verbringen

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verbringen (Deutsch)

Verb, unregelmäßig

Person Wortform
Präsens ich verbringe
du verbringst
er, sie, es verbringt
Präteritum ich verbrachte
Konjunktiv II ich verbrächte
Imperativ Singular verbringe!
verbring!
Plural verbringt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
verbracht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verbringen

Worttrennung:

ver·brin·gen, Präteritum: ver·brach·te, Partizip II: ver·bracht

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild verbringen (Info), Lautsprecherbild verbringen (Info), Lautsprecherbild verbringen (Österreich) (Info)
Reime: -ɪŋən

Bedeutungen:

fortbringen, hinwegschaffen
heimlich, diebisch wegschaffen
für sich zusammentragen
im weitesten Sinne: an einen unbekannten Ort schaffen, zu einer unbekannten Stelle führen
übertragen: durch Vergeudung, Verschwendung, Verausgabung vertun, fortschaffen
übertragen: abschaffen, aus der Welt schaffen; umbringen
veraltet
vollbringen, zur Vollendung bringen
etwas ausführen, unternehmen
Schriftdeutsch, besonders Amtssprache; ansonsten mündlich veraltend
etwas, jemanden an irgendeinen Ort schaffen, hinwegschaffen, hinwegbringen
jemandem etwas an einen bestimmten Ort zuschicken, liefern
jemanden, etwas weisungsgemäß einer staatlichen beziehungsweise gerichtlichen Stelle übergeben, ausliefern
besonders mit Angaben von Zeit und Zeiträumen (Jugend, Alter, Leben, Ferien, Wochenende, usw.): eine Zeitdauer verstreichen lassen; Zeit für etwas verwenden
verbringen mit: beschäftigt sein; sich einer Sache widmen

Herkunft:

(ältere regionale Varianten) mitteldeutsch verbrengen, niederdeutsch vorbringen
strukturell: Ableitung zum Verb bringen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ver- „fort, hinweg“

Synonyme:

entführen, entwenden
an sich bringen, beiseitelegen, zurücklegen
verstecken, verbergen, verlegen, (Quasisynonym) beiseiteschaffen; geleiten
durchbringen, verprassen, verschwenden, veruntreuen
befördern, bringen, transportieren
ausliefern, zustellen
überstellen, verlegen
verleben, verweilen
zubringen

Beispiele:

Der Marschall hat die entwendeten Briefe, die er ihm aus der Brust zog, damit ein anderer sie nicht verbrächte noch verwendte, bis zur weiteren Erkundigung zu sich genommen.
Sie verbringen unnütz ihren bescheiden Reichtum um zu sagen darnach: sie können keine Erbeit kriegen.
Nichtsnütziges Gesinde und Deern werden zumeist von edelen Herrn, wenn sie unzufrieden, verbracht.
Gott stärke euch im festen Glauben und verbring in euch sein angefangen Werk.
So ward verbracht deß Herrn und auch der Frauen Wille.
Die Waren werden an Bord des Cargo-Flugzeugs verbracht.
Im Hamburger Hafen werden täglich Container an Land verbracht.
Mitte März 2007 wurden nach Medienangaben 1.300 Kulturschätze von Europa zurück nach Afghanistan verbracht.
In ihrer Tätigkeit verbringt sie täglich Zustellungen.
Die Verurteilten wurden direkt vom Gerichtssaal in eine Gefängniszelle verbracht.
Seit langem verbringt sie mal wieder eine sorgenlose Zeit.
Drei Stunden verbrachten sie auf dem Konzert.
„Dragan ist Freigänger, arbeitet draußen für die Stadtwerke. Das bedeutet, man darf auch ein bisschen Freizeit draußen verbringen.[1]
„Alicias Eltern, beide 1943 in Königsberg geboren, verbrachten ihre ersten zwei Lebensjahre überwiegend in Luftschutzkellern und auf der Flucht.“[2]
„Ich spazierte zum Friedhof und verbrachte die Zeit damit, die Inschriften auf den Grabsteinen zu lesen.“[3]
Den ganzen Nachmittag verbrachte ich mit Aufräumen.

Charakteristische Wortkombinationen:

die Ware in ihr Lager verbringen
jemanden in eine Anstalt verbringen
Zeit verbringen, eine (schöne, unangenehme) Zeit verbringen, seine Zeit verbringen mit, die Ferien verbringen, seinen Urlaub verbringen, den Sommer, Winter verbringen, seinen Lebensabend verbringen, seine Freizeit verbringen, ein Wochenende verbringen, eine Stunde verbringen

Wortbildungen:

Verbringer, Verbringung

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verbringen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verbringen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverbringen
The Free Dictionary „verbringen

Quellen:

  1. Ben Tewaag: 313. 1. Auflage. Random House, Köln 2012, ISBN 978-3-442-83004-6, Seite 25.
  2. Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2013, ISBN 978-3-451-06212-4, Seite 145. Erste Veröffentlichung 2008.
  3. Huldar Breiðfjörð: Schafe im Schnee. Ein Färöer-Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-03534-1, Seite 95. Isländisches Original 2009.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: vorbringen