ausgehen

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ausgehen (Deutsch)

Verb, unregelmäßig, trennbar

Person Wortform
Präsens ich gehe aus
du gehst aus
er, sie, es geht aus
Präteritum ich ging aus
Konjunktiv II ich ginge aus
Imperativ Singular geh aus!
gehe aus!
Plural geht aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgegangen sein
Alle weiteren Formen: Flexion:ausgehen

Worttrennung:

aus·ge·hen, Präteritum: ging aus, Partizip II: aus·ge·gan·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild ausgehen (Info), Lautsprecherbild ausgehen (Info), Lautsprecherbild ausgehen (Österreich) (Info)
Reime: -aʊ̯sɡeːən

Bedeutungen:

allgemein: das Haus verlassen; nach draußen gehen, um etwas zu tun
speziell: besonders abends (mit jemandem) zu einer Veranstaltung oder in ein Lokal gehen
zu Ende gehen, zur Neige gehen
(Feuer oder Kunstlicht wie Straßenlaternen) erlöschen
(Geräte) ihre Funktion einstellen
von etwas ausgehen: etwas von vornherein annehmen; etwas als Ausgangshypothese haben
von jemandem ausgehen: durch jemanden entstehen; von jemandem stammen
in einer bestimmten Art und Weise enden
Österreich, reflexiv, meist unpersönlich: in genügender Menge zur Verfügung stehen
auf etwas ausgehen: sich etwas zum Ziel gesetzt haben, es auf etwas abgesehen haben
Recht: durch aktives Handeln auf die Erreichung seiner Ziele hinwirken

Herkunft:

Ableitung (Derivation) des Verbs gehen mit dem Präfix aus-

Synonyme:

weggehen
zur Neige gehen
erlöschen
abschalten
annehmen
enden
auslangen, ausreichen, genügen, hinreichen, langen, passen, reichen, zureichen

Sinnverwandte Wörter:

herrühren

Gegenwörter:

zuhause bleiben
dazukommen
entflammen
angehen

Beispiele:

Er ging noch spät aus.
Ich gehe nicht in die Disko, weil ich tanzen will, sondern weil ich ausgehen will.
Bei dem Ansturm ging uns schon nach einer Stunde das Gemüse aus.
Trockenheit in Südeuropa – Norditalien geht das Wasser aus[1]
„Manche Patienten kommen, weil sie ein Rezept brauchen oder das Verbandsmaterial ausgegangen ist, andere haben keinen Hausarzt und blockieren die für lebensbedrohlich Kranke vorgesehene Notaufnahme mit ihren Zipperlein.“[2]
Leg immer genug Holz nach, damit das Feuer nicht ausgeht.
„Die Pfeife war ausgegangen, und Dubslav wollte sich eben von seinem Platz erheben und nach Engelke rufen, als dieser vom Gartensaal her auf die Veranda heraustrat.“[3]
Den Stromausfall bemerkte ich sofort, als der Fernseher und das Licht ausgingen.
Ich gehe davon aus, dass mir mindestens die Hälfte der Wähler ihre Stimme gibt.
„Potenzialanalysen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 1200 Terawattstunden Strom aus Wind und Sonne produziert werden könnte – also deutlich mehr, als die 500 Terawattstunden, die wir aktuell in etwa verbrauchen.“[4]
Auszugehen ist von rund 70 Millionen Vögeln, die durch Autos, Lastwagen und Züge getötet werden.“[5]
„Schätzungen gehen davon aus, dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre in der Oberkreide vor knapp 100 Millionen Jahren – bedingt durch die große vulkanische Aktivität auf der Erde – etwa fünf- bis zehnmal so hoch war wie heute.“[6]
Die Aggressionen gehen hauptsächlich von Seiten ihres Mannes aus.
„Niemand bestreitet, dass von der Atomkraft Gefahren ausgehen.[7]
Trotz einiger Rückschläge ging die Sache noch glimpflich aus.
Wie ist das Fußballspiel ausgegangen? - Das Spiel ist 0:1 ausgegangen.
Geht sich noch eine Partie Karten aus?
Das sollte sich eigentlich ausgehen.
Die Händler auf dem Markt werden, wenn sie nicht auf Betrug ausgehen, eine dem neuen Gesetz entsprechende Kassenführung einführen.

Redewendungen:

leer ausgehen – nichts abbekommen
ausgehen wie das Hornberger Schießen – ohne verwertbares Ergebnis ausgehen
auf Wolle ausgehen und selbst geschoren nach Hause kommen – etwas verlieren statt etwas zu gewinnen

Charakteristische Wortkombinationen:

zusammen ausgehen; am Wochenende / Abend ausgehen; mit jemandem ausgehen; fein ausgehen
Vorräte gehen aus; jemandem geht etwas aus
das Lagerfeuer / Feuer geht aus
von alleine ausgehen; ein Gerät (zum Beispiel der Fernseher) geht aus
von einer These / Annahme ausgehen; davon ausgehen, dass
von jemandem oder etwas ausgehen, etwas geht von jemandem oder etwas aus
eine Sache, eine Geschichte, ein Spiel gehtaus

Wortbildungen:

Ausgehuniform

Übersetzungen

Goethe-Wörterbuch „ausgehen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ausgehen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ausgehen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalausgehen
The Free Dictionary „ausgehen
Jakob Ebner: Duden Taschenbücher, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1969
Duden online „ausgehen
Bundesverfassungsgericht, Urteil des Zweiten Senats vom 17. Januar 2017 – 2 BvB 1/13 –, Randnummern 570–589, online abrufbar unter http://www.bverfg.de/e/bs20170117_2bvb000113.html

Quellen:

  1. Michael Braun: Trockenheit in Südeuropa: Norditalien geht das Wasser aus. In: taz.de. 19. Juni 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 20. Juni 2022).
  2. Werner Bartens: Schlangen in der Notaufnahme. In: sueddeutsche.de. 28. September 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 14. Januar 2018).
  3. Theodor Fontane: Der Stechlin. 2. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin 1899 (Erstpublikation 1897, Wikisource), Seite 13.
  4. Energiewende – Wann wir endlich … unseren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen. In: Westdeutscher Rundfunk. 24. Februar 2021 (Sendereihe: Quarks, URL, abgerufen am 15. Juni 2022).
  5. Christoph Jehle: Energiewende: Sind Windräder der Vögel schlimmster Feind? telepolis.de, Heise Medien GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland, 31. Oktober 2023, abgerufen am 2. November 2023.
  6. Maximilian Zech: Die Heißzeit der Dinosaurier. In: Spektrum.de. 10. November 2022, abgerufen am 16. November 2022.
  7. Silke Mertins, Kai Schöneberg: Pro und Contra AKW-Laufzeitverlängerung: Hat Greta recht?. In: taz.de. 14. Oktober 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 16. Oktober 2022).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: herausgehen, aufgehen, ausgeben, aufgeben, aussehen