Krätze

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Krätze (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Krätze
Genitiv der Krätze
Dativ der Krätze
Akkusativ die Krätze

Worttrennung:

Krät·ze, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Krätze (Info)
Reime: -ɛt͡sə

Bedeutungen:

Medizin: stark juckende Hautkrankheit, die durch sich in die Haut einbohrende Milben verursacht ist
Botanik, bei Kartoffelknollen: unregelmäßig ins Fleisch eindringende Risse; bei Gurkenfrüchten: Flecken und tief eingesunkene Dellen in der Frucht mit gummiartigen Ausscheidungen
Metall: Rückstand in der Metallverarbeitung, bei Verbrennungsvorgängen oder geologischen Prozessen; Schlacke

Herkunft:

seit dem 15. Jahrhundert belegt; von gleichbedeutend mittelhochdeutsch kretze → gmh, kratz → gmh[1] über frühneuhochdeutsch kratz, kretze, kretze. Krätze ist eine Bildung zum Verb kratzen. Der Krankheitsname ist auf das Deutsche beschränkt.[2]

Synonyme:

Scabies; bei Tieren: Räude, Schorf

Oberbegriffe:

Hautkrankheit, Krankheit

Beispiele:

Warum kratzt du dich so? Du hast wohl die Krätze!
„Der nicht zu vermeidende Schmutz auf dem Hof hat ihm eine Krätze beschert, mit der er noch lange zu tun hat.“[3]
Ältere Patienten geben oftmals freimütig am Empfangstresen der Praxis ihre Krankengeschichte zum Besten und schildern Fälle von Krätze aus ihrer Jugend in allen Details.
Die Krätze an der Kartoffelknolle hier wurde von einem Bakterium hervorgerufen.
Der Schrott wird eingeschmolzen und die sich bildende Krätze mechanisch entfernt.

Redewendungen:

die Krätze kriegen – sich sehr aufregen

Wortbildungen:

krätzig

Übersetzungen

Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKrätze
Wikipedia-Artikel „Krätze (Begriffsklärung)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Krätze
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Eintrag „Krätze“
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Krätze
Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Zwölfter Band: KIR–LAG und zweiter Nachtrag, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1990, ISBN 3-7653-1112-X, DNB 900618493, „Krätze“ Bedeutung 2, Seite 448
Duden online „Krätze

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Eintrag „Krätze2
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Eintrag „Krätze“
  3. Hans-Dieter Trosse: Frieden, Freunde, Roggenbrötchen. Seite 121
Singular Plural
Nominativ die Krätze die Krätzen
Genitiv der Krätze der Krätzen
Dativ der Krätze den Krätzen
Akkusativ die Krätze die Krätzen

Alternative Schreibweisen:

Kretze, schweizerisch, mundartlich: Kräze

Worttrennung:

Krät·ze, Plural: Krät·zen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

süddeutsch: Korb

Herkunft:

mittelhochdeutsch kretze → gmh m/f, kratte → gmh, gratte → gmh m, althochdeutsch krezzo → goh mKorb“; althochdeutsch kratto → goh; vergleiche neuhochdeutsch (oberdeutsch) Kratten, Kretten „Korb(wagen)“ und englisch cradle → en (altenglisch cradel → ang); vielleicht gibt es eine Verbindung zu altindisch ग्रथ्नाति (grathnāti) → saWurzel ग्रथ् (grath-) → sa/ग्रन्थ् (granth-) → sa – „windet, knüpft[1]

Synonyme:

Korb

Beispiele:

Die gepflückten Beeren sammelt er in seiner Krätze.

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Krätze
Duden online „Krätze

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Eintrag „Krätze1
Singular Plural
Nominativ (das) Krätze
Genitiv (des Krätze)
(des Krätzes)

Krätzes
Dativ (dem) Krätze
Akkusativ (das) Krätze

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Krätze“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Krät·ze

Aussprache:

IPA: (ortsüblich, sonst auch , )
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Krätze (Info)
Reime: -ɛt͡sə

Bedeutungen:

Ortschaft in der Gemeinde Uetze (Region Hannover, Niedersachsen)

Herkunft:

Die überlieferten Formen Ende 13. Jahrhundert Cretcinghesen, 1330-1616 vorwiegend Cretzing(e) o.Ä., 1360 Cretzensen, 1368 Krezezen, 1823 Craetze zeigen die früh beginnende schrittweise Abschleifung des Ortsnamengrundworts -inge-husen -- wobei dessen fast spurloses Verschwinden wohl auch durch das Substantiv Krätze beeinflusst wurde.[1] Das Schwanken des Endkonsonanten des Bestimmungsworts von -tc über -ts, -s(s) und -z zu -tz weist auf ein ursprüngliches -k hin, das unter dem Einfluss des i- der Folgesilbe palatalisiert wurde (sogenannter Zetazismus). Auch der Vokal des Bestimmungsworts könnte unter dem Einfluss des i- stehen, so dass dies sowohl als Krek- wie als Krak- angesetzt werden kann. Dabei soll es sich um einen Personennamen handeln, der aber nur in Ortsnamen belegt ist.[2] Die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens wäre demnach „Bei den Häusern der Leute des Krak (beziehungsweise Krek).“

Oberbegriffe:

Ortschaft, Siedlung

Beispiele:

Krätze und Altmerdingsen wurden im Jahr 1928 zur Gemeinde Altmerdingsen vereinigt.
Das Krätze der fünfziger Jahre war ein schöner Ort.
Ich bin in Krätze geboren.
Ich habe in Krätze meinen Urlaub verbracht.
Nach Krätze führen viele Wege.

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Krätze (Begriffsklärung)
Wikipedia-Artikel „Altmerdingsen

Quellen:

  1. Spätestens die 1928 erfolgte Änderung des C- 'in K- machte den Spottnamen perfekt – nur die Einheimischen stemmen sich verständlicherweise mit der Aussprache des -ä- als noch dagegen.
  2. Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsamen des Landkreises Hannover und der Stadt Hannover, Bielefeld 1998, Seite 266/267

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: kratze