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Schuss wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Nicht mehr gültige Schreibweisen:
- Schuß
Worttrennung:
- Schuss, Plural: Schüs·se
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Schuss (Info)
- Reime: -ʊs
Bedeutungen:
- Abfeuern einer Waffe
- der Vorgang des Schießens, vom Abfeuern bis zum Eindringen des Geschosses ins Ziel (oder daneben)
- ohne Plural: Mengenangabe des jeweiligen Geschosses
- Treten eines Balles
- ohne Plural: etwas, eine kleinere Menge (in Bezug auf Flüssigkeiten)
- Injektion einer Droge
- die Aufzeichnung eines bewegten Bildes (Video / Film)
- Weberei: der beim Weben durch die Kette geführte Faden
- umgangssprachlich: leichte Verrücktheit
- besonders schnelles Wachsen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch „schuʒ“, althochdeutsch „scuʒ“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]
Synonyme:
- Abfeuern, Abschuss
- Munition
- Tritt
- Spritzer; ein bisschen, ein wenig, etwas
- Injektion, Druck
- Aufnahme
- siehe: Verzeichnis:Deutsch/Verrücktheit
Verkleinerungsformen:
- Schüsschen
Unterbegriffe:
- Abschuss, Böllerschuss, Fehlschuss, Flintenschuss, Gewehrschuss, Heckenschuss, Kanonenschuss, Kompanieschuss, Luftschuss, Meisterschuss, Musketenschuss, Pistolenschuss, Raketenschuss, Revolverschuss, Salutschuss, Schnellschuss, Schreckschuss, Schrotschuss, Startschuss, Todesschuss, Warnschuss
- Bauchschuss, Beinschuss, Blattschuss, Durchschuss, Genickschuss, Heimatschuss/Heimatschuß, Kopfschuss, Lungenschuss, Pfeilschuss, Rückenschuss, Steckschuss, Streifschuss
- Beinschuss, Distanzschuss, Drehschuss, Fernschuss, Flachschuss, Lattenschuss, Linksschuss, Pfostenschuss, Rechtsschuss, Torschuss, Weitschuss
- Gegenschuss, Schnappschuss
- Schussfaden
- Sockenschuss
Beispiele:
- Zur Warnung gab die Polizei einen Schuss ab.
- „Nur noch vereinzelt waren Schüsse zu hören.“[2]
- „Sie hatten die Autos noch nicht erreicht, als ein Schuss durch die klare Nachtluft hallte.“[3]
- Ein Schuss traf ihn ins Bein, ein anderer in die rechte Hand.
- Stauffacher: „Gott sei gelobt!“ Leuthold: „Das war ein Schuss! Davon / Wird man noch reden in den spätsten Zeiten.“ (Schiller)[4]
- „Wieviel Schuss hast du noch“, fragte er unsicher. „Ein Magazin und zwei Kugeln im Lauf!“, sagte der andere.
- Michael Ballack setzt zum Schuss an, schießt und … leider Ecke.
- Ich hätte gern Tee mit einem Schuss Rum.
- Berliner Weiße mit Schuss
- Sie setzte sich einen Schuss mit einer rostigen Spritze.
- Eine Kamera übernimmt den Schuss auf den Moderator, die andere den Gegenschuss auf den Gast.
- Beim Halbleinen ist entweder die Kette oder der Schuss aus Baumwolle.
- Hör doch auf, du hast ja einen Schuss!
- Bei günstiger Witterung machen die Pflanzen im Frühjahr einen Schuss.
- „Du meine Güte, Junge, hast Du einen Schuss gemacht! Du kannst mir jetzt ja auf den Kopf spucken.“
Redewendungen:
- ein Schuss in den Ofen
- einen Schuss haben
- ein Schuss ins Blaue
- der Schuss geht nach hinten los
- gut in Schuss sein
- schlecht in Schuss sein
- einen Schuss vor den Bug geben
- keinen Schuss Pulver wert sein
- weitab vom Schuss sein
- sich einen Schuss setzen/drücken/machen
- einen Schuss machen/tun
- zum Schuss kommen
- der Schuss ist im Kasten
- etwas in Schuss bringen
- etwas in Schuss halten
- etwas in Schuss kriegen
- Du hast wohl den Schuss nicht gehört?
Charakteristische Wortkombinationen:
- gezielter Schuss, scharfer Schuss; ein Schuss fällt; ein Schuss aus dem Hinterhalt; zum Schuss kommen
- ein Schuss aus dem Gewehr/der Pistole; Schüsse peitschen über (etwas); der Schuss geht los/daneben/trifft ins Schwarze; der Schuss löst sich/prallt ab/trifft mitten in (etwas)/verfehlt sein Ziel; (etwas) mit einem Schuss zur Strecke bringen
- (z. B.: einen/drei/fünfzehn) Schuss Salut hören können
- den Ball mit einem Schuss ins Netz/Tor befördern; ein Schuss aufs Tor; der Schuss ging an die Latte/ins Aus/ins Tor; einen Schuss abwehren; einen Schuss (nicht) halten können
- einen Schuss (z. B.: Rotwein/Rum/Sahne) hinzutun/zusetzen; Berliner Weisse mit Schuss; die Rede war mit einem Schuss Humor gewürzt
- goldener Schuss; der Stoff reicht für einen Schuss; (sich) einen Schuss setzen
- Schuss und Gegenschuss
Wortbildungen:
- Schussbahn, Schussbein, Schussfaden, Schussfahrt, Schussfeld, Schussfrequenz, Schussgelegenheit, Schussglück, Schusskraft, Schusslinie, Schussnähe, Schussschwäche, Schuss-Schwäche, Schussstiefel, Schussverletzung, Schusswaffe, Schusswechsel, Schussweite, Schusswunde, Selbstschuss
- schussbereit, schussfertig, schussfest, schussgewaltig, schussschwach, schusssicher, schussstark
Übersetzungen
der Vorgang des Schießens, vom Abfeuern bis zum Einschlag des Geschosses
ohne Plural: Mengenangabe des jeweiligen Geschosses
ohne Plural: etwas, eine kleinere Menge (in Bezug auf Flüssigkeiten)
die Aufzeichnung eines bewegten Bildes (Video / Film)
Weberei: der beim Weben durch die Kette geführte Faden
umgangssprachlich: leichte Verrücktheit
besonders schnelles Wachsen
- Wikipedia-Artikel „Schuss“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schuß“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schuß“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schuss“
- The Free Dictionary „Schuss“
- Duden online „Schuss“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. Stichwort: schlagen. ISBN 3-423-03358-4.
- ↑ Cornelia Schmalz-Jacobsen: Russensommer. Meine Erinnerungen an die Befreiung vom NS-Regime. C. Bertelsmann, München 2016, ISBN 978-3-570-10311-1, Seite 87.
- ↑ Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 109.
- ↑ Wikisource-Quellentext „Friedrich Schiller: Wilhelm Tell“
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schluss, Stuss, Schuhs (Genitiv von Schuh)