Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes
verführen gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes
verführen, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man
verführen in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort
verführen wissen müssen. Die Definition des Wortes
verführen wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition von
verführen und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.
Worttrennung:
- ver·füh·ren, Präteritum: ver·führ·te, Partizip II: ver·führt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: verführen (Info)
- Reime: -yːʁən
Bedeutungen:
- veraltete Bedeutung: an einen anderen Ort führen
- veraltete Bedeutung: an einen falschen Ort führen, auf einen falschen Weg führen, in eine falsche Richtung führen
- übertragen zu : jemanden derart gezielt beeinflussen, dass dieser etwas (Unerlaubtes, Unkluges, Unrechtes, Unvernünftiges oder dergleichen) gegen seine ursprüngliche Absicht tut; jemanden zu etwas verleiten, verlocken
- übertragen zu ; umgangssprachlich scherzhaft: auffordern, an etwas gratis teilzunehmen; bitten, sich an etwas gratis zu beteiligen
- jemanden zum Geschlechtsverkehr verleiten
Herkunft:
- Es handelt sich um ein seit dem 9. Jahrhundert[1] bezeugtes Erbwort aus dem althochdeutschen firfuoren → goh ‚hinübertragen, fortgehen, übergehen‘[1][2][3][4], dessen mittelhochdeutsche Form vervüeren → gmh ‚vollführen, ausüben; wegführen, irreführen, entführen; ächten‘[1][2][3][4] lautete. Seit dem 18. Jahrhundert ist es in der Bedeutung ‚sittlich fehlleiten‘ bezeugt.[1]
Synonyme:
- veraltet: seduzieren
- einladen
Sinnverwandte Wörter:
- fortführen, fortschaffen, wegführen, wegschaffen
- entführen, irreführen
- animieren, anregen, anreizen, anstacheln, anstiften, bestärken, bestechen, ermuntern, gewinnen, hinreißen, irreführen, motivieren, nötigen, reizen, überreden, verleiten, zuraten, zureden
- gehoben: berücken, betören, verlocken
- bildungssprachlich: innervieren, instigieren, manipulieren; abwertend: korrumpieren
- umgangssprachlich: anspitzen, beschwatzen, becircen/bezirzen, ködern, zum Anbeißen bringen
- salopp: anmachen, einwickeln
- biblisch: in Versuchung bringen, in Versuchung führen, versuchen
- überreden
- umgangssprachlich: ausgeben, spendieren
- umgarnen, verleiten
- umgangssprachlich: becircen/bezirzen
- salopp: flachlegen, rumkriegen, vernaschen, umlegen
- veraltet: entehren, schänden
Beispiele:
- „Es sind ferner 130 Pferde vorhanden, welche das Bier verführen.“[5]
- „Manche noch sehr einfältige Leute halten solche Irrlichter oder Irrwische auf eine recht unbesonnene Weise für Seelen der Verstorbenen, oder für Gespenster, und manche denken, daß die Irrwische vom rechten Wege verführen.“[6]
- Wir ließen uns von der Werbung verführen, dort Urlaub zu machen.
- „Zu guter Letzt ließ er sich zu einem Glas Bier verführen.“[7]
- „Bin ich dagegen satt, kann man mich trotzdem zu einem Stück Kuchen verführen, wenn ich den Eindruck habe, dass es ein ganz besonders leckerer Kuchen ist.“[8]
- Schließlich gelang es ihm doch noch, seine neue Freundin zu verführen.
- „Wer sich auch nur von einem Menschen geliebt wüßte, hätte es kaum nötig, ständig zu verführen.“[9]
Sprichwörter:
- veraltet: Die Klügsten verführen gemeiniglich das Schiff am ersten.
- veraltet: Irrlichter verführen des Nachts, schöne Frauen am Tage.
Charakteristische Wortkombinationen:
- Irrlichter, die in Sümpfe / dürre Einöden verführen
- jemanden zum Mitgehen / Rauchen / Spielen / Trinken verführen
- zu einem Glas Wein / Stück Kuchen verführen
- ein Mädchen verführen
Wortbildungen:
- verführbar (→ Verführbarkeit), verführerisch, Verführer, Verführung (→ Verführungskunst)
Übersetzungen
veraltete Bedeutung: an einen anderen Ort führen
an einen falschen Ort führen
jemanden derart gezielt beeinflussen, dass dieser etwas gegen seine ursprüngliche Absicht tut
auffordern, an etwas gratis teilzunehmen
jemanden zum Geschlechtsverkehr verleiten
- Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „verführen“
- Dr. Daniel Sanders: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Erster Band: A—K, Verlag von Otto Wigand, Leipzig 1860 , Stichwort »führen, ver-«, Seite 514, Spalte 2–3 (Zitiert nach Google Books).
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verführen“
- Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „verführen“.
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 9. Band Tach–Vida, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04823-9, DNB 96540921X , Seite 4210.
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1804.
- Duden online „verführen“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „verführen“ auf wissen.de
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verführen“
- The Free Dictionary „verführen“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „verführen“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „verführen“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „verführen“
- ↑ 2,0 2,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 9. Band Tach–Vida, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04823-9, DNB 96540921X , Seite 4210.
- ↑ 3,0 3,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1804.
- ↑ 4,0 4,1 Duden online „verführen“
- ↑ Unterhaltungs-Blatt der Neuesten Nachrichten. Nummer 23, Donnerstag den 18. Dezember 1862. Seite 272 (Zitiert nach Google Books).
- ↑ Conrad Siegmund Ziehen (Herausgeber): Das Neue geheime Buch Chevilla von den Veränderungen der Erde, des Meeres, der Berge, des Himmels, von der Structur der Sonne u.s.f.. Vierter und letzter Theil, 1786, Seite 70 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Bernhard Echte (Herausgeber): Franz Hessel. Sämtliche Werke. 1. Auflage. 3. Band: Städte und Porträts, Igel-Verlag Literatur, Oldenburg 1999, ISBN 3-89621-069-6, Seite 264 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Gudrun Fey: Selbstsicher reden / Selbstbewusst handeln. Rhetorik für Frauen / Trainingsprogramm. Walhalla und Praetoria Verlag, Regensburg 2010, ISBN 978-3-8029-2410-1, Seite 70 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Marcel Reich-Ranicki: Thomas Mann und die Seinen. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2005, ISBN 978-3-421-05864-5 (Zitiert nach Google Books) .
Anmerkung zur Aussprache:
- Im Nataler Deutsch wird die Aussprache des konsonantischen /r/ apikal () realisiert.[1]
Worttrennung:
- ver·füh·ren, Präteritum: ver·führ·te, Partizip II: ver·führt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- transitiv, Südafrika (Mpumalanga: Piet Retief; KwaZulu-Natal: nördliches KwaZulu-Natal, Hermannsburg): (unter Zuhilfenahme eines Transportmittels) etwas oder jemanden von einem Ort an einen anderen bringen/schaffen
Herkunft:
- Lehnbildung nach afrikaans vervoer → af[2]; vergleiche auch die veraltete Bedeutung im ersten Abschnitt, die die Frage offen lässt, ob es sich nicht auch um einen Archaismus handeln könnte, der unter afrikaansen Einfluss beibehalten wurde
Synonyme:
- befördern, transportieren
Sinnverwandte Wörter:
- bringen, fahren, schaffen, spedieren, tragen, überführen, verfrachten
- bildungssprachlich: expedieren
- umgangssprachlich: karren, kutschieren
Beispiele:
- Der kriegt’s wirklich schwer, sein Vieh zu verführen. Die sind einfach schon zu groß und zu fett.
- Sie waren schon zu siech, als daß man sie hätte können in ein Hospital verführen.
Übersetzungen
- Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642 , Seite 76.
Quellen:
- ↑ Hildegard Irma Stielau: Nataler Deutsch. Eine Dokumentation unter besonderer Berücksichtigung des englischen und afrikaansen Einflusses auf die deutsche Sprache in Natal. In: Im Auftrag des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim herausgegeben von Leopold Auburger, Heinz Kloss, Gottfried Kolde (Herausgeber): Deutsche Sprache in Europa und Übersee. Berichte und Forschungen. 7. Band, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1980, ISBN 3-515-02635-5, DNB 800037642 , Seite 9.
- ↑ Ebenda, Seite 76.
Worttrennung:
- ver·füh·ren
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
- Reime: -yːʁən
Grammatische Merkmale:
- 1. Person Plural Konjunktiv Präteritum Aktiv des Verbs verfahren
- 3. Person Plural Konjunktiv Präteritum Aktiv des Verbs verfahren
verführen ist eine flektierte Form von verfahren. Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:verfahren. Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag verfahren. Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.
|