schwarz

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schwarz (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
schwarz schwärzer am schwärzesten
Alle weiteren Formen: Flexion:schwarz
ein schwarzes Bild
Die Hautfarbe der Hand links ist schwarz, die der Hand rechts weiß.

Anmerkung zur Steigerbarkeit:

Dieses Wort gehört zu der Gruppe von Adjektiven, die von vielen als nicht steigerbar angesehen werden, bei welchen aber dennoch viele Belege von Komparativ und Superlativ existieren. Da der Sprachgebrauch sie kennt, werden die Steigerungsformen hier aufgeführt.

Worttrennung:

schwarz, Komparativ: schwär·zer, Superlativ: am schwär·zes·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild schwarz (Info), Lautsprecherbild schwarz (Info), Lautsprecherbild schwarz (Info)
Reime: -aʁt͡s

Bedeutungen:

Farbe, unbunt: Licht nahezu komplett absorbierende Farbe, im RGB-Farbraum mit Werten von Rot, Blau und Grün nahe Null
Farbe: von sehr dunkler Farbe, mit einem leichten Farbstich (besonders Blau- oder Braunstich)
Helligkeit, auch bildlich: sehr dunkel, lichtlos
einem dunkelhäutigen Menschentyp (vor allem afrikanischen Ursprungs) angehörend, auch: durch ihn charakterisiert, mit Schwarzen als Urheber
veraltet: schwarze Haare habend
von Kaffee: ohne Milch und Zucker
politisch, weltanschaulich: konservativ, katholisch; auch reaktionär
politisch, weltanschaulich: anarchistisch, links-anarchistisch • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
unheilvoll; einem Geheimnisvollen, Gesetzwidrigen oder Bösen verhaftet oder unterworfen seiend; pessimistisch, negativ denkend
boshaft, böse, niederträchtig denkend und seiend, negativ beurteilt und beurteilend
gesetzwidrig, illegal handelnd, sich aufhaltend, Geschäfte tätigend, Geld waschend
dreckig, schmutzig, unrein
Kartenspiel: keine Augen erzielend, leer ausgehend • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
Kartenspiel: entweder Pik oder Kreuz • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.
der Schwarzen Szene/Gothic-Szene zugehörig
Roulette: Spielfarbe derjenigen Ziffern, die nicht 0 oder rot sind • Für diese Bedeutung fehlen Referenzen oder Belegstellen.

Abkürzungen:

schw., Seefahrt: s.

Herkunft:

aus mittelhochdeutsch swarz → gmh, von althochdeutsch swarz → goh; germanisch *swarta (gotisch swarts), indogermanisch *sourdos[1]

Synonyme:

schwarzhaarig

Sinnverwandte Wörter:

duster, lichtlos
stockdunkel, stockfinster, zappenduster
afrikanisch, afroamerikanisch, dunkel, dunkelbraun, dunkelhäutig, farbig, kaffeebraun, negrid
dunkel
politisch: christdemokratisch, konservativ, rechts; abwertend: erzkonservativ, reaktionär; theologisch: erzkatholisch, katholisch
anarchistisch, autonom, ultralinks
bedrohlich, dunkel, düster, finster, geisterhaft, gespenstisch, spukhaft, hoffnungslos, katastrophal, kryptisch, negativ, ominös, pessimistisch, traurig, trostlos, schaurig, schlecht, schrecklich, sinister, unglücklich, unheilbringend, unheildrohend, unheilschwanger, unheilvoll, unheimlich
boshaft, bösartig, böse, garstig, gemein, heimlich, hintenherum, hundsgemein, miserabel, negativ, niederträchtig, ominös, schändlich, schandbar, schlecht; gehoben: frevelhaft, perfid, perfide, ruchlos, schimpflich, schmählich, übel, verachtenswert, verwerflich; umgangssprachlich: fies, gehässig, infam, schäbig, schmierig,schuftig, schurkisch
außerhalb der / jeder Legalität, gesetzeswidrig, gesetzwidrig, illegal, ohne Erlaubnis, ohne Genehmigung, krumm, rechtswidrig, regelwidrig, unerlaubt, ungesetzlich, unstatthaft, unrechtmäßig, unzulässig, verboten, widerrechtlich; rechtssprachlich: ordnungwidrig
bei Nacht und Nebel, geheim, heimlich, hinter den Kulissen, hinter jemandes Rücken, im Geheimen, im Stillen, stikum, still (und leise), unauffällig, unbemerkt, unbeobachtet, unerkannt, ungesehen, unter der Hand, verborgen, versteckt, verstohlen; umgangssprachlich: hintenherum, klammheimlich; veraltet: klandestin
angeschmuddelt, dreckig, schmutzig, ungewaschen, unrein, unsauber, verschmiert (ölverschmiert), umgangssprachlich, abwertend: schlampig, schmuddelig, verdreckt

Gegenwörter:

weiß, als Zwischenstufe: grau
weiß (hellhäutig, europäisch), gelb (asiatisch), rot
blond, gebleicht, grau, weiß, weißlich
komplett
politisch: rot; theologisch: evangelisch
offen, optimistisch
gut
ehrlich, gesetzeskonform, gesetzestreu, legal
gewaschen, rein, sauber
rot

Oberbegriffe:

Farbe
farbig, Hautfarbe
Haarfarbe

Unterbegriffe:

erdschwarz, kohlrabenschwarz, nachtfarben, nachtschwarz, olivenschwarz, pechrabenschwarz, pechschwarz, rabenschwarz, rußfarben, rußschwarz, tiefschwarz; mehr in Richtung grau tendierend: anthrazit, anthrazitfarben, trauerfarben; angetönt: blauschwarz, braunschwarz, schwarzbraun, schwarzgrau

Beispiele:

Mir fehlt die schwarze Druckerpatrone.
Wer will schon eine schwarz gestrichene Wand in seinem Haus haben?
Kaum hatte einer der beiden Brüder ein weißes Hemd an, trug der andere sofort ein schwarzes.
Sie trägt aus Trauer um ihren Mann immer noch schwarze Kleidung.
Nun seht einmal, wie schwarz sie sind, viel schwärzer als das Mohrenkind. (Heinrich Hoffmann, Struwwelpeter)
Sie hatte einst schönes schwarzes Haar.
Mir war plötzlich schwarz vor den Augen. Hier drinnen ist es ja schwarz wie die Nacht.
Nur in der tiefen, schwarzen Nacht / Da wirst du von der Angst gepackt - (Nina Hagen)
„Wie düster aber auch in der letzten und schwärzesten aller Nächte meine Gedanken mochten gewesen sein, so wurden sie auf einmal wieder aufgehellt, als ich in das mit hundert und aberhundert Lampen erleuchtete Kassel hineinfuhr.“[2]
Amerika hat im Dezember 2008 seinen ersten schwarzen Präsidenten gewählt.
Schwarz zu sein, bedeutet in Kolumbien nicht nur oft, arm zu sein, sondern auch, geringe Bildungschancen zu haben. “[3]
„Er und Alberta Williams wohnen in einer der reichsten schwarzen Straßen der USA. Schwarze Unternehmer sind für ihn von Kind an etwas Selbstverständliches, und sein Vater leitet eine schwarze Kirche, “[4]
Ja, ja, sie ist so wunderbar / Die schwarze Barbara - (Heino)
So weiß wie Schnee, so rot wie Blut, so schwarz wie Ebenholz - (nach: Brüder Grimm, Märchen „Sneewittchen“ beziehungsweise „Schneewittchen“)
„Nimmst du Milch oder Zucker in deinen Kaffee?“ - „Nein danke, ich trinke ihn schwarz!
Seine Gesinnung ist immer noch schwarz angehaucht. Er wählt immer noch schwarz.
schwarz - Münster - Paderborn
„Und die schwarzen Kolonnen, die man als Schreckgespenst anführt! Den Klerikalismus, der die Frauen des Proletariats in seinen knöchernen Armen halten und ihren Geist in Fesseln zwängen soll?“[5]
Die Gewalt geht bei den Demonstrationen immer vom schwarzen Block aus.
Er sieht schwarz. Hier sind schwarze Mächte im Spiel.
Das war der schwärzeste Tag in ihrem Leben.
Die schwarzen und die heitern Lose - (aus: Friedrich Schiller, Lied von der Glocke, 6. Strophe)
Ich trinke den Kaffee schwarz, so schwarz wie meine Seele.
Irgendwie hegt er schwarze Gedanken.
Schwarz hören und sehen kommt teuer zu stehen. (einstiger Werbeslogan der GEZ)
Warum fährt er immer wieder schwarz?
Ich habe richtig schwarze Nägel.
Am besten ist es, wenn man beim Skat nicht nur schwarz spielt, sondern auch noch im Vorwege schwarz ansagt.
Schwarzes Ass schlägt roten König.
„Jedes Jahr zu Pfingsten wird's schwarz in Leipzig: 20.000 Freunde des Morbiden kommen zum Wave-Gotik-Treffen und zeigen sich von ihrer düstersten Seite.“[6]
Ich setzte 1.000 Dollar auf die schwarze 10.

Redewendungen:

alles durch die schwarze Brille sehen
das schwarze Brett
das schwarze Gold
das schwarze Schaf sein, das schwarze Schaf der Familie sein
der schwarze Mann
der schwarze Tod
die schwarze Kunst
die schwarze Liste
eine schwarze Seele haben; schwarz wie meine Seele
Hokuspokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater
in schwarzen Farben malen, alles in schwarzen Farben malen
jemandem nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen
jemandem wird schwarz vor Augen, jemandem wird es schwarz vor den Augen
schwarz auf weiß
schwarzer Humor
schwarze Zahlen schreiben; in den schwarzen Zahlen sein; in die schwarzen Zahlen kommen
schwarz malen
schwarz sehen
schwarz vor Ärger werden
sich schwarz ärgern
warten können, bis man schwarz wird

Charakteristische Wortkombinationen:

der Kugelschreiber / Stift schreibt schwarz; die schwarzen Blattern, Pocken; die schwarzen Tasten; einen schwarzen Anzug, Anorak, Mantel, Rock / ein schwarzes Hemd, Kleid, Kostüm, T-Shirt / schwarze Socken, Unterwäsche anziehen / ausziehen / tragen; die Augenbrauen / Wimpern schwarz tuschen; schwarze Farbe auf die Leinwand / die Tapete auftragen; schwarz färben; einen schwarzen Bart / eine schwarze Haut / schwarze Haare / Locken haben; die Astronomen entdeckten ein schwarzes Loch; schwarzen Tee aufgießen / trinken; Schwarzer Krauser (eine Tabaksorte) rauchen
schwarz wie die Nacht
die Witwe / der Witwer trägt schwarze Kleidung; schwarz umrandete Todesanzeige / Traueranzeige
den Kaffee schwarz (ohne Milch) trinken
in Bezug auf Spiele: im Mühle-, Dame- und Backgammon-Spiel: die schwarzen Spielsteine / Steine schlagen / setzen / ziehen; im Schach: die schwarze Dame bedrohen / ist bedroht; den schwarzen Bauer / Läufer / Springer / Turm auf das schwarze Feld setzen / ziehen; umgangssprachlich: das schwarze Pferd / Ross;
„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“ - „Niemand!“ - „Und wenn er kommt?“ - „Dann laufen wir (davon)!“ (ein festgelegter Dialog in einem Fangspiel)
schwarze Bevölkerung / Musik / Kultur; schwarzes Selbstbewusstsein
schwarz wählen; die Schwarze Hand (ehemaliger serbischer Geheimbund); die Schwarze Front (kleine nationalrevolutionäre Gruppe in Deutschland nach 1920)
der schwarze Block
ein schwarzer Tag / Moment / Augenblick, eine schwarze Stunde, der / den schwarzen Mächten verfallen (sein); eine schwarze Messe lesen
schwarze Gedanken haben / hegen
ein schwarzes Geschäft / Konto; ein schwarzer Handel / Koffer / Markt; etwas schwarz erwerben / kaufen; schwarz arbeiten / fahren / hören / sehen / schlachten; jemanden schwarz beschäftigen / für sich arbeiten lassen; Schnaps schwarz brennen
ein schwarzes Gesicht; ein schwarzer Fuß / Fingernagel / Nagel
schwarz werden; jemanden schwarz machen / ziehen
Bei den folgenden Begriffen wird das Adjektiv „schwarz“ großgeschrieben, da es Teil des Namens ist.
Geographie: der Schwarze Erdteil (gemeint ist Schwarzafrika), Schwarzer Glaskopf (ein Mineral), Schwarzer Jura, Schwarze Wand (mehrere so bezeichnete Alpengipfel)
Flora: Schwarze Johannisbeere, Schwarze Maulbeere, Schwarzer Holunder, Schwarze Trockenfäule (Pflanzenkrankheit), Schwarzer Bruch (Weinentartung)

Wortbildungen:

Adjektive: schwarzäugig, schwarzhaarig, schwärzlich, schwarzweiß, schwarz-weiß
Substantive: der/die/das Schwarze, das kleine Schwarze, Schwarz (Name), Schwarzarbeit, Schwarzbier, Schwarzbrenner, Schwarzbrot, Schwarzbuch, Schwärze, Schwarzes Brett, schwarze Liste, Schwarzes Loch, Schwarzer (Name), Schwarzerde, Schwarzer Peter, Schwarzfahrer, Schwarzfilter, Schwarzfleisch, Schwarzfußindianer, Schwarzgeld, Schwarzhandel, Schwarzhemden, Schwarzhörer, Schwarzkittel, Schwarzkünstler, Schwarzmagier, Schwarzmarkt, Schwarzpulver, Schwarzrock, Schwarzrotgold, Schwarzsauer, Schwarzseher, Schwarzweißmalerei
Geografie: Schwarzafrika, Schwarzburg, das Schwarze Meer, Schwarzenstein, Schwarze Pumpe, Schwarzheide, Schwarzwald,
Flora: Schwarzbirke, Schwarzdorn, Schwarzerle, Schwarzfichte, Schwarzkiefer, Schwarznuss, Schwarzkümmel, Schwarznessel, Schwarzpappel, Schwarzwurz, Schwarzwurzel; Schwarzfäule und Schwarzfleckigkeit
Fauna: Schwarzbär, Schwarzdrossel, Schwarze Fliege, Schwarze Witwe, Schwarzes C (ein Schmetterling), Schwarzfersenantilope, Schwarzhalstaucher, Schwarzkäfer, Schwarzkehlchen, Schwarzkehlhoniganzeiger (= Großer Honiganzeiger), Schwarzköpfchen, Schwarzmilan, Schwarzplättchen, Schwarzspecht, Schwarzstirnwürger, Schwarzstorch, Schwarzwild
Verben: anschwärzen, ausschwärzen, einschwärzen, schwarzarbeiten, schwarzfahren, schwarzschlachten, schwarzsehen, schwärzen, verschwärzen

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schwarz
Wikipedia-Artikel „Schwarze Szene
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schwarz
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schwarz
Duden online „schwarz
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalschwarz

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „schwarz
  2. J.W.v. Goethe: Campagne in Frankreich. In: Goethes Werke Band X, Autobiographische Schriften II. Hrsg. v. Erich Trunz (Hamburger Ausgabe). 10. Auflage. Beck: München 1994, Seite 347. ISBN 3-406-08490-7.
  3. Victoria Eglau: Kolumbianische Armensiedlung erwartet Papst Franziskus - Schwarz zu sein, bedeutet arm zu sein. Papst Franziskus ist seit Mittwoch in Kolumbien, wo er im Friedensprozesses mit der entwaffneten FARC-Guerilla für Versöhnung wirbt. Letzte Station seiner Reise ist die Stadt Cartagena de Indias. Dort ist es vor allem die benachteiligte schwarze Bevölkerung, die sich vom Papst Worte und Gesten der Unterstützung erhofft. In: Deutschlandradio. 9. September 2017 (Deutschlandfunk/Köln, URL, abgerufen am 10. September 2017).
  4. Jonathan Eig, Christian Staas (Interviewer, wohl auch Übersetzer): »Er war kein Träumer«. In: DIE ZEIT. Nummer 9, 2024-02-22, ISSN 0044-2070.
  5. Adelheid Popp: Zum Frauentag!. In: Die neue Zeit. Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie. Nummer 29,1, Dietz, Berlin 1911, Seite 838 (Wikisource, abgerufen am 7. Juli 2024).
  6. Susanne El-Nawab: Auf zur Gruftparade!. In: Zeit Online. 29. Mai 2007, ISSN 0044-2070 (URL).
  7. 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 7,10 7,11 7,12 7,13 Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch Bd. 5 Sp. 1244

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schwanz, Schwarm, Schwarze, Schwärze, schwärzen, Schwatz