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Worttrennung:
- Spie·gel, Plural: Spie·gel
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Spiegel (Info), Spiegel (Info), Spiegel (Österreich) (Info)
- Reime: -iːɡl̩
Bedeutungen:
- polierte Glas- oder Metallfläche, die Lichtstrahlen spiegelt oder reflektiert
- Wasserstand, eines Sees oder Meeres
- Medizin: Konzentration eines Stoffes in einem Kompartiment, beispielsweise im Blut
- weißer Fleck um den After beim Wild (siehe auch Fellzeichnung, Unterbegriffe)
- von Pferden, Rindern: weißer Fleck auf der Stirn
- Bootsbau, Schiffbau: Rückwärtige ebene oder leicht gewölbte Fläche etwa bei Segelschiffen (siehe auch w:Heckform) oder auch an Schlauchbooten (etwa für Bootsmotoren)
- Technik: eine ebene oder gewölbte harte Fläche, um Wellen zu spiegeln oder ab-/umzulenken; für elektromagnetische Wellen (EM-Wellen oder EM-Strahlung) aus Metall; für Schallwellen aus ablenkenden Material, wie Kunststoff oder Plastik
- schematische Übersicht
Herkunft:
- mittelhochdeutsch spiegel → gmh, althochdeutsch spiegal → goh, spēgal → goh, im 8. Jahrhundert von lateinisch speculum → la „Spiegel“ entlehnt, Substantiv zu lateinisch specere → la „sehen“[1] (vergleiche spekulieren, Spektakel, Spekulatius)
Synonyme:
- Konzentration, Pegel
Verkleinerungsformen:
- Spiegelchen, Spieglein
Unterbegriffe:
- Augenspiegel, Außenspiegel, Badezimmerspiegel, Dentalspiegel, Garderobenspiegel, Handspiegel, Hohlspiegel, Innenspiegel, Konvexspiegel, Konkavspiegel, Kosmetikspiegel, Kristallspiegel, Mundspiegel, Nasenspiegel, Rasierspiegel, Riesenspiegel, Rückspiegel, Schminkspiegel, Taschenspiegel, Verkehrsspiegel, Wandspiegel, Wölbspiegel, Zerrspiegel
- Meeresspiegel, Wasserspiegel
- Adrenalinspiegel, Alkoholspiegel, Blutzuckerspiegel, Cholesterinspiegel, Cortisolspiegel, Glukosespiegel, Hormonspiegel, Medikamentenspiegel, Serotoninspiegel, Testosteronspiegel
- Parabolspiegel; Raumfahrt und Weltraumforschung: Fangspiegel, Hauptspiegel, Teilspiegel
- Beichtspiegel, Klassenspiegel, Notenspiegel, Pressespiegel, Rechtsspiegel, Wochenspiegel, Wohnpreisspiegel, Zensurenspiegel
- Einbandspiegel, Kragenspiegel, Satzspiegel, Scheibenspiegel, Saucenspiegel/Soßenspiegel
Beispiele:
- Der eitlen Frau Kunze gefiel es schon immer, sich im Spiegel zu betrachten.
- Es gibt auch Spiegel, in denen man erkennen kann, was einem fehlt.[2]
- Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:
"Spieglein, Spieglein an der Wand,
Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete der Spiegel:
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land.“[3]
- „Der große Spiegel wird ausgeladen.“[4]
- „Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und schaute in den Spiegel über dem Waschbecken.“[5]
- „In der Kammer, die ich betrat, waren nur ein Tisch, ein Stuhl, ein kleiner Spiegel und ein Bett mit zusammengerollter Matratze, so daß nur deren Unterseite zu sehen war.“[6]
- Über Nacht ist der Spiegel gesunken.
- Der Glukosespiegel im Blut betrug 294 mg%.
- Im Blut läßt sich der Spiegel unterschiedlicher körperfremder Substanzen bestimmen.
- Sie sahen nur noch die Spiegel, als die Rehe von ihnen weg auf die Schonung zuhetzten.
- Das Pony hatte einen hübsch geformten Spiegel auf der Stirn.
- Am Spiegel war eine Platte mit der Angabe über den Heimathafen angebracht.
- „Moderne Regattayachten haben einen vollständig offenen Spiegel, der zwar schnell das Wasser aus dem Cockpit schafft, für eine Fahrtenyacht aber keineswegs empfehlenswert ist.“[7]
Wortbildungen:
- Adjektiv: spiegelblank, spiegelglatt, spiegelgleich, spiegelig, spiegelverkehrt
- Substantive: Eulenspiegel/Eulenspiegelei, Fürstenspiegel, Spiegelbeleuchtung, Spiegelbild, Spiegelebene, Spiegelei, Spiegelente, Spiegelfertigung, Spiegelfläche, Spiegelgewölbe, Spiegelglätte, Spiegelhalde, Spiegelhaus, Spiegelherstellung, Spiegelkabinett, Spiegelkonsole, Spiegelkugel, Spiegellabyrinth, Spiegelladen, Spiegelneuron, Spiegeloberfläche, Spiegelpolierung, Spiegelpolitur, Spiegelproduktion, Spiegelrand, Spiegelrückseite, Spiegelsaal, Spiegelscherbe, Spiegelschicht, Spiegelschliff, Spiegelschrank, Spiegelschrift, Spiegelserver, Spiegelstrich, Spiegeltaxometer, Spiegelteleskop, Spiegeltherapie, Spiegeluniversum, Spiegelwand, Spiegelwort
- Verb: spiegeln
Übersetzungen
polierte Glas- oder Metallfläche, die Lichtstrahlen spiegelt oder reflektiert
Wasserstand, eines Sees oder Meeres
Medizin: Konzentration eines Stoffes in einem Kompartiment, beispielsweise im Blut
weißer Fleck um den After beim Wild (siehe auch Fellzeichnung, Unterbegriffe)
von Pferden, Rindern: weißer Fleck auf der Stirn
Bootsbau, Schiffbau: ebene Platte am Heck von Wasserfahrzeugen
Technik: eine ebene oder gewölbte harte Fläche, um Wellen zu spiegeln oder ab-/umzulenken
- Wikipedia-Artikel „Spiegel“
- Wikipedia-Artikel „Spiegel (Begriffsklärung)“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Spiegel“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Spiegel“
- Duden online „Spiegel“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Spiegel“
- The Free Dictionary „Spiegel“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Spiegel“, Seite 865.
- ↑ Friedrich Hebbel, dt. Dichter
- ↑ Märchen: „Schneewittchen“, geschrieben von den Gebrüder Grimm
- ↑ Erwin Strittmatter: Der Laden. Roman. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1983, Seite 13.
- ↑ Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 121. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 242 f.
- ↑ Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft – Handbuch für den Yachtsport. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9 , Seite 31.