auslassen

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auslassen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich lasse aus
du lässt aus
er, sie, es lässt aus
Präteritum ich ließ aus
Konjunktiv II ich ließe aus
Imperativ Singular lass aus!
lasse aus!
Plural lasst aus!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ausgelassen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:auslassen

Worttrennung:

aus·las·sen, Präteritum: ließ aus, Partizip II: aus·ge·las·sen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild auslassen (Info)
Reime: -aʊ̯slasn̩

Bedeutungen:

aus einer Menge etwas nicht heranziehen, nicht verwenden
Flüssigkeit ausrinnen lassen
technisches Gerät nicht in Betrieb nehmen
Fett verflüssigen
Kleidung breiter oder länger machen
seine Wut an jemandem oder einer Sache abreagieren
reflexiv: sich über eine Sache ausführlich äußern
Lebewesen oder Sachen nicht mehr festhalten

Herkunft:

gebildet aus der Partikel aus als Verbzusatz und dem Verb lassen

Synonyme:

fortlassen, übergehen, überspringen
ausrinnen lassen, entleeren
ausgeschaltet lassen
schmelzen, verflüssigen, zerlassen
verbreitern, breiter machen, länger machen, verlängern
abreagieren, entladen
abhandeln, Thema behandeln, berichten, besprechen, darlegen, diskutieren, erörtern, erzählen, mitteilen, referieren, schildern, sich äußern
freigeben, freilassen

Gegenwörter:

einbeziehen, einschließen, vervollständigen
einfüllen, verschließen
eingeschaltet lassen
einfrieren, härten, verfestigen
verkürzen, kürzer machen, schmäler machen, verschmälern
hinunterschlucken, sich abfinden, sich beherrschen
verschweigen
anleinen, einsperren, festhalten, verhaften

Oberbegriffe:

auswählen
anstoßen, initiieren
steuern
bearbeiten
schneidern
begegnen, umgehen
kommunizieren, mitteilen
handeln

Beispiele:

Menschen mit Arachnophobie sollten den ersten Stock mit seinen fetten Vogelspinnen auslassen[1]
Wenn die Regierungen der EU-Staaten die Distanz zu den Bürgern abbauen wollten, "wie können sie ein so für die Identität Europas wichtiges Element wie die Christenheit auslassen, mit dem sich die große Mehrheit seiner Bürger weiter identifiziert", sagte der aus Deutschland stammende Papst.[2]
Das Gegenlicht funkelt auf der Wasseroberfläche wie ausgelassenes Quecksilber.[3]
Beim Dünsten in einem zugedeckten Topf ohne Wasser wird der Krake bald eine violette Flüssigkeit auslassen.
Hitzfeld: Oder »gutes Spiel, große Chancen«. Manchmal habe ich versucht, das Handy auszulassen, aber bei Loch acht oder neun habe ich doch gedacht: Jetzt muss ich wissen, wie’s steht. Ein Zwang.[4]
Bei dieser schwachen Batterie solltest du beim Starten des Autos das Radio auslassen.
Inzwischen Kraut fein hobeln, Zwiebeln fein hacken, den Speck würfeln und in einem Kochtopf auslassen.
Bienenwachs selbst auszulassen und zu reinigen erfordert reichliche Erfahrung.
Man kann auch noch einiges an Naht auslassen.
Die Änderungsschneiderei wird hoffentlich noch ein paar Nähte auslassen können.
Man wolle sich, wie es scheine, tot oder lebendig seiner Person bemächtigen und die ganze Rache der Philister an seiner Simsonsmähne auslassen.[5]
Man darf nicht seinen Lebensfrust an einem Tier auslassen.
Ich weiß nicht, warum sich die Leute so ungemein gehässig über meinen Österreichischen Rundfunk auslassen,[6]
Während sich das ältere Personal mürrisch und in sarkastischen Andeutungen über die neuen Öffnungszeiten auslässt, zeigen sich die Jüngeren flexibler.[7]
"Gewiß wird der Mahdi zurückkehren", hatte sich der Ayatollah Sharietmadari 1978 über die mögliche Rolle Khomeinis ausgelassen, "aber bestimmt nicht in einer Boeing 747."[8]
"O hättest doch nicht auslassen, Bub", jammerte die Alte, "dann hättest du eine arme Seel erlöst und wärest zudem noch ein reicher Mensch geworden."[9]
Der Hund muss auf Hörzeichen den scheinbaren Angreifer auslassen.

Charakteristische Wortkombinationen:

Buchstaben, Frühstück, Gelegenheit, Mahlzeit, Tag, Theaterbesuch, Trainingseinheiten, Woche, Worte auslassen
Badewasser, Flüssigkeit, Öl auslassen
Fernseher, Heizung, Lampe, Lüftung, Motor, Maschine, Radio, Ventilator auslassen
Butter, Fett, Speck, Talg, Wachs auslassen
Kleid, Saum, Naht auslassen
Ärger, Bosheit, Frustration, Neckerei, Verärgerung, Wut auslassen
sich über eine(n) Gegenstand, Sache, Thema (nicht) auslassen
Gefangenen, Griff, Hand, Hund, Stange auslassen

Wortbildungen:

ausgelassen, Ausgelassenheit, Auslass, Auslassung

Übersetzungen

Duden online „auslassen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „auslassen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „auslassen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalauslassen

Quellen:

  1. Mirjam Marits: „Puppy“, Piranhas und der Trauerflor. In: DiePresse.com. 18. Mai 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  2. Ag.: "Berliner Erklärung": Papst rügt fehlenden Gottesbezug. In: DiePresse.com. 25. März 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  3. Hugo Rupp: An Bord ist jeder ein Insulaner. In: Zeit Online. Nummer 27/2001, 28. Juni 2001, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  4. Amend/Sußebach: Zurück im Spiel. In: Zeit Online. Nummer 46/2005, 10. November 2005, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  5. Paul Heyse → WP: Der letzte Zentaur. Novelle. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
  6. Norbert Mayer: Diese Mutter ist immer für mich da. In: DiePresse.com. 12. Mai 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  7. Thomas Vieregge: Sperrstunde bei den Möbelpackern. In: DiePresse.com. 6. April 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  8. Politik : Khomeinis aufsässige Kinder. In: Zeit Online. 31. Dezember 1999, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2013).
  9. Die blauen Steine. sagen.at, März 2005, abgerufen am 10. Dezember 2013.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: auflassen, ausblasen, ausfassen, auslasten, rauslassen