Satan

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Satan (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Satan die Satane
Genitiv des Satans der Satane
Dativ dem Satan den Satanen
Akkusativ den Satan die Satane
Die Satanisten. Die Entführung von Félicien Joseph Victor Rops, 1882
Satan beschwört seine Legionen von Johann Heinrich Füssli, c. 1795-1800

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Sathan

Nebenformen:

Satanas

Worttrennung:

Sa·tan, Plural: Sa·ta·ne

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Satan (Info), Lautsprecherbild Satan (Info)

Bedeutungen:

ohne Plural; theologisch: der Gegenspieler Gottes, der Teufel, der Versucher
umgangssprachlich abwertend; oft als Schimpfwort: boshafte Person

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; in den mittelhochdeutschen Formen satanās, satān sowie satanāt belegt, welche dem Althochdeutschen Satanās entstammen; bei dieser althochdeutschen Form handelt es sich ihrerseits um eine Entlehnung aus den kirchenlateinischen Formen satan → la beziehungsweise satanās → la, die wiederum von den neutestamentlich-griechischen Formen σατᾶν (satan→ grc beziehungsweise σατανᾶς (satanas→ grc übernommen wurden; die griechischen Formen wurden aus dem Hebräischen שָׂטָן‎ (CHA: śāṭān)  ‚Ankläger; Widersacher, Feind (Gottes); böser Engel‘ entlehnt, welches seinerseits ein Deverbativ von שָׂטַן‎ (CHA: śāṭan)  ‚nachstellen, verfolgen‘ ist[1][2][3]

Synonyme:

Antichrist, Beelzebub, Diable, Diabolus, Gottseibeiuns, Leibhaftige, Luzifer, Samiel, Teufel, Urian
Teufel, umgangssprachlich: Aas

Sinnverwandte Wörter:

islamisch: Iblis, Schaitan
veraltet: Diable, veraltet abwertend: Urian

Gegenwörter:

Adonai, El, Eloah, Elohim, Gott, Jahwe, Jehova, Nus, Sabaoth, Zebaoth; islamisch: Allah

Oberbegriffe:

religiöses Wesen
menschliches Wesen, Person, Mensch

Beispiele:

„Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern“[4]
„Der Unterschied aber ist der, dass 1) der Satan der Urheber (πατής) der Sünde wurde, die Menschen aber der in die gute Schöpfung Gottes bereits eingedrungenen Macht der Sünde erlagen; dass 2) der Satan sich aus sich selber gegen Gott entschied, die Menschen aber durch Berückung von aussen der Liebe Gottes entrückt wurden, und 3) dass bei der Unmittelbarkeit, in welcher der Satan als reiner Geist Gotte gegenüberstand, seine Sünde direkte vollbewusste Empörung war, wogegen die Sünde der Menschen als geistleiblicher Wesen sich dadurch vollendete, dass sie, irre gemacht an Gottes Liebe, ohne diese vollbewusst zu verneinen, durch sinnliche Anziehungskraft des verbotenen Gegenstandes den entscheidenden Stoss erhielten.“[5]
„Ohne Affinität kein Ganzes, keine Welt, nicht einmal denkbar; unser Erdball ein wüstes, ewig totes Chaos.« »Satan trennt«, schreibt er anderswo, »er ist Mörder von Anfang. Christus trennt, um zu vereinen«; und ein Wahn ist es ihm, »daß man das Christentum aufgeben müsse, um die intellektuelle und soziale Freiheit zu gewinnen, oder letztere aufgeben, um das Christentum aufrecht zu erhalten«.“[6]
„Er wird Gog und Magog um sich scharen, zwei Völker von den Enden der Erde; der Messias wird erneut erscheinen, und nach einem fürchterlichen Endkampf, dem Armageddon, werden Satan und alle, die im gefolgt sind, vom ewigen Höllenfeuer verschlungen werden.“[7]
„Ohne dich zu verstehen, glaubt sie gewiß so wie alle in gleichem Fall, schonungslos von dir bespöttelt zu sein,. und so bewährst du deinen Ruf als eingefleischten ironischen Satan und ziehst mich neuen Ankömmling ins Unglück, denn schon sprechen alle mit zweideutigem Seitenblick und bittersüßem Lächeln: “[8]

Redewendungen:

beim Satan!, zum Satan!: Fluch
salopp: hol dich der Satan!, der Satan soll dich holen!: Ausruf der Verwünschung
fluchen wie der Satan persönlich, schimpfen wie der Satan persönlich
veraltend: hinter jemandem her sein wie der Satan hinter einer armen Seele, hinter jemandem her sein wie der Satan

Charakteristische Wortkombinationen:

der leibhaftige Satan, die Macht des Satans, das Reich des Satans, eine Verlockung des Satans, eine Versuchung des Satans; vom Satan versucht werden, vom Satan besessen sein
ein (alter, wahrer) Satan sein, der reinste Satan sein

Wortbildungen:

Satanie, satanisch, Satanismus, Satanist, Satanskult, Satansmesse
Satansbraten, Satansbrut, Satansweib
Satanspilz, Satansröhrling

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1434
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1211
Wikipedia-Artikel „Satan
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Satan
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Satan
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSatan

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 785
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1211
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1434
  4. Bibel: 2. Thessalonicherbrief Kapitel 2, Vers 9
  5. Franz Delitzsch: System der Biblischen Psychologie. Dorffling Und Franke, Leipzig 1855, Seite 91 (zitiert nach Google Books).
  6. Hugo Ball: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. In: Projekt Gutenberg-DE. Drittes Kapitel; Abschnitt 3 (URL).
  7. Geert Mak: Amerika!. Auf der Suche nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Siedler, München 2013, ISBN 978-3-88680-0023-6, Seite 303.
  8. E. T. A. Hoffmann: Das steinerne Herz. In: Projekt Gutenberg-DE. (alte Schreibweise im Zitat: ‚gewiß‘, URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Nathan, Satin, Sudan
Anagramme: Asant


Satan (Englisch)

Singular

Plural

the Satan

Worttrennung:

Sa·tan

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Satan (britisch) (Info)

Bedeutungen:

Satan, der Teufel

Synonyme:

the Devil

Beispiele:

Wortbildungen:

Satanism

Übersetzungen

Englischer Wikipedia-Artikel „Satan
Cambridge Dictionaries: „Satan“ (britisch), „Satan“ (US-amerikanisch)
Longman Dictionary of Contemporary English: „Satan
Merriam-Webster Online Dictionary „Satan
Merriam-Webster Online Thesaurus „Satan
Dictionary.com Englisch-Englisches Wörterbuch, Thesaurus und Enzyklopädie „Satan
PONS Englisch-Deutsch, Stichwort: „Satan
dict.cc Englisch-Deutsch, Stichwort: „Satan
LEO Englisch-Deutsch, Stichwort: „Satan

Satan (Latein)

Kasus Singular Plural
Nominativ Satan
Genitiv Satan
Dativ Satan
Akkusativ Satan
Vokativ Satan
Ablativ Satan

Alternative Schreibweisen:

satan

Nebenformen:

Satanas/satanas (-ae, m.)

Worttrennung:

Sa·tan, indeklinabel

Bedeutungen:

der Satan, Teufel, Widersacher

Synonyme:

diabolus

Beispiele:

Übersetzungen

Charlton T. Lewis, Charles Short: A Latin Dictionary. Clarendon Press, Oxford 1879. Stichwort „Satan“. (perseus.tufts.edu)