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Worttrennung:
- Schmon·zes, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Schmonzes (Info)
Bedeutungen:
- Deutschland, Österreich, umgangssprachlich, abwertend: belangloses, leeres Gerede; Vortäuschungen; Worte, die ergreifen und gefügig stimmen sollen
- umgangssprachlich: wertlose Ware
- Österreich, übertragen, umgangssprachlich: unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch
Herkunft:
- Entlehnung aus westjiddisch שמאָנצע (YIVO: shmontse) ‚alberne Geschichte‘ (Plural: שמאָנצעס (YIVO: shmontses) ), dessen Herkunft umstritten ist: vielleicht entstammt es, wie auch die Worte »Schmu« und »Schmus«, dem hebräischen שְׁמוּעוֹת (CHA: šemūʿōt) ‚Gerüchte‘, vielleicht entspringt es aber auch dem Verb »schmunzeln«; ebenso wahrscheinlich scheint auch eine Mischung aus beiden[1]
Synonyme:
- Schmontius
Sinnverwandte Wörter:
- Gefasel, Gelaber, Gelafer, Gesabbel, Gesabber, Geschwafel, Geschwätz, Geschwurbel, Geseier/Geseire, Gewäsch, Schmus, Stuss, Unsinn
- Flitter, Gerümpel, Hokuspokus, Klamotte, Klimbim, Kram, Krimskrams, Plunder, Ramsch, Schamott, Schofel, Schund, Talmi, Tand, Tinnef
- Deutschland: Blech, Blödsinn, Dummheit, Fez, Humbug, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Käse, Kohl, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Nonsens, Quark, Quatsch, Quatsch mit Soße, Schnickschnack, Schwachsinn, Tinnef, Unfug, Unsinn, Wahnwitz
- Österreich: Holler, Quargel, Schas, Topfen
- Schweiz: Gugus, Hafenkäse, Kabis, Käse, Mumpitz, Quark
Gegenwörter:
- Tacheles
Beispiele:
- „Der Kanzler beginnt seine Rede ohne Schnörkel und Schmonzes, er verbeugt sich nicht nach dort und da, er gratuliert nicht erst lange dem neugewählten IG-Metall-Vorstand, er beschwört nicht vorweg gemeinsame Werte und Überzeugungen, er vermeidet alles, was als Anbiederung ausschauen könnte, schmiert keinem Honig um den Mund.“[2]
- „Zugstücke und ausverkaufte Häuser brauch' ich, nicht literarische Schmonzes, die in den Zeitungen gelobt werden und keine Katz' ins Theater locken!“[3]
- „Renate löffelte eine gezuckerte Pampelmuse aus und referierte den Schmonzes, den ihre Lehrer von sich gegeben hatten.“[4]
- Diesen Schmonzes kannst Du getrost für Dich behalten!
Redewendungen:
- Schmonzes Berjonzes
- Schmonzes mit Lakritzen
Wortbildungen:
- Schmontius, Schmonzette
Übersetzungen
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- Englisch: balderdash → en, eyewash → en, idle chit-chat → en, idle gossip → enidle talk → en, jive → en, mindless ranting → en, wind → en
- Französisch: bavardage → fr m, délayage → fr m, papotage → fr m, parlote → fr f (auch: parlotte → fr f), phraséologie → fr m, sornettes → fr f Pl., verbiage → fr m, verbalisme → fr m; Kanada: (Acadie) bagou → fr m (auch: bagoul → fr m), (Acadie) bagoulement → fr m, bavassage → fr f, bavassements → fr m Pl., bavasseries → fr f Pl., (Acadie) gibars → fr m Pl., jacasseries → fr f Pl., placotage → fr m, placote → fr f, (Acadie landschaftlich) ravaudage → fr m
- Italienisch: chiacchiere → it f
- Niederländisch: geraaskal → nl n
- Polnisch: gadanina → pl f
- Portugiesisch: conversa fiada → pt f
- Spanisch: badajada → es f, borra → es f, broza → es f, faramalla → es f, hojarasca → es f, palabreo → es m, palabrería → es f
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umgangssprachlich: wertlose Ware
Österreich, übertragen, umgangssprachlich: unnützes Zeug; wertloses Zeug; Kitsch
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1478
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1218
- Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. In 8 Bänden. Klett, Stuttgart 1982–1984, DNB 550923802 , Seite 2517
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schmonzes“
- Datenbank der deutschen Sprache in Österreich
Quellen:
- ↑ vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 816
- ↑ Heribert Prantl: Die stille Hoffnung des Gerhard Germanicus. rapforum.powerweb.de, 16. Oktober 2003, abgerufen am 1. Dezember 2013 (zitiert nach Süddeutsche Online).
- ↑ Hugo Bettauer: Der Frauenmörder. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 13: "Drei Menschen" (URL) .
- ↑ Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 425.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schmackes, Schmattes