marodieren

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marodieren (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich marodiere
du marodierst
er, sie, es marodiert
Präteritum ich marodierte
Konjunktiv II ich marodierte
Imperativ Singular marodiere!
marodier!
Plural marodiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
marodiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:marodieren

Anmerkung:

Das Verb wird zumeist im Partizip Präsens gebraucht.[1]

Worttrennung:

ma·ro·die·ren, Präteritum: ma·ro·dier·te Partizip II: ma·ro·diert

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild marodieren (Info), Lautsprecherbild marodieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

intransitiv, transitiv: in einem bewaffneten Konflikt/im Krieg hinter der Truppe (auch aus vorgetäuschter Entkräftung) zurückbleiben und plündernd umherziehen
intransitiv, übertragen: um sich greifen; sich ausbreiten

Herkunft:

Es handelt sich um eine seit dem 18. Jahrhundert[2] bezeugte Entlehnung aus dem französischen marauder → fr[2][3]herumstrolchen; betteln; (im Kriege Lebensmittel) plündern, stehlen[4][5]. Diesem wiederum liegt am ehesten volkssprachliches französisch marauder → frnächtliches Herumtollen der Katzen in der Brunstzeit‘ zugrunde, welches ein Desubstantivum von dialektalem maraud → frKater‘ ist.[5] Dieses ist eine onomatopoetische, das Schnurren der Katze nachahmende Bildung, die sich als ablautende und reduplikationslose Form zu der (nicht belegten, aber rekonstruierten) lautmalerischen indoeuropäischen Form *mormor-, *murmur-murmeln, Gemurmel‘ (siehe »murmeln«) stellen lässt und mit der pejorativen französischen Endung -aud versehen ist.[4]

Sinnverwandte Wörter:

ausplündern, brandschatzen, plündern, räubern
grassieren, wüten

Beispiele:

„Männliche Restavèks durchbrechen die Opferrolle, indem sie sich den gefürchteten Banden anschliessen, die bewaffnet durch die Strassen der Hauptstadt marodieren.[6]
„So, wie es Augenzeugen beschreiben, versank das Viertel zeitweise im blutigen Chaos, als schwere Häuserkämpfe zwischen marodierenden Soldaten und Guerillakämpfern ausbrachen.“[7]
„Monatelang zogen sie umher, auf der Flucht von den marodierenden Horden des Ratko Mladic, hungrig, durstig, nirgendwo willkommen, bespuckt, verflucht, verloren: ‚Haut ab‘, rief die Mutter seines serbischen Freundes jetzt, ‚hier ist kein Platz für euch. Ich erschieße euch alle.‘“[8]
„Aber auch in den Regionen, wo sie kaum ein Mensch behelligt, sterben die Affen: am Ebola-Virus, das dort seit Jahren marodiert.[9]
„Kommunikationsnetze gleich welcher Art sind anfällig für »Parasiten«, Viren, Würmer und andere marodierende Software.“[10]
„Vielmehr sei die Krise ein Ergebnis kollektiver Angstproduktion, ‚aufgeschaukelte Angst, kopierte Angst, von Hirn zu Hirn marodierende Angst, eine kollektive Infektion‘, schreibt der doch recht populärwissenschaftliche Zukunftsforscher Matthias Horx.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

marodierende Banden, Soldaten; marodierendes Gesindel; marodierende Horde, Soldateska
marodierende Epidemie, Seuche; marodierender Virus

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120, Seite 2521.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 852.
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 570.
Duden online „marodieren
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „marodieren“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „marodieren“ auf wissen.de
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „marodieren
The Free Dictionary „marodieren
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalmarodieren
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „marodieren
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „marodiren
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „marodieren

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „marodieren
  2. 2,0 2,1 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „marodieren
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 852.
  4. 4,0 4,1 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „marodieren
  5. 5,0 5,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Marodeur«, Seite 600.
  6. Die Haussklaven von Port-au-Prince. Mehrere hunderttausend Kinder leben in Haiti bei fremden Familien als Leibeigene. In: NZZOnline. 8. August 2009, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  7. Gabriela M. Keller: Aufstand in Syrien: „Wir sitzen auf einem Vulkan“. In: taz.de. 17. November 2011, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  8. Jörg Diehl: Bespuckt, verflucht, verloren. Zeugenaussage im Mladic-Prozess. In: Spiegel Online. 9. Juli 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 7. November 2012).
  9. Jörg Diehl: ARTENSCHUTZ: Menschenaffen in Not. In: Spiegel Online. Nummer 15/2003, 7. April 2003, ISSN 0038-7452, Seite 175 (PDF, URL, abgerufen am 7. November 2012).
  10. Karlheinz Steinmüller: Die Zukunft der Technologien. 1. Auflage. Murmann Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3-938017-46-5, Seite 223 (Zitiert nach Google Books).
  11. Janina Strötgen: Schlechte Laune. Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen von den Dingen, soll der griechische Philosoph Epiktet bereits vor 2.000 Jahren gesagt haben. In: Tageblatt Online. 9. Januar 2012 (URL, abgerufen am 7. November 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: parodieren