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Worttrennung:
- Be·ru·fung, Plural: Be·ru·fun·gen
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Berufung (Info)
- Reime: -uːfʊŋ
Bedeutungen:
- besondere Befähigung, die jemand als Auftrag empfindet
- Verweis auf jemanden oder etwas
- Rechtsmittel gegen einen Bescheid oder ein Gerichtsurteil
- Ernennung in ein öffentliches Amt von Kirche oder Staat (zum Beispiel Höchstrichter, Priester, Universitätsprofessor) oder Anstellung eines Künstlers (zum Beispiel Dirigent, Theaterdirektor, Schauspieler, Musiker)
Herkunft:
- Substantivierung durch Derivation (Ableitung) des Verbs berufen mit der Suffigierung -ung
Synonyme:
- Sendungsbewusstsein
- Bezug, Hinweis, Referenzierung, Verweisung
- Beschwerde, Einspruch, Rekurs, Widerspruch
- Bestallung, Einsetzung, Engagement, Ernennung, Vokation
Gegenwörter:
- Selbstzweifel
- Beweis, Kritik
- Anerkenntnis, Annahme
- Abberufung, Ablehnung
Oberbegriffe:
- Selbsteinschätzung
- Bezeugung
- Rechtsmittel
- Amtseinführung, Anstellung
Unterbegriffe:
- Abberufung, Einberufung, Rückberufung
Beispiele:
- „Aber unter den bösen, häßlichen Worten wachte etwas in mir auf, froh und stark; und das war der Glaube an mich, an mein Können, meine innere Berufung und an meinen endlichen Sieg über alle Hindernisse.“[1]
- „Denn ich hielt mich für verpflichtet, ihn davon zu überzeugen, daß ich die Laufbahn eines Gottesdieners nicht aus Berufung gewählt hatte.“[2]
- „Um in ein Amt berufen zu werden, reicht für Calvin – wie für Luther und die anderen Reformatoren im Unterschied zu manchen "Schwärmern" – die "innere Berufung" (vocatio interna vel arcana) durch den Heiligen Geist und das Gewissen nicht aus. Damit alles ordnungsgemäß zugehe, muß die "äußere Berufung" (vocatio externa) durch die Gemeinde hinzukommen.“[3]
- „Als er wieder zu sich kam, war er gebunden und mußte, trotz seines Passes und seiner Berufung auf Theopompus, den Häschern folgen.“[4]
- „Der behutsamste Tadel der Maßregeln des Hofes, der kleinste Seufzer, den das Mitleiden mit sich selbst einem Unrecht leidenden Scheschianer auspreßte, die leiseste Berufung auf die Rechte der Menschheit, war ein Majestätsverbrechen.“[5]
- „Jeder einzelne Deputierte bestieg die Rednertribüne und sprach eines der vier Urteile: Gefängnis; Deportation; Todesstrafe mit Aufschub oder Berufung an das Volk; Todesstrafe ohne Aufschub, ohne Berufung.“[6]
- „Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählt die Berufung durch Max Reinhardt als Regisseur an das Deutsche Theater in Berlin (1906/07) sowie die Leitung des Burgtheaters in Salzburg (1918).“[7]
- „Der hochwürdige Herr Prälat wollte ihm durch diese Berufung zum Lehrer sein Vertrauen erweisen, wollte ihn dadurch auszeichnen.“[8]
Redewendungen:
- unter Berufung auf
Charakteristische Wortkombinationen:
- innere Berufung annehmen, beurteilen, empfinden, erfahren, ergründen, erkennen, finden, fühlen, klären, leben, sehen, spüren, umsetzen, verspüren, verstehen, zu, zum, zur
- Berufung ankündigen, einlegen, vorbereiten
- äußere, vorübergehende Berufung
Wortbildungen:
- Berufungsbeklagter, Berufungsfrist, Berufungsinstanz, Berufungskläger, Berufungsrecht, Berufungsrichter, Berufungsverfahren, Berufungsverhandlung
Übersetzungen
besondere Befähigung, die jemand als Auftrag empfindet
Verweis auf jemanden oder etwas
Rechtsmittel gegen einen Bescheid oder ein Gerichtsurteil
- Wikipedia-Artikel „Berufung“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Berufung“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Berufung“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Berufung“
- The Free Dictionary „Berufung“
- Duden online „Berufung“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „Berufung“
Quellen:
- ↑ Monika Hunnius: Mein Weg zur Kunst. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 3: Wirken in der Heimat (URL) .
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben von Erich Loos, Band II. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 84.
- ↑ Selbstverständnis der Katholischen Kirche. www.bible-only.org, abgerufen am 5. September 2013.
- ↑ Georg Ebers: Eine ägyptische Königstochter. In: Projekt Gutenberg-DE. Band I, Viertes Kapitel (URL) .
- ↑ Christoph Martin Wieland: Der goldne Spiegel. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 3 (URL) .
- ↑ Alexandre Dumas (der Ältere): Die Gräfin Charny. In: Projekt Gutenberg-DE. Fünfundfünfzigstes Kapitel (URL) .
- ↑ Lebenslauf: Hermann Bahr. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL) .
- ↑ Richard Voß: Zwei Menschen. In: Projekt Gutenberg-DE. Drittes Kapitel: Pater Paulus will das Dienen lernen, macht eine Wallfahrt und opfert ein blutendes Herz (URL) .