgetrieben werden, auch wenn die Gefahr besteht, dass sie wegen ungünstiger Witterungsbedingungen nochmals kurzfristig eingestellt werden müssen.[1]
CO2 und O2 haben tatsächlich nichts miteinander zu tun. Das heißt auch, CO2 kann keinen Sauerstoff austreiben.[2]
Der Effekt der Kohlensäureminderung basiert auf zwei Phänomenen: Zum einen liefern die Blasen einen starken mechanischen Impuls beziehungsweise eine Turbulenz, welche die Kohlensäure austreiben kann.[3]
Sie sollen Gewalt, Korruption und Dummheit austreiben.[4]
Der würde schon dem Brandauer seine Bettlägerigkeit und dem Deutelmoser seine Flausen austreiben, seine »fahrlässige Körperverletzung« und »pflichtvergessene Sorglosigkeit«, die hier eine Sense stehen läßt und dort zur Bändigung eines rasenden Mutterschweins einen Professor und einen Tanzlehrer verwendet.[5]
Gegen Ende dieser Zeit ließ er Herodes wissen, dass er so lange Dämonen austreiben und Menschen heilen würde, bis sein irdischer Auftrag erfüllt wäre (vgl. Lukas 13,32).[6]
Dann passierte das Martyrium, das dann Gott sei Dank doch nicht zum Tod führte: Die Rumänin wollte der Waldviertlerin den „Teufel austreiben“ und fügte ihr dazu zahlreiche oberflächliche Schnittwunden sowie eine Stichwunde zu, die jedoch nicht lebensgefährlich waren.[7]
Du weißt, wo er und der Ähnl die Bären austrieben und wo die Knochen der Riesen im Sande liegen, die Thor mit den Felsen erschlug.[8]
Den Teig mit der Nudelmaschine in dünne 10x10 cm große Blätter austreiben.[9]
Anschließend den Teig austreiben und möglichst schnell verarbeiten, damit er nicht austrocknet.[10]
Meist leiden die zweijährigen Himbeerruten von Sommerhimbeeren unter Winterschäden, wenn sie nicht gut austreiben: In die Wachstumsrisse, die in der Rinde der einjährigen Ruten entstanden sind, dringen Pathogene ein, Pilze, allenfalls auch Bakterien, und verursachen Schäden.[11]
… brach er sich von jeder Strauchart ein paar kurze Zweigspitzen ab. Die steckte er zu Hause in ein Wasserglas, wo sie bald austrieben, jedes auf seine Weise.[12]

Redewendungen:

den Teufel durch Beelzebub austreiben
den Teufel mit Beelzebub austreiben

Charakteristische Wortkombinationen:

das Vieh austreiben; Schafe, Kühe austreiben
mit Inertgasen austreiben; durch Vakuumierung, Verdampfung austreiben
Flausen, Grillen, Launen austreiben
böse Geister, Dämonen austreiben; den Teufel austreiben

Wortbildungen:

Konversionen: ausgetrieben, Austreiben, austreibend
Substantive: Austreibung

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „austreiben
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „austreiben
The Free Dictionary „austreiben
Duden online „austreiben

Quellen:

  1. Kühe möglichst früh austreiben. top agrar online, 1. Mai 2003, abgerufen am 19. Mai 2021.
  2. Gashaushalt im Aquarium. my-fish.org, 16. August 2014, abgerufen am 19. Mai 2021.
  3. Völlig losgelöst. das deutsche weinmagazin, März 2008, abgerufen am 19. Mai 2021.
  4. Philippe Batka: Statement: Gewalt, Korruption und Dummheit austreiben. In: artmagazine. 21. Januar 2020 (Online, abgerufen am 19. Mai 2021).
  5. Michael Kohlhaas: Der zweite Schuß. In: Projekt Gutenberg-DE. Curt Pechstein, 1926, Die Entente (URL, abgerufen am 19. Mai 2021).
  6. Derek Prince: Sie werden Dämonen austreiben. Derek Prince Ministries – International, 1998 (Originaltitel: They Shall Expel Demons, übersetzt von Werner Geischberger), ISBN 978-3-9804453-8-2, Seite 6 (Online).
  7. Pflegerin wollte Patientin „Teufel austreiben“. In: Krone Online. 15. Januar 2021 (URL, abgerufen am 19. Mai 2021).
  8. Hermann Hango: Obertraun. In: Projekt Gutenberg-DE. Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, 1929, Autorenseite (URL, abgerufen am 19. Mai 2021).
  9. Die Ladiner backen traditionell-ladinisches Weihnachtsgebäck. ORF, abgerufen am 19. Mai 2021.
  10. Tiroler Tris. www.zillertal.at, abgerufen am 19. Mai 2021 (Tiroler Schlutzkrapfen).
  11. Markus Kobelt: Himbeer-Krankheiten: Wenn Himbeerruten nicht austreiben. www.lubera.com, abgerufen am 19. Mai 2021.
  12. Curt Grottewitz: Sonntage eines Großstädters in der Natur. In: Projekt Gutenberg-DE. Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt, 1920, Kapitel Januar (URL, abgerufen am 19. Mai 2021).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: ausreiben
Anagramme: ausbreiten, ausbrieten, austrieben, Austrieben, Tabuierens