nachhängen

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nachhängen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich hänge nach
du hängst nach
er, sie, es hängt nach
Präteritum ich hing nach
Konjunktiv II ich hinge nach
Imperativ Singular häng nach!
hänge nach!
Plural hängt nach!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
nachgehangen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:nachhängen

Worttrennung:

nach·hän·gen, Präteritum: hing nach, Partizip II: nach·ge·han·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild nachhängen (Info)

Bedeutungen:

sich etwas im Geiste anhaltend hingeben, widmen
mit Wehmut und voller Sehnsucht an jemanden/etwas zurückdenken
mit jemandem verknüpft sein; jemandem eigen sein
umgangssprachlich: in einem Plan, in einem Fach, auf einem Gebiet oder dergleichen in Rückstand geraten sein; auf einem Wissensgebiet, das man eigentlich beherrschen sollte, noch Schwierigkeiten haben und deshalb im Wissensstoff zurückgeblieben sein
Jägersprache: (eine Fährte) mit dem Hund nachgehen

Herkunft:

Ableitung eines Partikelverbs zum Verb hängen mit dem Präverb (Verbpartikel, Verbzusatz) nach

Sinnverwandte Wörter:

sich etwas durch den Kopf gehen lassen, durchdenken, sich Gedanken machen, grübeln, herumrätseln, nachdenken, nachgrübeln, philosophieren, rätseln, sinnen, sinnieren, Überlegungen anstellen, sich versenken, sich vertiefen
schweizerisch: hintersinnen, werweissen
gehoben: mit sich zurate gehen, nachsinnen
bildungssprachlich: meditieren, reflektieren, Reflexionen anstellen
nachtrauern, nachweinen
zumeist abwertend: nachjammern
anhängen
hängen bleiben/hängenbleiben, hintanbleiben, hinterherhinken, nachhinken, zurückbleiben, zurückliegen
umgangssprachlich: hinterher sein, zurück sein; abwertend: hinterherkleckern
landschaftlich: nachbleiben
Jägersprache: nachfahren

Beispiele:

„Im Fruͤhling und Herbſt denkt man nicht leicht an’s Kaminfeuer, und doch geſchieht es, daß, wenn wir zufaͤllig an einem vorbeigehen, wir das Gefuͤhl, das es mittheilt, ſo angenehm finden, daß wir ihm wohl nachhaͤngen moͤgen.“[1]
„Sollte ich heute eingeladen werden, eine Fahrt auf diesem Schiffe mitzumachen, ich würde die Einladung gewiß ablehnen, aber ebenso gewiß ist, daß es nicht nur häßliche Erinnerungen sind, denen ich dort im Zwischendeck nachhängen könnte.“[2]
„Dies hingegen war mir zu ſtark, der Zorn ließ mir keine Zeit mehr, der Wehmut nachzuhängen.[3]
„Aber dem Wort der klugen Tochter von einem Gegen-sich-selbst-Leben, dem hing sie grübelnd nach, und woran ihre Seele arbeitete, war, den Gedanken der Entsagung in den des Glückes aufzunehmen.“[4]
„Doch es war nicht Zeit, Gedanken nachzuhängen.[5]
„Wortkarg, ihren Gedanken nachhängend, schritten sie nebeneinanderher.“[6]
„Den alten Zeiten nachzuhängen, hatte ja doch keinen Sinn.“[7]
„Unter dem Neide dieſer Bruͤder, ſagte er ſich, habe er nun einmal zu leiden, das haͤnge ihm von Haus aus nach; aber der große Trug und Undank, den er vom Kaiſer und von Bayern erfahren mußte, erbitterte ihn weit mehr.“[8]
„Wenn ein Schüler nachhängt, bekommt er sofort Förderunterricht, das ist überall in Finnland so.“[9]
„Iſt Wild angeſchoſſen und der Hund wird auf den Schweiß gelaſſen und derſelbe mit ihm verfolgt, so wird mit dem Schweißhunde oder auf den Schweiß nachgehangen oder nachgeſucht.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

Erinnerungen, (düsteren, schwarzen) Gedanken, Träumen, seinem Groll nachhängen
der Kindheit, einer schönen, glücklichen Zeit nachhängen
jemandem hängt der Ruf der Unzuverlässigkeit nach
in Chemie, Physik nachhängen; im Lehrplan, im Terminplan nachhängen
mit dem Leithund, Schweißhund (einem Hirsch) nachhängen

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „nachhängen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „nachhängen
The Free Dictionary „nachhängen
Duden online „nachhängen
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „nachhängen“ auf wissen.de
PONS – Deutsche Rechtschreibung „nachhängen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalnachhängen

Quellen:

  1. Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meiſters Wanderjahre oder die Entſagenden. Drittes Buch. In: Goethe’s Werke. Vollſtaͤndige Ausgabe letzter Hand. Dreyundzwanzigſter Band, in der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung, Stuttgart und Tuͤbingen 1830, Seite 281 (Zitiert nach Google Books)
  2. Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie. In: Martin Buber (Herausgeber): Der Jude. Eine Monatsschrift. Jahrgang 2, Heft 8, November 1917, Seite 562 (Zitiert nach Wikisource-Quellentext „Seite:De_Kafka_Zwei_Tiergeschichten_07.png“).
  3. Hermann Heſſe: Der Steppenwolf. S. Fiſcher, Berlin 1927, Seite 274 (Zitiert nach Google Books).
  4. Thomas Mann: Die Betrogene. Erzählung. 16.–20. Tausend, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1954, Seite 96 (Erstveröffentlichung 1953).
  5. Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961 (rororo Taschenbuch 416/417), Seite 308 (Erstausgabe 1958).
  6. Erik Neutsch: Spur der Steine. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1964, Seite 906.
  7. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 36.
  8. Ricarda Huch: Der große Krieg in Deutſchland. Zweiter Band, Der Ausbruch des Feuers, 1620—1632, Inſel-Verlag, Leipzig 1912, Seite 470 (Zitiert nach Internet Archive).
  9. Christian Füller: Finnland, du hast es besser. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7616, 16. März 2005, ISSN 1434-4459, Seite 18 (taz Print-Archiv, abgerufen am 2. Juni 2019).
  10. (Herausgeber): Anleitung zur zweckmäßigen Erziehung und Dreſſur der zur Niederjagd gehörigen Hunde. Zum Gebrauche angehender Jäger und Jagdliebhaber. A. Stuber’s Buchhandlung, Würzburg 1865, Seite 30 (Zitiert nach Google Books).