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Dieser Eintrag war in der 34. Woche des Jahres 2009 das Wort der Woche.
Getreideart, die über locker ausgebreitete oder zur Seite ausgerichtete Rispen verfügt
Frucht der Pflanze unter
Herkunft:
Woher das Wort Hafer stammt, ist nicht geklärt. Das althochdeutschehabaro→ goh, das mittelhochdeutschehaber→ gmh oder habere→ gmh sowie das altsächsischehaƀoro→ osx und das mittelniederdeutschehāvere→ gml oder hāver→ gml werden oftmals als Ableitungen zum germanischen*haƀra-→ gem (Bock) eingeordnet. Da diese Tiere früher wohl viel mit Hafer gefüttert wurden, soll das Wort Hafer für „Bockskorn“ stehen. Das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt. Eine andere Ansicht geht davon aus, dass die Bezeichnung des Getreides aus einer vorindoeuropäischen Substratsprache übernommen worden sei. Sicher ist, dass die dem Niederdeutschen entstammende Form Hafer→ nds das hochdeutscheHaber verdrängt hat und seit dem 18. Jahrhundert in der Literatursprache Verwendung findet.[1]
„Die Skandinavier bauen Gerste und Hafer an, doch sie fischen auch und gehen auf die Jagd - im Norden zählen etwa Elche und Rentiere zu ihrer Beute.“[2]
„Hafer und Gerste ließen sich als widerstandsfähige Sorten überall anbauen, während Weizen und Spelt im wärmeren Süden und Westen besser gediehen als im Norden und Osten, wo der Roggenanbau dominierte.“[3]
„Der Anbau von Gerste, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Faserflachs und Rotklee ist in den letzten Jahrzehnten auf Kosten von Hafer, Futterrüben und Kartoffeln erweitert worden.“[4]
„Er betrachtete sich die Felder rechts und links, die mit schon gelbem Roggen, die mit dichtem, noch grünem Hafer, und die noch schwarzen, mit deren Umackerung eben erst begonnen worden war.“[5]
Wir müssen noch Hafer für die Pferde kaufen.
„Hinkebein wird inzwischen hinter einem Strohschober versteckt und erhält soviel Hafer, wie wohl seit Wochen nicht mehr.“[6]
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Hafer“, Seite 696
Quellen:
↑Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Hafer“, Seite 492
↑Martin Paetsch: Der Tod aus dem Norden. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 24-35, Zitat Seite 27.
↑Hans K. Schulze: Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen. Merowinger und Karolinger. Siedler Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-88680-500-X, Seite 234.
↑VEB Hermann Haack, Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha/Leipzig (Herausgeber): Haack Hausatlas. 3. Auflage. VEB Hermann Haack, Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha/Leipzig 1973, ISBN ohne, Seite 119
↑Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 906. Russische Urfassung 1867.
↑Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 69. Erstauflage 1988.