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Worttrennung:
- höl·lisch, Komparativ: höl·li·scher, Superlativ: am höl·lischs·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: höllisch (Info)
Bedeutungen:
- Religion: zur Hölle gehörend, in ihr befindlich, aus ihr kommend
- sehr negativ: grausam, qualvoll, schmerzend, schrecklich
- umgangssprachlich für: verstärkend, übertrieben oder extrem
Herkunft:
- Derivat aus dem Stamm des Substantivs Hölle, dem – nach christlichem Glauben – Ort der Verdammnis, und dem Suffix -isch
Sinnverwandte Wörter:
- mit religiösem Bezug: diabolisch, dämonisch, infernalisch, mephistophelisch, satanisch, teuflisch
- bösartig, infam, niederträchtig, schändlich
- ekelhaft, entsetzlich, grässlich, scheußlich, widerlich
- brutal, irre, mordsmäßig, mörderisch, teuflisch, verflucht, verteufelt, wahnsinnig
- veraltend: kolossal
Gegenwörter:
- göttlich, himmlisch
Oberbegriffe:
- sehr, stark
Beispiele:
- Wenn du weiter so herumhurst und säufst, wirst du ins höllische Feuer geworfen werden!
- Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rates schuldig; wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig.[1]
- Mein Behandlung verursachte mir höllische Schmerzen.
- Brandbomben haben bei flächenhaftem Einsatz eine, im wahrsten Sinne des Wortes, höllische Wirkung.
- Vom 21. Februar 1916 bis zum 20. August 1917 hatten in dieser „Schlacht aller Schlachten“ auf wenigen Quadratkilometern eine halbe Million Deutsche und eine halbe Million Franzosen den Tod gefunden; der Hurra-Patriotismus des Kriegsbeginns schlug in der „Menschenmühle“ und „Blutpumpe“ in Nihilismus um. „Es ist der höllischste Massenmord“, notierte ein Zeitgenosse, „seit wir Geschichte schreiben.“[2]
- Im letzten Winter war der Januar höllisch kalt.
- Ich musste gestern eine höllisch schwere Klausur schreiben.
- Anderthalb Jahre bin ich täglich von 23 Uhr bis 5 Uhr nachts aufgetreten. Das war höllisch anstrengend.[3]
- „Man muss höllisch aufpassen, dass die haarfeinen Stäbchen bei der Herstellung nicht zerbrechen und einem um den Kopf fliegen“, sagt Andreas Hellinger, einer der Geschäftführer des 13-köpfigen Familienbetriebs. Seit 35 Jahren stellt er Taktstöcke her.[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- mit Substantiv: höllische Künste, ein höllischer Vertrag, höllische Zauberei
- mit Substantiv: höllische Qualen (leiden), höllische Schmerzen (haben), höllische Zahnschmerzen (haben)
- mit Substantiv: höllische Angst (haben), einen höllischen Lärm (machen), höllischen Respekt (haben), einen höllischen Schrecken (kriegen), ein höllisches Vergnügen (bereiten)
- mit Verb: höllisch achtgeben, sich höllisch anstrengen, höllisch aufpassen, sich höllisch konzentrieren
- mit Adjektiv: höllisch scharf (schmecken/sein), höllisch schnell (fahren)
Übersetzungen
Religion: zur Hölle gehörend, in ihr befindlich, aus ihr kommend
sehr negativ: grausam, qualvoll, schmerzend, schrecklich
umgangssprachlich für: verstärkend, übertrieben oder extrem
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „höllisch“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „höllisch“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „höllisch“
- The Free Dictionary „höllisch“
- Duden online „höllisch“
Quellen:
- ↑ Lutherbibel (1984): Mat 5,22 LUT
- ↑ Fritz Rumler: Erziehung vor Verdun. SPIEGEL-Reporter Fritz Rumler über Ludwig Harig und seinen Vater-Roman „Ordnung ist das ganze Leben“ „Wieviel kann der Mensch ertragen? Muß man vergessen, wenn man überleben will?“ In einer Familien-Saga, in einem deutschen Panorama folgt Ludwig Harig, der saarländische Jean Paul, den Spuren seines Vaters, den ein Krieg geprägt hat: „Vor Verdun, wo sein Leben vergraben liegt, muß ich nach ihm suchen.“. In: Spiegel Online. 15. September 1986, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 26. März 2017) .
- ↑ Suzanne Cords: Musik - Die fabelhafte Welt der Zaz. Früher hat sie ihr Geld als Straßenmusikerin verdient, heute füllt sie große Konzerthallen: Zaz singt ein bisschen wie Edith Piaf, träumt von einer besseren Welt und hat längst auch das deutsche Publikum erobert. In: Deutsche Welle. 18. April 2012 (Redaktion: Matthias Klaus, URL, abgerufen am 25. März 2017) .
- ↑ Christoph Richter: Deutschland - Die älteste Taktstock-Manufaktur der Welt. Was verbindet Zubin Mehta und Daniel Barenboim? Beide Stardirigenten benutzen die Taktstöcke aus dem sächsischen Markneukirchen. Hier schreibt eine kleine Werkstatt seit bald 125 Jahren Musikgeschichte. In: Deutsche Welle. 25. Oktober 2012 (URL, abgerufen am 25. März 2017) .
- ↑ Oxford Learner's Dictionary infernal
- ↑ Merriam-Webster Online Dictionary „infernal“
- ↑ Oxford Learner's Dictionary terrible