Traktor

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Traktor (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Traktor die Traktoren
Genitiv des Traktors der Traktoren
Dativ dem Traktor den Traktoren
Akkusativ den Traktor die Traktoren
Traktor (Mercedes-Benz Ackerschlepper OE) im Einsatz auf einem Feld
Traktor (Lanz Bulldog) bei der Getreideernte 1952
Traktoren im Dorf Kosilenzien für die sogenannte Friedensernte 1955; Aufnahme vom 23. Juli 1955
moderner Traktor (Deutz-Fahr Agroton K610); Aufnahme vom 5. Juli 2009

Worttrennung:

Trak·tor, Plural: Trak·to·ren

Aussprache:

IPA: ; Schweiz:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Traktor (Info)
Reime: -aktoːɐ̯

Bedeutungen:

(vor allem in der Landwirtschaft eingesetztes) Kraftfahrzeug zum Ziehen von Maschinen, Geräten oder sonstigen angehängten Lasten
fachsprachlich EDV: Vorrichtung eines Druckers, die dazu dient, das Endlospapier zu bewegen beziehungsweise zu positionieren

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung der 1. Hälfte[1] (20er Jahre)[2] des 20. Jahrhunderts aus gleichbedeutend englischem tractor → en,[1][2][3] einer Bildung[1] (formal ein Nomen agentis)[2] zum lateinischen Verb trahere → laziehen,[1][2][3] schleppen[1][2]‘ (vergleiche »trachten«)[1].

Synonyme:

Schlepper
fachsprachlich (Technik): Motorschlepper
besonders nord- und mitteldeutsch: Trecker
besonders süddeutsch: Bulldog®
umgangssprachlich[4]: Dieselross, Straßenschnecke, Traki

Oberbegriffe:

Landmaschine, Zugmaschine

Unterbegriffe:

Kleintraktor, Rasentraktor
schweizerisch scherzhaft: Bibelforschertraktor/Bibelforscher-Traktor, Lindenblütentraktor/Lindenblüten-Traktor, Muskeltraktor/Muskel-Traktor
Schubtraktor, Zugtraktor

Beispiele:

Der Bauer ist mit dem Traktor unterwegs.
„Lokale Parteiführer werden dadurch in Angelegenheiten verwickelt wie etwa, wo man den Brennstoff für Traktoren herbekommt, was für Ferien den Bürokraten zugestanden werden sollen, wie der Wohnungsbau zu beschleunigen ist usw.“[5]
„Über die Äcker knattern die Traktoren.[6]
„Seithinter den vierteiligen Pflügen schleppen die Traktoren die Eggen.“[7]
„Stille war, und nur der Traktor auf dem Acker nebenan bockte hustend.“[8]
„Nimm also wieder deinen Filter gegen Dieselqualm; es ist März, Kollege Riecheur, und im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt, aber die Rößlein werden hier in der Gegend immer seltener und der Bauer wird langsam ein anderer als jener, der auf den schönen alten Bildern zu sehen ist, wo er noch der Sämann ist und ein erbaulicher Anblick; jetzt steigt der eine Bauer im Märzen auf die Drillmaschine und der andere Bauer auf den Traktor davor, und beide sind in einer LPG, und die hat nicht nur den einen Traktor, und rings um den Platz der Befreiung gibt es mehr als eine LPG, und darum ist heute auch die Landluft über dem Platz nicht so, daß du sie ungefiltert verwenden könntest.“[9]
„Wenn die Fahrzeuge und Traktoren der Kolonne nicht an der Front gebraucht wurden, stellte er sie zur Gewinnung von Neuland zur Verfügung.“[10]
„Ellen sah Jenny losrennen, über die Straße weg, wo jenseits weit entfernt auf dem riesigen Stoppelfeld zwei Traktoren in einer Staubwolke beim Pflügen waren. Ellen stürzte ans Telefon, hämmerte auf die Gabel: tot. Wie immer um diese Zeit, wenn die Traktoren die Erdleitungen zerrissen.“[11]
„Die Insekten verstummten, die Vögel schwiegen; es wurde zunehmend dunkler, und das Brummen des Traktors hallte eintönig durch die Stille.“[12]
„Und die LPG-Bauern wollten nicht mehr mit meiner Mutter auf dem Traktor oder Pferdewagen fahren, straften sie in den endlosen Maisfeldern, ließen sie allein, weil sie diese verruchte Tochter hatte.“[13]
„Kaum Verkehr, hie und da überholte ich einen Traktor oder ein paar Radfahrer.“[14]
„Vom Erlös ihrer Produktion wollen sie moderne Traktoren und Mähdrescher anschaffen und in einigen Jahren tausend Hektar ihr Eigen nennen.“[15]
„Drucker für Massenausgaben verwenden Endlosformulare, die über Stachelwalzen oder Traktoren geführt werden.“[16]
„Sie besitzen fast als einzige Drucker einen Traktor.[17]

Charakteristische Wortkombinationen:

im Nominativ: einen Waldweg auffahrender Traktor
im Dativ: von einem Traktor absteigen
im Akkustativ: auf einen Traktor aufsteigen; einen Traktor (aufs Feld) fahren, reparieren, überholen

Wortbildungen:

Traktorenbau, Traktorenfabrik, Traktorenhersteller, Traktorenmarkt, Traktorenproduktion, Traktorenwerk, Traktorfahren, Traktorfahrer, Traktorfahrt, Traktorist, Traktormuseum, Traktorreifen, Traktorsitz, Traktorunfall

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Traktor
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Traktor
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Traktor
The Free Dictionary „Traktor
Duden online „Traktor
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Traktor“ auf wissen.de
Wahrig Fremdwörterlexikon „Traktor“ auf wissen.de
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTraktor
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Traktor«, Seite 1364.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Traktor«.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Traktor«, Seite 1778.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Traktor«, Seite 862.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Traktor
  3. 3,0 3,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Traktor«, Seite 924.
  4. Alle nach Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. In 8 Bänden. Klett, Stuttgart 1982–1984, DNB 550923802.
  5. Carl Joachim Friedrich; unter Mitarbeit von Zbigniew Brzeziński: Totalitäre Diktatur. Kohlhammer, Stuttgart 1957 (Originaltitel: Totalitarian Dictatorship and Autocracy, übersetzt von Carl Joachim Friedrich), Seite 166.
  6. Erwin Strittmatter: Pony Pedro. Kinderbuchverlag, Berlin 1959, Seite 147.
  7. Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp. Roman. Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh 1963, Seite 243 (Lizenz des Aufbau-Verlag, Berlin; Ausgabe für die BRD).
  8. Erik Neutsch: Spur der Steine. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1964, Seite 516.
  9. Hermann Kant: Die Aula. Roman. Rütten & Loening, Berlin 1965, Seite 288.
  10. Hans Magnus Enzensberger: Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod. Roman. 1. Auflage. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-518-02760-3, Seite 205.
  11. Christa Wolf: Sommerstück. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1989, ISBN 3-351-01419-8, Seite 169 (Zitiert nach Google Books).
  12. Giselher W. Hoffmann: Land der wasserlosen Flüsse. Roman. 1. Auflage. Hoffmann Twins, Swakopmund 1989, ISBN 0-620-14233-2, Seite 231 (Zitiert nach Google Books).
  13. Herta Müller: Der König verneigt sich und tötet. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2003, ISBN 978-3-446-20353-2, Seite 29.
  14. Urs Widmer: Das Buch des Vaters. Roman. Diogenes, Zürich 2004, ISBN 978-3-257-06387-5, Seite 199.
  15. Christian Schulz: Ein Klavier für das Gebietskomitee. In: Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 6. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2013, ISBN 978-3-499-62204-5, Seite 282.
  16. Lutz J. Heinrich, Franz Lehner, Friedrich Roithmayr: Informations- und Kommunikationstechnik für Betriebswirte und Wirtschaftsinformatiker. 4., verbesserte Auflage. R. Oldenbourg Verlag, München/Wien 1994, ISBN 3-486-22830-7, Seite 130 (Zitiert nach Google Books).
  17. Horst Völz: Das Mensch-Technik-System. Physiologische, physikalische und technische Grundlagen – Software und Hardware. Mit 190 Bildern, 67 Tabellen und 157 Literaturstellen sowie CD-ROM. expert-verlag/Linde, Renningen-Malmsheim/Wien 1999 (Edition expertsoft ; Band 33), ISBN 3-8169-1643-0 (expert-verlag), ISBN 3-85122-863-4 (Linde), Seite 278 (Zitiert nach Google Books).
  18. 18,0 18,1 Mundartnahe Umschrift nach Francisco Moscoso García: Diccionario español – árabe marroquí. Junta de Andalucía, Dirección General de Coordinación de Políticas Migratorias, Sevilla 2005, ISBN 84-689-2464-4, Stichwort »Tractor«, Seite 270.
  19. Mundartnahe Umschrift nach Harvey Sobleman, Richard S. Harrell; compilation by Thomas Fox, Alan McAninch, Allal Chreibi, Majid Soussane, Mohamed Neheiri (Herausgeber): A Dictionary of Moroccan Arabic. English–Moroccan. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1963, Stichwort »tractor«, Seite 211.
  20. Nach Hussein Ramadan Abdu: Italian loanwords in colloquial Libyan Arabic as spoken in the Tripoli region. U·M·I, Ann Habor 1988, Seite 235 (A Dissertation Submitted to the Faculty of the DEPARTMENT OF ORIENTAL STUDIES, In Partial Fulfillment of the Requirements, For the Degree of DOCTOR OF PHILOSOPHY, In the Graduate College, THE UNIVERSITY OF ARIZONA).
  21. Nach B. E. Clarity, Karl Stowasser, Ronald C. Wolfe (Herausgeber): A Dictionary of Iraqi Arabic. English–Arabic. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1964, ISBN 0-87840-280-2, Stichwort »tractor«, Seite 186.
  22. Nach Beverly E. Clarity, Karl Stowasser, Ronald G. Wolfe, D.R. Woodhead, Wayne Beene (Herausgeber): A Dictionary of Iraqi Arabic. English–Arabic Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2003, ISBN 0-87840-136-9, Stichwort »tractor«, Seite 186 (englisch-arabischer Teil).
  23. Nach Drs. Marijke Huizinga: Spoken Yemeni Arabic. An Elementary Glossary with Emphasis on Medical Terminology, An Elementary Pedagogical Grammar, Conversations in Hospital. VU Boekhandel/Uitgeverij, Amsterdam 1984, ISBN 978-90-6256-113-1, Seite 75.
  24. 24,0 24,1 Nach Clive Holes: Dialect, Culture, and Society in Eastern Arabia. Volume One: Glossary, Brill, Leiden/Boston/Köln 2001 (Handbook of Oriental Studies: Section One, The Near and Middle East ; volume 51, ISSN 0169-9423), ISBN 90-04-10763-0, Stichwort »K-L-K-T-A«, Seite 464.
  25. 25,0 25,1 25,2 25,3 25,4 25,5 Cléo Vilson Altenhofen: Hunsrückisch in Rio Grande do Sul. Ein Beitrag zur Beschreibung einer deutschbrasilianischen Dialektvarietät im Kontakt mit dem Portugiesischen. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06776-0, DNB 946457603, Seite 329.

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