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Dieser Eintrag war in der 52. Woche des Jahres 2008 das Wort der Woche.
Laut Grimm wird das Wort erstmals 1642 in Straßburg in der Form weynacht baum erwähnt und tritt seit Ende des 18. Jahrhunderts als Kompositum mit dem Fugenelement-s mit durchgängigen Belegen im gesamten deutschen Sprachraum auf.[1]
Diese in Analogie zu »Christbaum« gebildete umgangssprachliche Bedeutungsübertragung ist ab 1939 bezeugt und ist von der Soldatensprache in die breitere Umgangssprache eingegangen.[2][3]
„Sogar die, dieses Geborensein feiernden Geschenke, und auch noch die Gaben unterm Weihnachtsbaum, trotzdem er doch reine Gnadenherrlichkeit auszustrahlen schien, bargen noch irgendwie heimliche Fallen für den Egoismus und besagten stumm: »wir liegen hier, teils, weil du brav gewesen bist, teils weil du es hoffentlich sein wirst«.“[5]
„Einige Gäste umstanden im Saale den Weihnachtsbaum, sahen dem Erlöschen der Lichtstümpfchen in ihren kleinen Metallhülsen zu und naschten von dem Aufgehängten.“[6]
„Nie hat ein Mensch - wenn Sie bereit sind, in mir einen Menschen zu sehen - ein enttäuschenderes Weihnachtsfest erlebt als Oskar, dem unterm Weihnachtsbaum eine Bescherung zuteil wurde, der es an nichts mangelte, außer an einer Blechtrommel.“[7]
„Katharina dachte hinter dem Weihnachtsbaum: Was die jetzt alles sprechen werden, weiß ich schon im voraus.“[8]
„Der Weihnachtsbaum sei ja in Deutschland erfunden worden.“[9]
„Dennoch stürzte Sutter vor die Haustür in die frühe Dunkelheit hinaus und sah nicht nur, wie schon seit Wochen, die elektrischen Weihnachtsbäume vor den Häusern brennen, sondern jetzt auch die Originale hinter den Fenstern.“[10]
„Zehn, zwölf grellweiße ‚Weihnachtsbäume‘, die Leuchtmarkierungsbomben, schweben an Fallschirmen sanft zur Erde.“[11]
„Eventuell erhaschte man an der Hintertür zur Kellertreppe am Nachthimmel noch den Silvesterzauber aufgeregt umherstreifender Scheinwerferstrahlen und feindlicher ‚Weihnachtsbäume‘: Leuchtzeichen, mit denen britische ‚Pfadfindermaschinen‘ das Zielgebiet für die folgenden Bomber markiert hatten.“[13]
„Es war ein schöner, klarer, warmer Abend, und der Himmel füllte sich plötzlich mit ›Weihnachtsbäumen‹.“[14]
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 10. Band Vide–Zz, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04833-6, DNB 965409295, Seite 4463.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1907.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Weihnachtsbaum«.
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Seite 866–867.
Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 8. Band Susig–Zypresse, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570180-5, DNB 841121311, Seite 3074.
Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Weihnachtsbaum«.
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Weihnachtsbaum“
Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Weihnachtsbaum“ (Wörterbuchnetz), „Weihnachtsbaum“ (Zeno.org)
Quellen:
↑Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Weihnachtsbaum“
↑Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 8. Band Susig–Zypresse, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570180-5, DNB 841121311, Seite 3074.
↑Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Weihnachtsbaum«.
↑Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman. CW Niemeyer, Hameln 1991, ISBN 3-87585-911-1, Seite 303 (Das Buch ist erstmals 1971 erschienen).
↑Dieter E. Zimmer: Bombenkrieg. Überprüfte Erinnerungen. 2005, Seite 2 (PDF, URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
↑Craig Russell: Brandmal. Thriller. Ehrenwirth , Bergisch Gladbach 2007 (Originaltitel: Eternal, übersetzt von Bernd Rullkötter), ISBN 978-3-431-03727-2, Seite 329 (Zitiert nach Google Books).
↑Mundartnahe Umschrift nach El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »شجرة«, Seite 452 und Stichwort »ميلاد«, Seite 955.
↑ 16,016,116,2Mundartnahe Umschrift nach Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200, Stichwort »Weihnachtsbaum«, Seite 357.
↑Mundartnahe Umschrift nach Karl Stowasser, Moukhtar Ani (Herausgeber): A Dictionary of Syrian Arabic. English–Arabic. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2004 (Georgetown classics in Arabic language and linguistics), ISBN 1-58901-105-8, Stichwort »Christmas«, Seite 41.