aber

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aber (Deutsch)

Worttrennung:

aber

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Österreich) (Info)
Reime: -aːbɐ

Bedeutungen:

einen Gegensatz ausdrückend: jedoch, dagegen
entgegen den Erwartungen: doch, indessen, jedoch
eine Berichtigung, eine Einschränkung, eine Ergänzung ausdrückend: allerdings, doch, jedoch
das Anknüpfen an etwas ausdrückend: jedoch
Ausdruck eines Einwands, einer Entgegnung

Herkunft:

Im Althochdeutschen existierten avur, im 8. Jahrhundert auch afa und afar als Adverb und Konjunktion.[1] Diese Formen sind genau wie das mittelhochdeutsche aber und aver, das mittelniederdeutsche āver, ōver und ēverwiederum, abermals; aber, dagegen‘, die verwandte gotische Präposition afarnach‘, das in Zusammensetzungen gebrauchte altnordische und mundartliche norwegische aur-hinter, unter‘ sowie vermutlich auch das altnordische afar- → nonbesonders, sehr‘ alte Komparativbildungen zum indoeuropäischen *apu, *apoab, weg‘.[1] Hierher gehören auch das altindische अपरम् (aparám) → saspäter, künftig‘, das awestische Adjektiv apara-hinterer; folgender, zweiter (in der Reihenfolge); späterer, künftiger‘, das altsächsische aƀaro sowie das altenglische eafora → angNachkomme‘.[1]
Hinsichtlich der Bedeutung ergibt sich aus der Etymologie, dass aber anfangs für ‚später, weiter entfernt‘ gestanden hat.[1] Hieraus entstand im Deutschen die Bedeutung ‚wieder, ein weiteres Mal‘ als Ausdruck von Wiederholungen.[1] Ausgehend von der Wiederholung konnte sich die Bedeutung dann auch auf die Bezeichnung von Gegensätzen ausdehnen, was in Bildungen wie Aberglaube und Aberwitz erkennbar ist, die jeweils für das Gegenteil ihres Grundwortes stehen.[1] Im Althochdeutschen sind die Bedeutungen hinsichtlich Wiederholung und Gegensatz bereits ausgebildet.[1] Die Verwendung von aber als Konjunktion kommt im Spätalthochdeutschen auf.[1]

Synonyme:

dagegen, hingegen, indes, indessen, jedoch
doch, indes, indessen, jedoch
allerdings, doch, jedoch
jedoch

Beispiele:

Ich gehe, aber du bleibst hier.
Ich schlafe, du aber bist laut.
Du behauptest das zwar, aber es ist nicht so.
Kurt ist immer entweder viel zu früh dran oder aber er verspätet sich um Stunden.
Der Himmel war voller Regenwolken, aber es regnete den ganzen Tag nicht.
Seit Jahren sucht sie erfolglos eine passende Immobilie, aber sie gibt nicht auf.
Berlin ist arm, aber sexy.
Er ist meistens arrogant und selbstherrlich, aber manchmal auch sehr charmant.
Während des Urlaubs auf den Malediven stritten sie fortwährend. Als sie aber wieder zu Hause waren, versöhnten sie sich wieder.
Ich habe ja verstanden, dass keiner dieses Projekt gern übernimmt. Irgendeiner muss aber jetzt in den sauren Apfel beißen.
„Dir wird es in China sicherlich gut gefallen.“ – „Aber wenn mich doch das Heimweh übermannt?“

Wortbildungen:

Aber, Aberglaube, Aberglauben, abergläubig, abergläubisch, abern, Abersinn, Aberwitz, aberwitzig

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „aber
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aber
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „aber (I. ⟨Konj.⟩)“, Seite 77.
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalaber

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „aber“, Seite 3.
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 Gunter Bergmann: Kleines sächsisches Wörterbuch. 2., unveränderte Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1987, ISBN 3-323-00008-0, „aber“, Seite 23.


Worttrennung:

aber

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild aber (Österreich) (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info)
Reime: -aːbɐ

Bedeutungen:

Ausdruck einer Verstärkung
Ausdruck der Anteilnahme der sich äußernden Person, Ausdruck von Empfindungen

Herkunft:

siehe oben

Beispiele:

Das war aber ein großes Fest!
Komm her, aber zügig!
Sie hat alles, aber auch wirklich alles mitgenommen.
Der Film war aber heftig!
Du bist aber fies!
Aber mein lieber Schwager! Reg dich doch nicht so auf!

Redewendungen:

aber, aber
aber hallo

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aber
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „aber (II. ⟨Partikel, unbetont⟩)“, Seite 77.

Anmerkung:

Das Adverb aber wurde seit dem 16. Jahrhundert immer weiter von wieder verdrängt und ist heute nur noch in Wendungen und Zusammensetzungen wie aber und aber, aber und abermals, tausend und abertausend oder hunderte und aberhunderte anzutreffen.[1]

Worttrennung:

aber

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Österreich) (Info)
Reime: -aːbɐ

Bedeutungen:

veraltet; noch in festen Wortverbindungen wie aber und aber vorkommend: abermals, noch einmal, wiederholt, immer wieder

Herkunft:

siehe oben

Synonyme:

abermals, noch einmal, nochmals, wiederholt

Beispiele:

Aber und aber schlug die Glocke im Turm.
Er ging aber und abermals zum Brunnen und schöpfte Wasser.

Wortbildungen:

Aberacht, Aberdutzend, aberhundert, Aberhunderte, abermalig, abermals, Abermilliarde, abermilliarden, Abermillionen, abertausend, Abertausende

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „aber
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „aber
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „aber (III. ⟨Adv.⟩)“, Seite 77.
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalaber

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „aber“, Seite 3.

Nebenformen:

2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv: abere
1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv: abere
2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv: abre
1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv: abre

Worttrennung:

aber

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Info), Lautsprecherbild aber (Österreich) (Info)
Reime: -aːbɐ

Grammatische Merkmale:

  • 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs abern
  • 1. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv des Verbs abern
aber ist eine flektierte Form von abern.
Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:abern.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag abern.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: abre, bare, Bare, Bear, Rabe


aber (Dänisch)

Worttrennung:

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Grammatische Merkmale:

  • unbestimmter Plural des Substantivs abe
aber ist eine flektierte Form von abe.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag abe.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

aber (Prußisch)

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

adversativ: aber

Herkunft:

Entlehnung aus dem deutschen aber[1]

Beispiele:

„Kas aber nidruwe stas wirst proklantitz.“ (Katechismus I)[2][3]

Übersetzungen

Georg Heinrich Ferdinand Nesselmann: Thesaurus linguae prussicae. Der preussische Vocabelvorrath soweit derselbe bis jetzt ermittelt worden ist, nebst Zugabe einer Sammlung urkundlich beglaubigter Localnamen. Harrwitz & Gossmann, Berlin 1873 (Internet Archive), Seite 1.
Erich Berneker: Die preussische Sprache. Texte, Grammatik, Etymologisches Wörterbuch. Karl J. Trübner, Strassburg 1896 (Internet Archive), Seite 278.
Reinhold Trautmann: Die altpreussischen Sprachdenkmäler. Einleitung, Texte, Grammatik, Wörterbuch. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 1910 (Internet Archive), Seite 295.

Quellen:

  1. Reinhold Trautmann: Die altpreussischen Sprachdenkmäler. Einleitung, Texte, Grammatik, Wörterbuch. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 1910 (Internet Archive), Seite 295.
  2. Erich Berneker: Die preussische Sprache. Texte, Grammatik, Etymologisches Wörterbuch. Karl J. Trübner, Strassburg 1896 (Internet Archive), Seite 9.
  3. Reinhold Trautmann: Die altpreussischen Sprachdenkmäler. Einleitung, Texte, Grammatik, Wörterbuch. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 1910 (Internet Archive), Seite 7.

aber (Schwedisch)

Neutrum Singular Plural
unbestimmt bestimmt unbestimmt bestimmt
Nominativ (ett) aber aber aber aber
Genitiv abers abers abers abers

Worttrennung:

aber, Plural: aber

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

Aber, Haken an der Sache, unerwartetes Hindernis, Schwierigkeit, Strich durch die Rechnung

Herkunft:

aus dem Deutschen[1]

Sinnverwandte Wörter:

ett streck i räkningen, hinder, svårighet

Beispiele:

Men det finns ett aber.
Aber es gibt einen Haken an der Sache.
Saken har ett litet aber.
Die Sache hat einen kleinen Haken.
Det var ett aber att hans fru blev sjuk.[2]
Dass seine Frau krank wurde, stellte ein unerwartetes Hindernis dar.
Ett aber var att Gunnar inte kunde tyska.
Es zerstörte alle Pläne, dass Gunnar kein Deutsch konnte.
Ett aber i sammanhanget är dock att det är en ny och oprövad teknik.
Eine Schwierigkeit in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass es sich um eine neue und unerprobte Technik handelt.

Charakteristische Wortkombinationen:

det finns ett aber

Übersetzungen

Svenska Akademiens Ordbok „aber
Svenska Akademien (Herausgeber): Svenska Akademiens ordlista över svenska språket. (SAOL). 13. Auflage. Norstedts Akademiska Förlag, Stockholm 2006, ISBN 91-7227-419-0, Stichwort »aber«, Seite 1
Lexin „aber

Quellen:

  1. Svenska Akademiens Ordbok „aber
  2. Norstedt (Herausgeber): Norstedts svenska ordbok. 1. Auflage. Språkdata och Norstedts Akademiska Förlag, 2003, ISBN 91-7227-407-7 „aber“, Seite 1


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