scharren

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scharren (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich scharre
du scharrst
er, sie, es scharrt
Präteritum ich scharrte
Konjunktiv II ich scharrte
Imperativ Singular scharre!
Plural scharrt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gescharrt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:scharren

Worttrennung:

schar·ren, Präteritum: scharr·te, Partizip II: ge·scharrt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild scharren (Info)
Reime: -aʁən

Bedeutungen:

bei Tieren: (mit den Gliedmaßen) den Erdboden nur an der Oberfläche mit oft wiederholten, schnellen, kratzenden Bewegungen aufwühlen, auch: mit der Schnauze, mit den Pfoten durch Kratzen ein Loch graben oder den Boden aufwühlen
umgangssprachlich: etwas durch Kratzen mit den Füßen oder einem Gerät (irgendwohin) fortbewegen
bildlich, salopp, abwertend: gierig das Geld zusammenkratzen/zusammenraffen
kratzende Geräusche durch wiederholtes Schleifen über eine Oberfläche mit den Füßen oder Krallen (oder Ähnliches) verursachen, besonders, wenn dadurch ein Missfallen ausgedrückt wird

Herkunft:

von mittelhochdeutsch scherren → gmh „kratzen, graben“, von althochdeutsch skerran → goh „(ab)kratzen“, seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; verwandt mit altsächsisch ofskerran → osx „abkratzen“, mittelniederländisch scarren → dum und scerren → dum, schwedisch skorra → sv „schnarren“; vergleiche mit lateinisch carrere → la „(Wolle) krempeln“, altslawisch krasta → cu „Kruste, Grind, Räude“, russisch короста (korosta→ ru „Krätze, Grind“, litauisch kar̃šti → lt „krempeln“ oder „hecheln“; dies aus indogermanisch *kars- „kratzen, striegeln, krempeln“.[1]

Synonyme:

graben, (umgangssprachlich:) buddeln, (für Hühner:) picken, wühlen
krallen, kratzen, reiben, schaben, scheuern, schürfen

Sinnverwandte Wörter:

schlendern
hamstern, horten
jucken, krächzen

Gegenwörter:

einbuddeln, vergraben, zuschütten
eggen, verfestigen, zuscharren, zuschütten

Unterbegriffe:

aufscharren, ausscharren, einscharren, verscharren, zusammenscharren, zuscharren

Beispiele:

Die Hühner scharren im Sande nach Würmern.
„Wer vom Huhn abstammt, wird wie ein Huhn scharren.[2]
Bei der Trüffelsuche scharrten die Schweine den Boden auf.
Die Rösser haben ungeduldig mit den Hufen gescharrt.
Ich hätte gedacht, daß einige mehr mit den Hufen scharren und es mir richtig schwer machen, die Formation zu benennen.[3]
Auf dem Friedhof wird eine Leiche ausgescharrt.
Der Bauschutt wurde auf einen Haufen gescharrt.
Auch gehört es zu den Aufgaben des Hausmeisters, vor dem Gemeindehaus die Herbstblätter in Haufen zu scharren.
Die neue Putzfrau kam mit den vielen Arbeitsaufträgen nicht zurecht, und hatte den Schmutz von einer Ecke in die andere gescharrt, um Zeit zu sparen.
Die Rentiere scharren den Schnee von den Flechten.
Der betagte Mann scharrt sein Geld zusammen.
Ein hungriger Hund scharrt an der Tür.
Auf dem alten Dachboden scharrt den Holzfußboden, wen man über ihn läuft.
Die traurigen Studenten scharrten langsam nach Hause.

Redewendungen:

in den Startlöchern scharren — zum Aufbruch bereit sein
mit den Hufen scharren — zum Aufbruch bereit, ungeduldig sein

Charakteristische Wortkombinationen:

im Sande scharren, mit den Hufen scharren
mit Füßen scharren
mit den Schuhen scharren

Wortbildungen:

Scharrbild, Scharrraum

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scharren
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalscharren
The Free Dictionary „scharren
Duden online „scharren

Quellen:

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schabe, schaffen, scheren, Schmarre, Schmarren, Schmarrn, Schnarre
Anagramme: schnarre