Benutzer:Eddy Renard/Geschmack

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Geschmack (Deutsch)

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Geschmack die Geschmäcke die Geschmäcker
Genitiv des Geschmacks
des Geschmackes
der Geschmäcke der Geschmäcker
Dativ dem Geschmack
dem Geschmacke
den Geschmäcken den Geschmäckern
Akkusativ den Geschmack die Geschmäcke die Geschmäcker

Worttrennung:

Ge·schmack, Plural 1: Ge·schmä·cke, Plural 2: Ge·schmä·cker

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Eddy Renard/Geschmack (Info), Lautsprecherbild Eddy Renard/Geschmack (Info)
Reime: -ak

Bedeutungen:

Sinn zu schmecken, geschmackliche Wahrnehmungsfähigkeit, Geschmackssinn
Eigenschaft eines Stoffes, die man wahrnimmt, wenn man ihn isst oder trinkt
Urteilsvermögen bezüglich ästhetischer Werturteile
Vorlieben einer Person vor allem hinsichtlich Ästhetik
Wertmaßstab einer Zeit, Epoche, Region etc. zur Ästhetik

Herkunft:

Verbalabstraktum zu (ge)schmecken, von mittelhochdeutsch „gesmac(h)“, althochdeutsch „gismac“, „gismah“, „gesmacko“. Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt. Wertende Übertragung möglicherweise nach romanischem Vorbild (vergeleiche italienisch „gusto“, französisch „goût“)[1][2][3][4]

Synonyme:

Geschmackssinn, Geschmacksvermögen
Aroma, Geschmackswahrnehmung
Stilsicherheit, Geschmacksbildung
Vorlieben, Geschmacksache, Geschmacksauffassung, Gusto, Schweiz: Gout
Stil, Zeitgeist, Zeitgeschmack

Sinnverwandte Wörter:

Allüre, Auffassungssache, Belieben, Faible, Fimmel, Flitz, Neigung

Gegenwörter:

Geruchsinn, Tastsinn
Geruch
Geschmacklosigkeit, schlechter Geschmack, Stillosigkeit
Tabus
Ananchronismen

Verkleinerungsformen:

Geschmäckchen, Geschmäckerchen, Geschmeckerlein, Gschmäckle, Geschmäcklein

Oberbegriffe:

Sinn, Wahrnehmungsfähigkeit
Qualität, Eigenschaft, Sinneseindruck, Empfindung
Fähigkeit, Empfindsamkeit, Sinnlichkeit
Urteil, Werturteil
Mode

Unterbegriffe:

Geschmacksstörung, Geschmacklosigkeit, Geschmackskrankheit, Geschmacksnerv
Beigeschmack, Eigengeschmack, Fremdgeschmack, Geschmackseigenschaft, Geschmacksart, Geschmacksqualität, Grundgeschmack, Nachgeschmack, Wohlgeschmack, Vorgeschmack,
Anisgeschmack, Basilikumgeschmack, Biergeschmack, Birnengeschmack, Blechgeschmack, Blutgeschmack, Dattelgeschmack, Dillgeschmack, Ebergeschmack, Erdbeergeschmack, Erdgeschmack, Fischgeschmack, Firngeschmack, Fruchtgeschmack, Fuchsgeschmack, Grillgeschmack, Hagelgeschmack, Himbeergeschmack, Kaffeegeschmack, Kakaogeschmack, Kammgeschmack, Kamillegeschmack, Karamellgeschmack, Käsegeschmack, Knoblauchgeschmack, Kokosnussgeschmack, Konservengeschmack, Kuhgeschmack, Kümmelgeschmack, Kunststoffgeschmack, Muskatgeschmack, Nebengeschmack, Pilzgeschmack, Pfeffergeschmack, Pfefferminzgeschmack, Rauchgeschmack, Schokoladengeschmack, Teegeschmack, Trüffelgeschmack, Vanillegeschmack, Wanzengeschmack, Weingeschmack, Wildgeschmack, Zimtgeschmack, Zuckergeschmack, Zwiebelgeschmack
Allerweltsgeschmack, Durchschnittsgeschmack, Dutzentgeschmack, Ungeschmack
Modegeschmack, Musikgeschmack
Massengeschmack, Publikumsgeschmack, Geschmackswandel

Beispiele:

Der Geschmack erinnert etwas an Lollis.
Mein Geschmack täuscht mich nie!
„Kommt, von allerreifsten Früchten
Mit Geschmack und Lust zu speisen!“[5]
„Der Geschmack brennt unter und auf der Zunge, der Rausch ist schwer übelkeitserzeugend.“[6]
„Die Erinnerung an den süßlich-säuerlichen Geschmack von Anar zieht mir den Mund zusammen.“[7]
Für meinen Geschmack ist das Schlagzeug zu laut.
Ob man die Band mag, ist eine Frage des Geschmacks.
Mit der Wahl dieses Abendkleides hat sie schlechten Geschmack bewiesen.
„Mehr als einmal nahm er mich mit, schickte nach dem Regimentsschneider und ließ Kleider für mich anfertigen, die seinem Geschmack entsprachen.“[8]

Redewendungen:

über Geschmack lässt sich streiten bzw. gemäß lateinischem Vorbild „de gustibus non est disputandum“über Geschmack lässt sich nicht streiten – pointiert die individuelle Natur von Geschmacksauffassungen sowie deren Konfliktpotential und impliziert die Zwecklosigkeit, über unterschiedliche Geschmacksauffassungen mit dem Ziel eines rational-objektiven zu diskutieren
an etwas Geschmack finden – beginnen, etwas gern zu tun, eine Vorliebe für etwas entwickeln

Sprichwörter:

das ist Geschmacksache, sagte der Affe und biss in die Seife [9]
die Geschmäcke sind verschieden

Charakteristische Wortkombinationen:

wegen Krankheit den Geschmack verlieren
süßer, saurer, scharfer, bitterer, salziger, fader Geschmack
einen guten/schlechten Geschmack haben/zeigen, von gutem Geschmack zeugen, das zeugt von schlechtem Geschmack
nach meinem Geschmack, persönlicher Geschmack, das kommt auf den Geschmack an
nach neuestem Geschmack, im Geschmack des Biedermeiers, im Geschmack der neuen Zeit

Wortbildungen:

geschmackbar, geschmackbildend, geschmacken, geschmackhaft, geschmackhaftig, geschmackig, geschmackleer, geschmacklich, geschmäcklerisch, geschmacklos, geschmackreich, geschmacksam, geschmacksbildend, geschmacksneutral, geschmackvoll, geschmackwidrig
Geschmackherr, Geschmäckler, Geschmacklust, Geschmacksadjektiv, Geschmacksbezeichnung, Geschmackseindruck, Geschmackselement, Geschmacksempfindung, Geschmacksfehler, Geschmacksfieber, Geschmacksfrage, Geschmacksfreiheit, Geschmacksgefühl, Geschmacksgeruch, Geschmacksgimpelei, Geschmacksknospe, Geschmackskorn, Geschmackskunde, Geschmackslauf, Geschmackslehre, Geschmackslehrer, Geschmacksmuster, Geschmacksorgan, Geschmacksprobe, Geschmacksregel, Geschmacksrichter, Geschmacksrichtung, Geschmackssache, Geschmackssinn, Geschmackssinnesorgan, Geschmacksstoff, Geschmackstest, Geschmackstester, Geschmacksurteil, Geschmacksverderber, Geschmacksverirrung, Geschmacksverstärker, Geschmackswerk, Geschmackswissenschaft, Geschmackswort

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Geschmack
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Geschmack
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Geschmack
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGeschmack
The Free Dictionary „Geschmack
Duden online „Geschmack
Wahring, Wörterbuch der deutschen Sprache; Bertelsmann Lexikon Verlag; Gütersloh/München; 2001; ISBN: 3-577-10649-2; Seite 398, Eintrag "Geschmack"

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Geschmack“, Seite 351.
  2. Duden online „Eddy Renard/Geschmack
  3. Historisches Wörterbuch der Philosophie; Band 3; Hrsg.: Ritter, Jürgen; Darmstadt; 1971 ff; Seite 444–456
  4. Gabler, Hans-Jürgen; Geschmack und Gesellschaft. Rhetorische und sozialgeschichtliche Aspekte der frühaufklärerischen Geschmackskategorie; Frankfurt; Lang; 1982; ISBN: 9783820471366
  5. Johann Wolfgang von Goethe: Goethe · Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), München 1986, ISBN 3–406–31234–9 (Dieser Sonderausgabe liegt folgende Ausgabe zugrunde. Goethes Werke, Band III (Hamburger Ausgabe). Textkritisch durchgesehen und kommentiert von Erich Trunz. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. München 1986. Die ‚Hamburger Ausgabe‘ wurde begründet im Christian Wegner Verlag, Hamburg. Die erste bis neunte Auflage des dritten Bandes erschien dort in den Jahren 1949 bis 1972. 775 Seiten; Seite 161, Zeile 5166f.: )
  6. Thilo Mischke: Húh! Die Isländer, die Elfen und ich. Unterwegs in einem sagenhaften Land. Ullstein, Berlin 2017, ISBN 978-3-86493-052-2, Seite 83.
  7. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. Roman. btb, München 2019, ISBN 978-3-442-71754-5, Seite 150.
  8. James Fenimore Cooper: Ned Myers oder Ein Leben vor dem Mast. 3. Auflage. mareverlag, Hamburg 2017 (übersetzt von Alexander Pechmann), ISBN 978-3-86648-190-9, Seite 22. Englisches Original 1843.
  9. DUDEN, Das große Buch der Zitate und Redewendungen; Dudenverlag; 2020; ISBN: 3-411-71801-3; Seite 265