Übermut

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Übermut (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Übermut
Genitiv des Übermutes
des Übermuts
Dativ dem Übermut
dem Übermute
Akkusativ den Übermut
Übermut eines Surfers

Worttrennung:

Über·mut, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Übermut (Info)

Bedeutungen:

ausgelassene Fröhlichkeit, lebhafte Stimmung
Waghalsigkeit im Überschwang der Gefühle
veraltende Bedeutung, pejorativ: Überheblichkeit, Stolz im Bewusstsein der eigenen Stärke, Vorrechte und Ansprüche

Herkunft:

etymologisch: von mittelhochdeutsch übermuot → gmh, althochdeutsch ubarmuot → goh „stolzer, hochfahrender Sinn“, belegt seit der Zeit um 1000;[1] etymologisch verwandt: mittelniederdeutsch overmôt → gml, mittelniederländisch overmoet → dum[2]
strukturell: Derivation (Ableitung) des Substantivs Mut mit der Präfigierung über-

Synonyme:

Ausgelassenheit, Euphorie, Fröhlichkeit
Leichtsinn, Mutwille, Unüberlegtheit, Verwegenheit, Waghalsigkeit
Anmaßung, Arroganz, Dreistigkeit, Dünkel, Eigendünkel, Fürwitz, Hochmut, Hybris, Stolz, Überheblichkeit, Vorwitz

Gegenwörter:

Depression, Gleichmut, Melancholie, Niedergeschlagenheit
Ängstlichkeit, Besonnenheit, Schwermut, Vorsichtigkeit
Bescheidenheit, Nüchternheit

Oberbegriffe:

Lebensfreude, Stimmung
Charaktereigenschaft, Charakter
Selbsteinschätzung, Selbstvertrauen

Beispiele:

Bei solchen Stimmungen bin ich immer auf eine sonderbare Spitze gehoben, nämlich zum Übermut.[3]
Die Kaiserin war nun wieder froh, ja, ein lachender Übermut war über sie gekommen; Tanz und Gesang ging durch das Kaiserschloß.[4]
„Ihre Haut hebt sich sanft strahlend gegen das Schwarz ihres Kleides ab, und sie scheint wieder in der Stimmung rebellischen Übermuts zu sein, die für sie so typisch ist, wenn sie trinkt.“[5]
„Mein Übermut ist schnell verflogen.“[6]
„Sie hatte die zu weite Bluse eingenäht, den Wollrock gekürzt und sich in einem Anfall von Übermut Seidenstrümpfe gekauft.“[7]
Tatsächlich muss der neue Präsident in den nächsten Wochen viel Übermut zügeln, den eigenen womöglich, vor allem aber den seiner Partei.[8]
Und auch er selbst, berauscht vom Glück und angesteckt vom Freudenfieber der Schmeichler, setzte seinem Übermut keinen Damm mehr entgegen.[9]
Das war ein Glück für die Türken, denn seine unbeugsame Hartnäckigkeit und sein stolzer Übermut hätten ihnen gewiß drückendere Bedingungen auferlegt, als sie sie wirklich erreichten.[10]
„Schon die Unachtsamkeit eines einzigen Mannes beim Pfeiferauchen konnte einen Brand auslösen, von dem Übermut der Siegesfeiern, bei denen sich Wodka und französischer Wein mischten, ganz zu schweigen.“[11]

Sprichwörter:

Übermut tut selten gut

Wortbildungen:

übermütig

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Übermut
Wikiquote: Zitate zum Thema „Übermut
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Übermut
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Übermut
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalÜbermut

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 903.
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „übermut
  3. Bettina von Arnim → WP: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  4. Otto Julius Bierbaum → WP: Das Schöne Mädchen von Pao. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel XXXII: Die nackte Kaiserin (URL).
  5. James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 86.
  6. Else Buschheuer: Ruf! Mich! An!. Roman. Wilhelm Heyne Verlag, München 2001, ISBN 3-453-19004-1, Seite 20.
  7. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 195.
  8. Martin Klingst: Einer wie keiner. US-Wahl. In: Zeit Online. Nummer 46/2008, 25. November 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2012).
  9. Eduard Stucken → WP: Die weißen Götter. In: Projekt Gutenberg-DE. Erster Band, Kapitel 4 (URL).
  10. Magnus Crusenstolpe → WP: Russische Hofgeschichten II. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel VII (URL).
  11. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 194 f.