Welle

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Welle (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Welle die Wellen
Genitiv der Welle der Wellen
Dativ der Welle den Wellen
Akkusativ die Welle die Wellen
kreisförmige Wellen im Wasser
brechende Welle am Strand
brechende Welle im Labor
eine Gelenk-welle
Welle am Reck
La ola, die Welle

Worttrennung:

Wel·le, Plural: Wel·len

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Welle (Info), Lautsprecherbild Welle (Österreich) (Info)
Reime: -ɛlə

Bedeutungen:

Physik: Erhebung von Wasser
Physik: Art der Energieausbreitung, zum Beispiel des Schalls oder Lichts
übertragen: eine geistige, kulturelle, politische, allgemeine Strömung, die sich wiederholt und steigert
Technik: Maschinenteil zur Übertragung von Drehbewegungen
Sport, Turnen: eine Turnübung
Tanzen: Schrittkombination beim Tanzen
eine von Zuschauern aufgeführte, spezielle Anfeuerungsart
etwas, das optisch an eine Woge erinnert, zum Beispiel eine Erhebung des Bodens oder die Form der Haare

Abkürzungen:

W (in KW, LW, MW, UKW)

Herkunft:

mittelhochdeutsch welle → gmh, wille → gmhReisigbündel, Walze“, belegt seit dem 11. Jahrhundert. Das Wort geht auf althochdeutsch wellan → gohwälzen → goh“ zurück.[1]

Synonyme:

Woge
La ola

Gegenwörter:

Achse (überträgt kein Drehmoment)

Unterbegriffe:

Brecher, Bugwelle, Flutwelle, Monsterwelle, Riesenwelle, Tsunami, Leewelle
De-Broglie-Welle, Druckwelle, elektromagnetische Welle/EM-Welle, Funkwelle, Gravitationswelle, Lichtwelle, Longitudinalwelle, Materiewelle, Mikrowelle, Oberflächenwelle, Oberwelle, Radiowelle, Schallwelle, Schockwelle, Schwerkraftwelle, Transversalwelle, Trägerwelle, Tsunamiwelle
unterbegrifflich zur Funk- oder Radiowelle: Kurzwelle, Langwelle, Mittelwelle, Ultrakurzwelle
Hitzewelle, Kältewelle
Abmahnwelle, Angriffswelle, Asylwelle, Ausreisewelle, Einwanderungswelle, Emigrationswelle, Empörungswelle, Entlassungswelle, Euphoriewelle, Flüchtlingswelle, Gegnerwelle, Grippewelle, Hinrichtungswelle, Krankheitswelle, Migrationswelle, Mitleidswelle, Modewelle, Neue Deutsche Welle, Pandemiewelle, Protestwelle, Reisewelle, Repressionswelle, Rücktrittswelle, Säuberungswelle, Schockwelle, UFO-Welle, Verhaftungswelle
Antriebswelle, Gelenkwelle, Gleichlaufwelle, Hohlwelle, Kardanwelle, Kurbelwelle, Motorwelle, Rippenwelle, Schiffswelle, Transmissionswelle, Turbinenwelle
Kniehangwelle, Riesenwelle
Linkswelle
Ansatzwelle, Bodenwelle, Dauerwelle, Föhnwelle, Formwelle, Heißwelle, Kaltwelle, Lockenwelle/Lockwelle, Mildwelle, Teilwelle, Volumenwelle, Wasserwelle

Beispiele:

Der ins Wasser fallende Stein verursachte einige kleinere Wellen.
Die Wellen schlagen an den Strand.
„Jeder Laut, der von dort hätte herkommen können, wurde übertönt vom Wind und vom Lärm der Wellen, die sich in der Brandung überschlugen.“[2]
„Plötzlich kommt wie aus dem Nichts eine riesige Welle heran und überspült genau die Stelle, an der ihr Enkel spielt.“[3]
„Sein scharfer, steiler Bug durchschnitt das stille Flußwasser und sandte zwei rollende Wellen rechts und links von uns.“[4]
„Das könnten natürlich genauso gut die Wellen gewesen sein, die das Fell hin und her wiegten.“[5]
Rotes Licht hat längere Wellen als blaues.
Eine Welle von Katastrophen versetzte die Bevölkerung in Panik.
Die nun vorgelegte Datierung des Misliya-Fragments befeuert auch die Debatte um die Frage, ob Homo sapiens damals nur in einer einzigen Welle Afrika verlassen und von dort den Rest der Welt besiedelt hatte. Philipp Gunz vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sieht sich und viele Mitstreiter durch die neuen Daten bestärkt in der Annahme, dass es mehrere Wellen gegeben habe. [6]
Das Unglück löste eine Welle des Mitleids aus.
The Swinging Sixties: Hippie-Welle und Flower-Power.
Die Welle ist kaputt.
Bei der Welle hat er gepatzt.
Die Welle im Slowfox als Linkswelle mit Pose und Zick-Zack.
Und wieder geht eine Welle durch die voll besetzten Ränge.
Die Wellen der Landschaft breiteten sich vor ihnen im Zwielicht der Abenddämmerung aus.
Bei diesem Look hat man blonde Wellen im Stil der 1940er.

Redewendungen:

auf gleicher Welle liegen
Hupf in Gatsch und schlog a Wölln![7] – rutsch mir doch den Buckel runter

Charakteristische Wortkombinationen:

große Welle, hohe Welle, grüne Welle, Welle der Empörung, auf einer Welle mitreiten, Wellen schlagen, ebene Welle
gekröpfte Welle (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: gewellt, wellenförmig
Substantive:
Wellenberg, Wellengang, Wellenkraftwerk, Wellenreiten, Wellental
Wellenlänge
Wellenzapfen
Verben: sich wellen

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Welle
Wikipedia-Artikel „Wasserwelle
Wikipedia-Artikel „Seegang
Wikipedia-Artikel „Welle (Mechanik)
Wikipedia-Artikel „Welle (Begriffsklärung)
Wikipedia-Artikel „Waving
Wikipedia-Artikel „La Ola
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Welle
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Welle
Duden online „Welle
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWelle

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Welle“, Seite 982.
  2. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 35. Englisches Original 1970.
  3. Rolf W. Brednich: www.worldwidewitz.com. Humor im Cyberspace. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2005, ISBN 3-451-05547-3, Seite 95.
  4. Arthur Conan Doyle: Im Zeichen der Vier. Delphin Verlag, Köln 1990 (übersetzt von Medienteam Verlagsgesellschaft Hamburg), ISBN 3-7735-3125-7, Seite 101.
  5. Eva Björg Ægisdóttir: Verschwiegen. Ein Island-Krimi. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024 (übersetzt von Freyja Melsted), ISBN 978-3-462-00663-6, Seite 59. Isländisch 2018.
  6. Stephanie Lahrtz: Homo sapiens brach schon früher in die weite Welt auf als angenommen. In: NZZOnline. 25. Januar 2018, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 29. Januar 2018).
  7. Rudolf Muhr: Die Herzenswörter der Österreicher. Amalthea Signum, 2015 (Zitiert nach Google Books).
Singular Plural
Nominativ (das) Welle
Genitiv (des Welle)
(des Welles)

Welles
Dativ (dem) Welle
Akkusativ (das) Welle
Welle

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Welle“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Wel·le, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Welle (Info)
Reime: -ɛlə

Bedeutungen:

deutscher Ort im Landkreis Harburg in Niedersachsen

Oberbegriffe:

Ortschaft

Beispiele:

Durch Welle, das am Südende der Harburger Berge liegt, fließt der Fluss Este.[1]
Kalle zieht am Monatsende von Schneverdingen nach Welle.

Wortbildungen:

Weller, Wellerin

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Welle (Niedersachsen)

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Welle (Niedersachsen)
Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Welle
(Welle)
die Welle
(Welle)
die Welles die Welle
Genitiv des Welle
des Welles
Welles
der Welle
(Welle)
der Welles der Welle
Dativ dem Welle
(Welle)
der Welle
(Welle)
den Welles den Welle
Akkusativ den Welle
(Welle)
die Welle
(Welle)
die Welles die Welle
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Welle“ – für männliche Einzelpersonen, die „Welle“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Welle“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Welle“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Wel·le, Plural 1: Wel·les

Aussprache:

IPA: , Plural 1:
Hörbeispiele:
Reime: -ɛlə

Bedeutungen:

deutscher Familienname

Herkunft:

  1. Berufsübername zu mittelhochdeutsch wëlle → gmh, mittelniederdeutsch welle → gmlWalze, Wellbaum, walzenförmig gebundenes oder gerolltes Material (etwa Strohbündel, Leinwandballen)“, der durch verschiedene Berufe motiviert sein kann;
  2. niederdeutscher Wohnstättenname zu niederdeutsch Welle → ndsbrodelnde Flüssigkeit, Quelle“;
  3. Herkunftsname zu den Ortsnamen Welle in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt; Wellen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Rheinland-Pfalz[1]

Beispiele:

Frau Welle hat zu Ostern einen Lammbraten bestellt.

Übersetzungen

Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWelle

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 648 f.


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Elle, fälle, Fälle, Felle, wähle, Wälle, Weile