befördern

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befördern (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich befördere
du beförderst
er, sie, es befördert
Präteritum ich beförderte
Konjunktiv II ich beförderte
Imperativ Singular befördere!
Plural befördert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
befördert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:befördern

Worttrennung:

be·för·dern, Präteritum: be·för·der·te, Partizip II: be·för·dert

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild befördern (Info)
Reime: -œʁdɐn

Bedeutungen:

(unter Zuhilfenahme eines Transportmittels) etwas oder jemanden von einem Ort an einen anderen bringen/schaffen
jemanden (innerhalb einer hierarchischen Ordnung) in seiner Position (Dienstgrad, Rang, Stellung) höher aufrücken lassen
einer Person oder Sache förderlich, günstig sein; auf jemanden oder etwas einen Einfluss (mit zumeist erfreulichen, günstigen, vorteilhaften, wünschenswerten Wirkungen) ausüben

Herkunft:

Bei dem Verb handelt es sich entweder um eine Präfixableitung zu »vorder« oder um eine Präfigierung von »fördern« im Sinne von ‚voranbringen‘ (‚helfen‘, ‚transportieren‘).[1] Das Verb (samt seiner ursprünglichen Nebenformen bevordern und befürdern[1]) wurde vor dem 16. Jahrhundert wie »fördern« gebraucht[2]. Ab dem 16. Jahrhundert[2][3] bildeten sich die Bedeutungen ‚transportieren[3] und ‚unterstützen[3] heraus, ab dem – je nach Quelle – 18.[2][3] beziehungsweise 19.[1] Jahrhundert als Ersatz für »avancieren«[1] die Bedeutung ‚(im Dienst[2]) aufrücken lassen[1][2], in der Dienststellung höher rücken lassen[3]‘ und seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch in der verdeutschten Bedeutung von ‚(Waren) spedieren[2].

Synonyme:

transportieren
Südafrika (KwaZulu-Natal): verführen
gehoben: avancieren

Sinnverwandte Wörter:

bringen, fahren, schaffen, spedieren, tragen, überführen, verfrachten
bildungssprachlich: expedieren
amtssprachlich: verbringen
umgangssprachlich: karren, kutschieren
veraltet: verführen
aufrücken, aufsteigen, emporkommen, emporsteigen, sich heraufarbeiten, sich hocharbeiten, höhergruppieren, höherstufen, weiterkommen
gehoben: sich emporarbeiten
bildungssprachlich: arrivieren
umgangssprachlich: hochkommen
anregen, begünstigen, erhöhen, fördern, heben, steigern, unterstützen, verstärken
umgangssprachlich: anheizen

Gegenwörter:

degradieren, herabsetzen, heruntersetzen, herunterstufen, zurückstufen

Beispiele:

Öffentliche Verkehrsmittel befördern täglich Millionen Menschen in Deutschland.
„Große Schließkörbe, Koffer und Pakete wurden zur Bahn befördert, zwei Taxen fuhren vor, und, die Kolonne im ersten Taxi anführend, fuhr die Großmutter zum Bahnhof: im Sommer und im Winter je einen ganzen Monat.“[4]
„Der Postillon Audebert und der Schaffner Excoffon haben heute nur einen Passagier zu befördern ;.“[5]
„In den ersten Jahrzehnten konnten die Wildhüter in Afrika nicht im Auto umherfahren: sie mußten noch reiten und ihre Lasten mit Ochsenwagen befördern.[6]
„Indian Railways befördert jeden Tag Millionen von Menschen.“[7]
„Trotz der rasendsten Wortgeschwindigkeit jedoch, konnte der ehemalige Schweiger seine Rede nicht vollenden, denn Ter Haigasun hatte ihn binnen wenigen Sekunden mit einem prächtigen Fußtritt ins Freie befördert und die Tür hinter ihm versperrt.“[8]
Ich wurde heute befördert!
„Ich habe dich deshalb soeben zum Obersten befördert.[9]
„Auch die Heringe und Flundern waren weggeblieben, und in den Flüssen zeigte sich, wie durch Fluch befördert, ein Fischesterben an: Zander, Barsche, Plötze und Hechte trieben bauchoben.“[10]
„Es beförderte ihren Entschluß, endlich aufzugeben.“[11]

Redewendungen:

etwas ans Tageslicht befördern
jemanden an die frische Luft befördern/jemanden an die Luft befördern
jemanden vom Leben zum Tod befördern
euphemistisch: jemanden ins Jenseits befördern

Charakteristische Wortkombinationen:

Gepäck, Güter, Material, Waren (auf Lastwagen, mit der/per Bahn, per Schiff, im/mit dem/per Flugzeug) befördern; Briefe, Pakete (mit der/per Post, durch Boten, Eilboten, Luftpost) befördern; täglich x Passagiere mit der/per Fähre befördern, Reisende mit Bussen befördern; Holz zu Tal befördern, Steine in Waggons befördern
übertragen: einen Ball ins Netz, Tor befördern; jemanden ins Gefängnis befördern; jemanden zur Tür hinaus befördern
jemandem zum Abteilungleiter, Chefarzt, Chefredakteur, Direktor, General, Oberstleutnant, Oberregierungsrat befördern
solche Komplimente befördern ihren Hang zur Eitelkeit; solche Maßnahmen befördern allenfalls noch den Widerstand; etwas befördert den Unmut in der Bevölkerung

Wortbildungen:

Adjektive: beförderbar, beförderlich
Konversionen: Befördern, befördernd, befördert
Substantive: Beförderer, Beförderung, Befördrer
Verben: herbefördern, hinbefördern, wegbefördern, weiterbefördern, zurückbefördern

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 2. Band Bedi–Eink, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04753-4, DNB 96540790X, Seite 486.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 260.
Duden online „befördern
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „befördern“ auf wissen.de
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „befördern
The Free Dictionary „befördern
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbefördern
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „befördern

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 101.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 77 mit Vermerk auf das Stichwort »fördern«, Seite 231.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „befördern
  4. Heinrich Böll: Haus und Hüter. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1954, Seite 117, DNB 450533190.
  5. Herrmann Mostar: Unschuldig verurteilt! Aus der Chronik der Justizmorde. Herbig, München/Berlin 1956, Seite 21.
  6. Bernhard und Michael Grzimek: Serengeti darf nicht sterben. 367,000 Tiere suchen einen Staat. Ullstein, Berlin/Frankfurt/Wien 1959, Seite 71, DNB 451711149 (Zitiert nach Google Books).
  7. Margarete Blümel: Bahnfahren in Indien – Gefährlich, günstig und wie Kino. In: Deutschlandradio. 30. Oktober 2017 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Weltzeit, URL, abgerufen am 7. Februar 2024).
  8. Franz Werfel; Rudolf Geyer (Illustr.): Die vierzig Tage des Musa Dagh. Roman. 2. Band: Die Kämpfe der Schwachen, Paul Zsolnay, Berlin/Wien/Leipzig 1933, Seite 348 (Zitiert nach Google Books).
  9. Erich Maria Remarque: Arc de Triomphe. Roman. Desch, München/Wien/Basel 1957, Seite 53, DNB 453986080 (Zitiert nach Google Books).
  10. Günter Grass: Der Butt. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-596-22181-1, Seite 82 (Lizenzausgabe des Luchterhand-Verlags, Darmstadt/Neuwied 1977, zitiert nach Google Books).
  11. Botho Strauß: Niemand anderes. 2. Auflage. Hanser, München/Wien 1987, ISBN 3-446-14890-6, Seite 89 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: fördern