Schlitten

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Schlitten (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Schlitten die Schlitten
Genitiv des Schlittens der Schlitten
Dativ dem Schlitten den Schlitten
Akkusativ den Schlitten die Schlitten
Kinder mit Schlitten in Berlin
von zwei Pferden gezogener Schlitten
Schlitten mit Gleitbüchsen auf einem Linearlager
Schlitten ()

Worttrennung:

Schlit·ten, Plural: Schlit·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schlitten (Info)
Reime: -ɪtn̩

Bedeutungen:

niedriger Sitz, der am vorderen Ende zwei nach oben gebogene Kufen hat und insbesondere von Kindern dazu verwendet wird, durch den Schnee und über Eis zu gleiten
Fahrzeug auf Kufen, das zum Transport von Personen oder Sachen verwendet wird und zum Beispiel von Menschen oder Tieren gezogen wird
Technik: bewegliches Maschinenelement in einer Gleitführung
Schiffbau: Holzkonstruktion, auf welcher das Schiff beim Stapellauf ins Wasser gleitet
Waffenkunde: Verschluss einer Pistole
umgangssprachlich, salopp: Auto, Fahrrad, Motorrad und ähnliche Fahrzeuge
derb, abwertend: eine Nutte, eine Prostituierte
veraltet: ein Maß, das einer Schlittenladung entsprach
veraltet: bewegliches Gestell, auf dem beim Gießen einer Glocke die Form ruht
veraltet: eine Art Spiel
Papierherstellung: dünnes Brett, das beim Hinlegen der hergestellten Bögen verhindern soll, dass diese sich aufrollen
bewegliches Gestell, das beim Filtrieren des Antimons, auf dem die zur Aufnahme des Metalls bestimmten Gefäße stehen, damit sie leicht aus dem Ofen herausgezogen werden können
vor- und zurückzuschiebende Unterlage bei Flintenbohrmaschinen, auf der der Flintenlauf horizontal eingespannt wird
Gestell in einer Schneidemühle, auf dem der Block zu Bohlen und Brettern zerschnitten wird
Goldschlägerei: eine Art Messer mit zwei parallelen Schneiden, das dazu verwendet wird, die Blätter in quadratische Stücke zu zerteilen
Bergbau: Schlepptrog, mit dem Gestein transportiert wird
Reepschlägerei: schlittenartig gebaute und sich fortschiebende Vorrichtung, die zum festen Zusammendrehen der Taue dient
Leiste, die an der Außenseite eines Schiffes fest oder lose angebracht ist und die die Schiffswand gegen das Anschlagen und Reiben der aufgehissten und niedergelassenen Lasten oder anderer Fahrzeuge zu schützen bestimmt ist
halbkreisförmiges, mit einer eisernen Platte belegtes Holz, auf dem sich die Ruderpinne beim Steuern hin und her bewegt
Holzplatte, die zur Befestigung der Rahen am Mast dient
Teil (kleine Platte) des Bobbinetstuhls
in Gegenden, wo die Erde mit Schlitten auf die Deiche geschafft wird: das Stück des Deiches, welches eine Gemeinde instand halten muss

Herkunft:

Schlitten geht auf das althochdeutsche slito und das mittelhochdeutsche slite (schleifendes Gefährt) zurück. Verwandte Wörter sind das altsächsische slido, das mittelniederdeutsche und mittelniederländische slēde, das niederländische slede → nl, das altnordische sleði → non, das schwedische släde → sv[1] und das dänische slæde → da[2] . Sie alle sind ablautende Formen eines starken Verbs, das im mittelhochdeutschen slīten (gleiten), im altenglischen slīdan → ang und dem englischen slide → en erhalten geblieben ist. Mit diesen verwandt sind das altindische स्रेधति (srḗdhati) → saWurzel स्रिध् (sridh-) → sa – (irrt, geht fehl), das altgriechische ὀλισθάνειν (olisthanein→ grc (gleiten), das altslawische slědъ, das russische след (sled→ ru (Spur), weiterhin das litauische slysti → lt (gleiten) und slidus → lt (schlüpfrig, glatt)[1] und das lettische slidēt → lv (gleiten) sowie das mittelirische slōet (Gleitbahn)[2]. Auch Vorformen von schlingen (gierig essen) und Schlund gehören hierher. Allen Formen liegt das indoeuropäische *sleidh- oder *leidh-[1] oder auch *slidh- oder lidh-[2] (gleiten, schlüpfrig) zugrunde. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung der indoeuropäischen Wurzel *lei- (schleimig, von der Nässe rutschiger Boden, ausrutschen, schmieren), von der auch Lehm und Leim abstammen.[1]

Synonyme:

Rodel, Rodelschlitten
Anschafferin, Hure, Nutte, Prostituierte, Schlampe
Wreifholz

Verkleinerungsformen:

in der Schweiz, auch landschaftlich: Schlittel

Oberbegriffe:

Sportgerät, Wintersportgerät
Lineargleitlager, Gleitlager
Kufenfahrzeug
Fahrzeug

Unterbegriffe:

Skeleton
Hornschlitten, Hundeschlitten, Pferdeschlitten, Postschlitten, Rentierschlitten, Stuhlschlitten, Transportschlitten, Tretschlitten
Linearschlitten, Axialschlitten, Radialschlitten; Werkzeugschlitten
Luxusschlitten

Beispiele:

Die Kinder jagen schon den ganzen Tag lang mit ihren Schlitten den Abhang hinunter.
In einem von zwei Kaltblütern gezogenen Schlitten sitzend bewunderten wir die Schönheit des schneebedeckten Allgäus.
Unser Gastgeber spannte den Schlitten an und wir fuhren los.
„Der Schlitten des alten Grafen fuhr ab, und die Kufen quietschten auf, als seien sie festgefroren gewesen, und dazu klingelte das Glöckchen mit seinem tiefen Ton.“[3]
„Jedes Boot bekam einen dreiundzwanzig Fuß langen Schlitten aus eisenbeschlagenen Kufen mit eichenen Querbalken und verlaschten Stützkeilen.“[4]
Ulrich hat sich einen richtig heißen Schlitten zugelegt.
Heute wurden acht Schlitten Brennholz angeliefert.
Im Fronhof wurden auf Geheiß des Mönches Brettspiele, Schlitten und Spielkarten verbrannt.

Redewendungen:

mit jemandem Schlitten fahren
unter den Schlitten kommen

Charakteristische Wortkombinationen:

Schlitten fahren

Wortbildungen:

Schlittenbahn, Schlittenfahrt, Schlittenführer, Schlittengeläut, Schlittengespann, Schlittenhund, Schlittenkufe, Schlittenpartie, Schlittenpferd, Schlittenpost

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schlitten
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „Schlitten“, Seite 1384
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schlitten
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchlitten
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schlitten
Pierer’s Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart. 4., umgearbeitete und stark vermehrte Auflage. 19 Bände. Altenburg 1857–1865 „Schlitten

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Schlitten“, Seite 1215
  2. 2,0 2,1 2,2 Friedrich Kluge, bearbeitet von Walther Mitzka: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 21., unveränderte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1975, ISBN 3-11-005709-3, DNB 821257900, „Schlitten“, Seite 658
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 684. Russische Urfassung 1867.
  4. Martin Selber: … und das Eis bleibt stumm. Roman um die Franklin-Expedition 1845–1850. 11. Auflage. Das neue Berlin, Seite 257.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Unschlitt