Woge

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Woge (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Woge die Wogen
Genitiv der Woge der Wogen
Dativ der Woge den Wogen
Akkusativ die Woge die Wogen
eine Woge

Worttrennung:

Wo·ge, Plural: Wo·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild österreichisch: Woge (Info), Lautsprecherbild Woge (Info)
Reime: -oːɡə

Bedeutungen:

gehoben, poetisch: große und starke Wasserwelle
übertragen: Äußerung eines Gefühles oder etwas Ähnlichen durch viele Menschen

Herkunft:

Woge geht auf das mittelniederdeutsche wāge → gml ‚Wasser, das bewegt ist‘ zurück. Verwandte Formen sind das mittelniederländische wāge → dumFlut‘, das mittelhochdeutsche wage → gmhBewegung‘ sowie das mittelhochdeutsche wāc → gmhStrömung, Fluss, Wasser‘ und das althochdeutsche waga → goh sowie das althochdeutsche wāg → gohstürmisches Meer‘. Hierzu gehören auch das altsächsische wāg → osx, das altenglische wǣg → ang ‚Flut, Woge‘, das altnordische vāgr → non ‚Meer, Bucht; Eiter‘ und das gotische 𐍅𐌴𐌲𐍃 (wēgs) → gotBrandung‘. All diese Wörter stammen von der indoeuropäischen Wurzel *ṷeĝh-bewegen, ziehen‘ ab.[1]
Woge hatte seit dem 15. Jahrhundert neben der ursprünglichen Bedeutung ‚bewegtes Wasser‘ dann auch die Bedeutung ‚Bewegung des Wassers‘. Zunächst breitete das Wort sich im Verlauf des 13. Jahrhunderts rheinaufwärts aus und stieß in mitteldeutsches Gebiet vor. Durch das Mittelhochdeutsche wurde aus wāge → gmh mittels Verdumpfung des ā zu einem ō und es entstand das frühneuhochdeutsche Woge, welches von Martin Luther während des 16. Jahrhunderts in die Literatursprache eingeführt wurde. Im Oberdeutschen blieb Woge jedoch zunächst noch fremd. Erst im 18. Jahrhundert konnte es sich auch hier etablieren.[1]

Synonyme:

Welle

Sinnverwandte Wörter:

Dünung, Schwell

Oberbegriffe:

Seegang

Beispiele:

Es war der schlimmste Tag im Leben meiner Schwester, als ihr kleiner Sohn vor einem kalifornischen Strand von einer Woge erfasst und gegen einen Fels geschleudert wurde.
„Oft verschwand es unter den haushohen Wogen, so daß man schon dessen Verlust befürchtete. Aber die Seemannskunst des wackeren Kapitäns bestand in diesem Aufruhr der Elemente ihre härteste Probe.“[2]
Eine Woge des Mitgefühls brandete durch das Land.
Bei der Rückkehr der erfolgreichen Sportler überrollte sie eine Woge der Begeisterung.
„In Sylvia wallte eine Woge von Liebe und Bewunderung auf.“[3]

Redewendungen:

die Wogen glätten
die Wogen glätten sich

Wortbildungen:

wogen

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1942.
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Woge“ auf wissen.de
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Woge
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWoge
The Free Dictionary „Woge
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Woge
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Woge
Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Woge“, Band 19, 1865. Seite 315.
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Woge

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Stichwort „Woge“, Seite 1577.
  2. Ferdinand Emmerich: Auf den Antillen, Verlag Erich Stolpe, 1929. Zitiert nach Gutenberg.
  3. Kerri Maher: Die Buchhändlerin von Paris. Roman. 2. Auflage. Insel, Berlin 2023 (übersetzt von Claudia Feldmann), ISBN 978-3-458-68233-2, Seite 316. 1. Auflage 2022; englisches Original 2022