Geste

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Geste (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Geste die Gesten
Genitiv der Geste der Gesten
Dativ der Geste den Gesten
Akkusativ die Geste die Gesten
Eine Lehrerin unterstreicht ihre Erläuterungen mit einer Geste
Eine der Gesten des 20. Jahrhunderts, die den Wunsch nach Frieden im Nahen Osten versinnbildlicht: Handschlag zwischen Jassir Arafat und Jitzchak Rabin nach der Unterzeichnung des Autonomieabkommens in Washington, 13. September 1993

Worttrennung:

Ges·te, Plural: Ges·ten

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Geste (Info)
Reime: -eːstə

Bedeutungen:

bildhaftes oder konventionelles Zeichen durch Bewegungen der Hände, Arme, Schultern, Fingern, des Kopfes, Gesichts, Oberkörpers und bestimmten Fingerkonfigurationen zwecks Kommunikation, oft nur einzeln ausgeführt gleichwertig einer Interjektion oder satzähnlich angereiht
die Rede begleitende Ausdrucksbewegung
spontane oder bewusst eingesetzte, ausdrucksvolle Bewegung des Körpers, besonders der Hände und des Kopfes, die jemandes Worte hervorhebend begleitet oder ersetzt (und eine bestimmte innere Haltung ausdrückt)
(bezüglich Musical, Oper, Theater) bewusste symbolhaft verdeutlichende Körperbewegungen, die zur Kommentierung des Gesagten bzw. Gesungenen dienen
übertragen: symbolträchtige Handlung, sinnbildhaftes Zeichen oder zeichenhafte Mitteilung, die (als unverbindliche Höflichkeitsformel) etwas indirekt ausdrücken soll
Informatik: bestimmte Aktionen auslösende Bewegung mit einer Maus, einem stiftbasierten Eingabegerät oder (auf berührungsempfindlichen Bildschirmen) mit den Fingern

Herkunft:

Ende des 15. Jahrhunderts aus lateinisch gestus → la "Gebärdenspiel des Schauspielers, Schaustellers oder Redners" entlehnt; seinerseits deverbativ zu gerere "tragen; zur Schau tragen; aus-, vollführen; (reflexiv) sich benehmen"; zunächst in der lateinischen Form, dann aus dem Plural gesten zurückgebildet; gleichfalls von altfranzösisch geste in der Bedeutung von "Geschichte, Erzählung von Abenteuern" beeinflusst, sowie unter späterem mittelniederländischen Einfluss zur heutigen Bedeutung von "Hand- oder Körperbewegung" erweitert.

Synonyme:

Bewegung (Fingerbewegung, Handbewegung), Deuten, Handzeichen; österreichisch: Deuter

Oberbegriffe:

Ausdruck, Ausdrucksweise
Gebärde
Handgeste

Unterbegriffe:

Achselzucken, Augenrollen, Handauflegen, Kopfschütteln, Nicken, Umarmung, Winken, Zwinkern
Handgeste
Entgegenkommen, Gestus
Kneifgeste, Spreizgeste, Touchscreen-Geste, Wischgeste

Beispiele:

In Gesten versuchte der Reisende den Zweck seiner Reise den Einheimischen zu erklären.
„Mit einer bescheidenen Geste versuchte der junge Famulus anzudeuten, daß auch ihm Materie und Begriff fremd seien.“[1]
„Als ich die Zahnarztpraxis verließ, stand unten auf der Straße ein Mann mit einem Backenbart, der mir mit den Augen zuzwinkerte; er machte eine merkwürdige Geste, indem er die Wand des nächsten Hauses hinauf zeigte.“[2]
„Und es war diese Geste, die ihn anrührte.“[3]
„Im Bug wackeln Narren mit den Schellenkappen und machen obszöne Gesten, die sich im Wandel der Jahrhunderte erstaunlich wenig gewandelt haben.“[4]
Er unterstützte seine Rede durch eindringliche Gesten.
„Er brach mit einer vielsagenden Geste ab, mit der er den unfertigen Zustand der Gastzimmer andeuten mochte, die eher der Aufnahme von Geräten als von Personen dienten.“[5]
Die Gesten des Schauspielers beeindruckten.
Dass Israels Ministerpräsident Ehud Olmert die arabischen Staatschefs zum Friedensgipfel eingeladen hat, ist eine kleine Sensation. Wie ernst es ihm damit ist und ob es wirklich dazu kommt, ist dabei nicht entscheidend. Die Geste an sich zählt.[6]
Wenn Sie einen Computer mit einem Touchscreen verwenden, finden Sie das Verwenden von Gesten (Bewegungen, die Sie mit einem oder mit zwei Fingern durchführen) möglicherweise einfacher als das Verwenden einer Maus, eines Stifts oder einer Tastatur.[7]

Redewendungen:

jemanden mit beredten Gesten ins Haus bitten oder jemanden mit einer einladenden Geste ins Haus bitten
mit einer einladenden Geste auf etwas deuten
die Geste zählt

Charakteristische Wortkombinationen:

eine abwehrende Geste, eine beruhigende Geste, eine fahrige Geste, eine feierliche Geste, eine hilflose Geste, eine unwillige Geste, eine verlegene Geste, eine zustimmende Geste
seine Worte durch heftige Gesten unterstreichen, mit ausholenden Gesten begleiten, mit großen Gesten begleiten, mit beschwörenden Gesten, mit einfachen Gesten, mit lebhaften Gesten, mit pathetischen Gesten, mit sparsamen Gesten
freundliche Geste, höfliche Geste, leere Geste

Wortbildungen:

gestenhaft, gestisch
gestenträchtig
Gestensteuerung

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Geste
Commons-Eintrag: Bilder, Videos oder Audiodateien zu „Gesten
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Geste
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Geste
Duden online „Geste
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGeste
The Free Dictionary „Geste
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Quellen:

  1. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 225. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
  2. Carl Zuckmayer: Deutschlandbericht für das Kriegsministerium der Vereinigten Staaten von Amerika; herausgegeben von Gunther Nickel, Johanna Schrön und Hans Wagener. 3. Auflage. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-771-3, Seite 94.
  3. Klaas Huizing: Das Ding an sich. Eine unerhörte Begebenheit aus dem Leben Immanuel Kants. Albrecht Knaus, München 1998, ISBN 3-8135-0084-5, Seite 28.
  4. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 57.
  5. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 38 f. Entstanden in der Zeit 1942 - 1946.
  6. taz, Olmerts Einladung nach Israel zeugt vom Tauwetter in Nahost - Die Geste zählt, 3.4.2007
  7. Verwenden von Gesten. Abgerufen am 9. Juni 2014.
  8. 8,0 8,1 Altenhofen, Cléo Vilson (1996): Hunsrückisch in Rio Grande do Sul. Ein Beitrag zur Beschreibung einer deutschbrasilianischen Dialektvarietät im Kontakt mit dem Portugiesischen. Mit 77 Karten. Com um resumo em português. - Stuttgart: Steiner. (Mainzer Studien zur Sprach- und Volksforschung. 21.)
  9. 9,0 9,1 9,2 Louden, Mark (1988 ): Bilingualism and Syntactic Change in Pennsylvania German. Michigan: UMI.
  10. 10,0 10,1 10,2 Danner, Edwin R. (1961): Pennsylvania Dutch Colloquialisms. York, Pennsylvania

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gäste, gehste, Gerste, gestern, Gestik, Gestus
Anagramme: Geest, Stege