aufwärmen

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aufwärmen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich wärme auf
du wärmst auf
er, sie, es wärmt auf
Präteritum ich wärmte auf
Konjunktiv II ich wärmte auf
Imperativ Singular wärme auf!
Plural wärmt auf!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
aufgewärmt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:aufwärmen

Worttrennung:

auf·wär·men, Präteritum: wärm·te auf, Partizip II: auf·ge·wärmt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild aufwärmen (Info)

Bedeutungen:

(etwas, das erkaltet ist) erneut warm machen
übertragen, umgangssprachlich: (zumeist negativ) wieder ins Gedächtnis rufen, wieder zur Sprache bringen; von Neuem beginnen lassen
sich an einer Wärmequelle oder dergleichen wieder warm machen
Sport: sich vor einer sportlichen Betätigung durch leichte gymnastische oder dergleichen Übungen auflockern

Herkunft:

gebildet aus der Partikel auf als Verbzusatz und dem Verb wärmen

Synonyme:

aufkochen
sich erwärmen, sich warm machen/warmmachen
Schweiz, Italien (Südtirol): einwärmen

Sinnverwandte Wörter:

aufbraten, aufheizen, aufkochen, erhitzen, erwärmen, heiß werden lassen, wärmen, warm/heiß machen
umgangssprachlich: in die Mikrowelle tun
landschaftlich: aufbacken
aufleben lassen, ausgraben, erinnern, hervorholen, in Erinnerung rufen, ins Gedächtnis zurückrufen, wieder aufgreifen/aufrollen, wieder zur Sprache bringen
gehoben: aufrühren, dem Vergessen entreißen
umgangssprachlich: aufbrühen, aufs Tapet bringen, auskramen, hervorkramen
abwertend: wiederkäuen
sich einlaufen, sich warmlaufen
sich einschwimmen, sich warmschwimmen

Beispiele:

Heike wärmt das Essen in der Mikrowelle auf.
Pilzgerichte soll man nicht noch einmal aufwärmen.
„Ich habe die Hammelkeule, von heute Mittag, aufwärmen lassen.“[1]
„Wer überwiegend abends oder sehr früh am Morgen badet oder duscht, dessen Wasser wird gleich anschließend vom Öl- oder Gas-Heizkessel auf den ‚Soll-Wert‘ aufgewärmt.[2]
„Stöckli, der Schweizer Ausrüster des Slowenen, wartet mit einer revolutionär tönenden Technik auf, die den Ski während der Fahrt aufwärmt.[3]
„Groll antwortete, daß die meisten Kriegstoten Opfer von Verwechslungen seien und daß die meisten Kriege dadurch entstünden, daß irgend jemand alte Geschichten aufwärmt.[4]
„Das läuft bei einigen der Protagonisten gegenwärtig sogar darauf hinaus, dass man die Polemik seiner einstigen Kritiker aufwärmt, sie sich zumindest rhetorisch zu eigen macht und womöglich noch verschärft.“[5]
„Ich habe aus Holland Kaffee und Tee bekommen, auch etwas Eßwaren; wir machen uns ein anständiges Abendbrot und wärmen uns mit einem heißen Trank auf und außerdem können wir noch eine Weile ruhen.“[6]
„Sie wärmte sich am Ofen auf und erzählte ihre Geschichte.“[7]
„Je besser der Trainingszustand des Sportlers ist, desto länger und intensiver sollte er sich aufwärmen.[8]
„Vor jeder Art von Training ist es wichtig, dass Sie sich aufwärmen, um Ihre Muskeln vorzubereiten und sich nicht zu verletzen.“[9]

Redewendungen:

jemandem den Hosenboden aufwärmen
alte Erbsen aufwärmen
olle Kamellen aufwärmen
alten Käse aufwärmen
aufgewärmter Kohl
den alten Kohl wieder aufwärmen

Charakteristische Wortkombinationen:

das Essen abends aufwärmen; den Kaffee aufwärmen; Wasser aufwärmen
alte Geschichten (immer wieder) aufwärmen, einen alten Streit, Lügen, Unwahrheiten, Zwistigkeiten (wieder) aufwärmen
sich mit einem Grog, einer Tasse Tee (wieder) aufwärmen, sich in einer Kneipe (wieder) aufwärmen, sich am Lagerfeuer, Ofen (wieder) aufwärmen
sich vor dem Start aufwärmen

Wortbildungen:

Aufwärmübung

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 203.
Duden online „aufwärmen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aufwärmen
The Free Dictionary „aufwärmen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalaufwärmen

Quellen:

  1. Heinrich von Kleist: Allerneuester Erziehungsplan. In: Rudolf Köpke (Herausgeber): Heinrich von Kleist’s politische Schriften und andere Nachträge zu seinen Werken. Mit einer Einleitung zum ersten Mal herausgegeben von Rudolf Köpke. Verlag von A. Charisius/Lüderitz’sche Buchhandlung, Berlin 1862, Seite 138 (Zitiert nach Google Books).
  2. Bo Hanus: Solar-Dachanlagen selbst planen und installieren. Leicht gemacht, Geld und Ärger gespart!. Franzis Verlag, Poing 2007, ISBN 3-7723-4146-5, Seite 28 (Zitiert nach Google Books).
  3. Die Abfahrts-Hierarchie wankt. Albrecht, Janka und die Italiener bedrängen die Etablierten. In: NZZOnline. 17. Januar 2009, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  4. Erwin Riess: Herr Groll erfährt die Welt. Im Rollstuhl durch gelähmte Zeiten. Elefanten Press, Berlin ©1996, ISBN 3-88520-583-1, Seite 166 (Zitiert nach Google Books).
  5. Norbert Frei: Generation Sündenstolz. Zum erneuten Dienstjubiläum der «Achtundsechziger». In: NZZOnline. 8. März 2008, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  6. Emil Unger-Winkelried: Otfrid von Weißenburg: Friede, Freiheit, Brot! Ein Revolutionsroman. 1.-10. Tausend, W. Nestler, Meißen i. Sa. 1929, Seite 151, DNB 578679647 (Zitiert nach Google Books).
  7. Rudolf Pörtner (Herausgeber): Heimat in der Fremde. Deutsche aus Rußland erinnern sich. 1. Auflage. ECON Verlag, Düsseldorf/Wien/New York/Moskau 1992, ISBN 3-430-17513-5, Seite 496 (Zitiert nach Google Books).
  8. Sascha Gail: Trainingssteuerung im Krafttraining nach der ILB-Methode. Studienarbeit. GRIN Verlag, München 2007, ISBN 978-3-638-48294-3, Seite 19 (Zitiert nach Google Books).
  9. Matthew MacDonald: Dein Körper. Das Missing-Manual-Handbuch zu Funktion und Wartung. 1. Auflage. O’Reilly, Köln 2010 (Originaltitel: Your Body: The Missing Manual, übersetzt von Stefan Fröhlich), ISBN 978-3-89721-963-2, Seite 81 (Zitiert nach Google Books).