Matte

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Matte (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Matte die Matten
Genitiv der Matte der Matten
Dativ der Matte den Matten
Akkusativ die Matte die Matten
eine Fußmatte aus Bast

Worttrennung:

Mat·te, Plural: Mat·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Matte (Info)
Reime: -atə

Bedeutungen:

eine aus grobem Flechtwerk oder Gewebe aus Bast, Binsen, Schilf, Stroh, synthetischen Fasern oder Ähnlichem bestehende Unterlage oder dergleichen
Sport: eine aus weichem, federndem Material bestehende Unterlage, die mit einem festen Überzug umhüllt ist (zur Dämpfung von Sprüngen beim Turnen, als Fläche für die Kämpfe im Ringen oder dergleichen)
umgangssprachlich: lange Haare
umgangssprachlich: Prostituierte
umgangssprachlich: Bett
umgangssprachlich: (aus Bast oder Stroh gefertigte) grobe Decke, die als Umhang getragen wird

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; Erbwort aus den mittelhochdeutschen Formen matte → gmh und matze → gmh (siehe auch mittelniederdeutsch matte → gml, mittelniederländisch matte → dum), die ihrerseits der althochdeutscher Form matta → goh entstammen; bei dieser, wie bei den altenglischen Formen matt → ang und meatt → ang, handelt es sich um eine Entlehnung aus mittellateinisch matta → la, das seinerseits ein phönikisch-punisches Lehnwort ist (vergleiche hebräisch מִטָה‎ (CHA: miṭā(h))  ‚Lager‘, vor allem aus Binsen, Stroh oder Ähnlichem); offenbar schon vor der Lautverschiebung entlehnt ist oberrheinisch »Matze«, das aber erst seit spätmittelhochdeutscher Zeit bezeugt ist[1]
seit 1955 bezeugte und von der Halbwüchsigensprache ausgehende Bedeutungsübertragung, die darin besteht, dass die langen Haare als eine Art Teppich aufgefasst werden; vergleiche hierzu englisch mat → enwirres Haar[2]
seit 1930 bezeugte Bedeutungsübertragung, die darin besteht, dass die Prostituierte mit der Unterlage bei Sportarten wie Bodenturnen, Ringen und so weiter gleichsetzt wird[2]
seit 1955 bezeugte und vom Norddeutschen ausgehende Erweiterung aus der Bedeutung „Fußdecke[2]
seit 1955 bezeugte und von der Halbwüchsigensprache ausgehende Bedeutungsübertragung[2]

Synonyme:

alle umgangssprachlich: Allgemeine, Alma, Amüsiermädchen, Amüsiermatratze, Anschaffefrau, Bein, Berufsamüsiererin, Berufsmäßige, Beserl, Bettmaid, Biene, Bolzen, Briefkasten, Bruchbiene, Brunzwinkel, Bumsmädchen, Dämchen, Dame/Dame vom Dienst/Dame des öffentlichen Dienstes/Dame fürs Geld/Dame des ältesten Gewerbes/Dame des ältesten Gewerbes der Welt/Dame des leichten Gewerbes/Dame minderen Gewichts/Dame der zehnten Muse/Dame mit dem unaussprechlichen Namen/Dame der ältesten Zunft der Welt/Dame von der flotten Zunft/Dame von der leichten Zunft/horizontale Dame/käufliche Dame/leichte Dame/öffentliche Dame/professionelle Dame/schräge Dame/vorübergehende Dame/eindeutig zweideutige Dame, Dienerin des horizontalen Gewerbes/Dienerin der Liebe/Dienerin der käuflichen Liebe, Diensleistungsdame, Dienstmädchen/Dienst-Mädchen, Donna, Dosenverkäuferin, Dulle, Ekelkörper, horizontal Erwerbstätige, Fahrrad, Fetze, Fliege, Flinte, F-Loch, Flöte, Frau auf Zeit, Fraulein/Fräulein, Freudenfrau, Freudenmädchen, Freundin gegen bar/Freundin für Geld, Fuchtel, Futt, Gammel, Gänsefüßchen-Dame, Geige, Geigenspielerin, Geldkatze, Gemse, Genussdame, Geschlechtskatze, Gesellschaftsdame, Gunstgewerblerin, hwG-Frau, Hackbraten, Halbschwergewicht, Halbweltlerin, Hatsche, Haut, Hoppemädchen, Horizontalgewerblerin, Horizontalhostess, Hostess, Hübschlerin, Huhn, Hüpferl, Intimsportlerin, Juchhe-Dame, Kalle, Kätzchen, Katze, Kauffrau, Kletterhanne, Kletterjule, Kobelmädchen, Kuh, Leihdame, Leihkörper, Leisten, Lustmatratze, Mädchen für alle, Mädchen vom Dienst/M.v.D., Mädchen der Liebe, Mädchen von der leichtesten Tugend, allgemeingültiges Mädchen, halbseidenes Mädchen, horizontales Mädchen, leichtes Mädchen, Matratze, Metze, Mietsche, Mieze, Miss Gunst, Modell, Möse, Motte, Muschi, Nachthyäne, Nachtmensch, Nagel, Nähmaschine, Nelke, Nickel, Nymphe, Öffentliche, Omnibus, P. P., Pflaumenhandlung, Pimperliese, Pimpernelle, Presslusthammer, Pritsche, Professionelle, Profi/Profi-Katze, Rabe, Ratte, Reitpferd, Samenräuber, Schickse, Schinken, Schlampe/Schlampen, Schlapfen, Schleuse, Schlitten, Schnalle, Schöne der Nacht, barmherzige Schwester/mitleidige Schwester, Sexgewerblerin, Sexmaschine, Sexualdemokratin, Sexualhelferin, Solchene, Spritzbüchse, Spritze, Staude, Steckdose, Stück, Stundenfrau, Stute, Sumpfblüte, Tebe, Tilla/Tille, Töle, Truhe, Tülle, Tülpchen, Unke, Uschi, Vergnügungsspenderin, öffentliches Verkehrsmittel, Viertelstundenlöhnerin, Volksempfängerin, Vorführdame, Wachtel, Wanze, sündige Ware, Zahn, professionelle Zeitvertreiberin, Zibbe, Zusel
alle umgangssprachlich: Bock, Brett, Bucht, Bunker, Buntkarierte, Ducht, Eia/Eija, Eierkiste, Falle, Federn, Feige, Filze, Furzkiste, Furklappe, Furzmolle/Furzmulde, Hämorrhoidenschaukel, Hauptstadt der Bewegung, Heia, Heiakörbchen, Horchposten, Hutsche/Hutschn, Jojel, Kahn, Kasten, Kaule, Keuschheitsetui, Kiste, Klappe, Knacke, Knutschkiste, Koje, Korb, Körbchen, Kraxe/Kraxn, Kuhle, Kuschee, Liebesstätte, Liebeswiese, Loch, Matratzenball, Mausefalle, Miefkiste, Miste, Molle, Mulde, Nest, Penne, Pfanne, Poofe, Poofmolle/Poofmulde, Posen, Pritsche, Puff, Ratze, Sack, Scheißkorb, Schlummerkasten, Schlummerkiste, Schnarche, Steign, Truhe/Trücherl, Tuch, Wanzenkiste, Wanzennest

Sinnverwandte Wörter:

veraltet: Matta
Bretter, Ring
Haarpracht, Haarstrang; alle umgangssprachlich: Beatle-Mähne, Filzlocken, Künstlermähne, Loreleifrisur, Lottermähne, Löwenmähne, Mähne, Mop-Mähne, Pennerkissen, Pferdefrisur, Spaghetti-Haar, Zammeln, Zotteln
alle umgangssprachlich: Alleinunterhalterin, Altmaterial, Amateurnutte, Amateuse, Ambulante, Amüsierdame, Arbeitsbiene, Autobahnsirene, Autonutte, Badewanne, Bankfleisch, Beifahrerin der Liebe, Benzinnutte, Berufsflittchen, Biernutte, Bordsteinschleifer, Bordsteinschwalbe, dreckige Bürste, Chonte/Konte, Dame vom ambulanten Gewerbe, Diplomierte, Eckensteherin, Edeldirne, Edelnutte, Einspännerin, Empfangsdame, gefallener Engel, Eule, Fangzahn, Feldmatratze, Fensterdirne, Fensterhenne, Feudalnutte, Fose, Fotomodell, Freiberufliche, Freiexemplar, Freifrau, Freimädchen, Freimensch, Freischaffende, Freizeitgirl, Frettchen, Gastarbeiterin, Geheime, Geländenutte, staatlich Geprüfte, Goldgräberin, Großmutter der Liebe, Hafendame, Halbseidene, Hupmädchen, Jungfrau, Jungsau, schicke Kanaille, Kartenfrau, kesse Katze, Kiekse, Kille, Klassefrau, Kreditfetzen, Lausmensch/Lausemensch/Lausenmenscherl, Lebefräulein, Lebemädchen, Lehrkörper, Lercherl, fleißiges Lieschen, das letzte Loch, Lusthase, Lustmieze, Luxusdame, Luxusfrau, spätes Mädchen, Masseuse, Mistmensch, Mitternachtshyäne, Mizzi, Mordsfetzen, NATO-Marlene, Naturalienutte, Neppfrau, Nobeldame, Nonne, Notorische, Nutte, Offizielle, Paradiesvogel, Pferdchen, Pistennutte, Privatdozentin, Private, Quartalnutte, Registerdame, Rennpferd, Rokokokokotte, Rummelnutte, alte Sau, barmherzige Sau, trichinenfrei Sau, Säule, eingefahrener Schlitten, alte Schnalle, Schrapnell, alte Schrippe, billiger Schuss, Sexkätzchen, Sextechnikerin, Sitzjule, Sparbüchse, Spielkätzchen, Spielmädchen, Star des leichten Gewerbes, Strichfahrerin, Strichhure, Strichvogel, Strieze/Strizze, Stubenfliege, Tante, Top-Hostess, Trauermädchen, Trina, Unterhaltungskünstlerin, Untertarifliche, Verkehrsexpertin, Verkehrshindernis, Veronika, Wilde, Zeitungs-Strichmädchen, Zotte, Zugvogel
alle umgangssprachlich: Baba, BMW, Etui, Lotterliege, Lotterwiese, Spielwiese
Poncho; umgangssprachlich: Kotze

Gegenwörter:

Haarschopf, Haarstoppel; alle umgangssprachlich: Bürste, Bürstenfrisur, Cäsarenfrisur, Entlausungsfrisur, Kochtopffrisur, Kokoskopf, Mecki/Meckifrisur, Pagenkopf, Plüsch, Rasenmäherfrisur, Schnittkopf/Schnittkopp, Schrubber, Sing-Sing-Bürste, Stiftekopf/Stiftekopp/Stiftenkopp, Stoppelglatze, Streichholzfrisur

Oberbegriffe:

Bodenbelag, Unterlage

Unterbegriffe:

Allzweckmatte, Automatte, Badematte, Bastmatte, Dämmmatte, Filzmatte, Fußmatte, Grasmatte, Gummimatte, Hängematte, Isoliermatte, Isomatte, Kokosmatte, Kunststoffmatte, Motordämmmatte, Platzmatte, Schilfmatte, Schilfrohrmatte, Seuchenmatte, Strohmatte, Teigausrollmatte, Tischmatte, Universal-Gummi-Matte
Gymnastikmatte, Judomatte, Ringermatte, Turnmatte, Yogamatte

Beispiele:

Der Raum war mit Matten ausgelegt.
„Diese werden mit einem schwarzbraunen filzähnlichen Haartuch so bedeckt, daß die eine lange Seite ganz geöffnet bleibt; dann scheidet eine Mittelwand von demselben Stoff sie in zwei gleiche Teile: der eine ist gleichsam der Salon, da liegen Matten und einige Polster, welche nachts als Lagerstätte dienen, und der andre ist den häuslichen Geschäften gewidmet und daher meistens von den Frauen bewohnt.“[3]
„Sie machte, die flachen Hände tief an die Hüften gelegt, einen Rundgang durch das Zimmer. Bei der Matte mit den Photographien blieb sie stehen.“[4]
„In der überdachten Ecke des Schuppens lagert Unterrichtsmaterial: zerfledderte Schulbücher, neue Tafeln, eine kleine Sammlung von Tongefäßen, in einem Töpferkurs entstanden, ein paar Tische und Stühle, ein Hefter, ein Taschenrechner, eine Uhr, ein großes Poster, das den Blutkreislauf des Menschen zeigt, und ein paar Matten.[5]
„Ich legte mich auf meine Matte aus Palmrippen, zog aber weder die feuchten Kleider noch die Schuhe aus.“[6]
Der Kämpfer tritt auf die Matte.
„Im Wettkampf geht es nicht so sanft zu, aber jeder Judoka ist dafür verantwortlich, dass sein Gegner gesund von der Matte kommt.“[7]
Ihre Tochter hat eine blonde Matte.
Dort kann man noch an jeder Ecke eine Matte finden.
Ich kann es kaum erwarten, auf meiner Matte zu liegen.
Das ist kein Umhang, das ist eine Matte!

Redewendungen:

umgangssprachlich: auf der Matte bleiben
umgangssprachlich: auf der Matte stehen
umgangssprachlich: jemandem haut es auf die Matte
umgangssprachlich: jemanden auf die Matte legen
umgangssprachlich: einen an der Matte haben
umgangssprachlich: da kriegst du eine Matte
umgangssprachlich: sich auf die Matte hauen

Charakteristische Wortkombinationen:

eine Matte aus Schilf
die Matte betreten, (den Gegner) auf die Matte werfen

Wortbildungen:

Mattenflucht, Mattenleiter, Mattenrichter, Mattenspringen

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1123
Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Matte«
Wikipedia-Artikel „Matte
Wikipedia-Artikel „Matte (Unterleger)
Wikipedia-Artikel „Matte (Sport)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Matte
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Matte
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMatte
The Free Dictionary „Matte

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 605
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Matte«
  3. Ida von Hahn-Hahn → WP: Orientalische Briefe. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 24: An meine Schwester (URL).
  4. Franz Kafka → WP: Der Prozeß. In: Projekt Gutenberg-DE. Erstes Kapitel: Verhaftung – Gespräch mit Frau Grubach – Dann Fräulein Bürstner (URL).
  5. Colin Murphy: Azungos und Mosambikaner - Über die Mühen eines jungen afrikanischen Staates. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 8221, 9. März 2007 (übersetzt von Elisabeth Wellershaus), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 10. Januar 2014).
  6. Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas. 5. Auflage. Malik National Geographic, München 2010, ISBN 978-3-89405-249-2, Seite 87.
  7. Sebastian Fink: Der sanfte Weg auf die Matte. In: Westdeutsche Zeitung Online. 17. Februar 2010 (Online, abgerufen am 10. Januar 2014).
Singular Plural
Nominativ die Matte die Matten
Genitiv der Matte der Matten
Dativ der Matte den Matten
Akkusativ die Matte die Matten
Matten im Kanton Luzern

Worttrennung:

Mat·te, Plural: Mat·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:
Reime: -atə

Bedeutungen:

westoberdeutsch: schweizerisch; sonst dichterisch: Grasfläche, grasbewachsener Boden

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert bezeugt und im Mittelhochdeutschen als mat(t)e → gmh belegt. Althochdeutsch ist es nur indirekt in matoscreg → goh, matoscregh → gohHeuschrecke“ überliefert, aus dem Altsächsischen ist jedoch matha → osx bekannt. Es stammt von einem erschlossenen westgermanischen *madwō fWiese (zum Mähen)“ (daneben mit Vokallänge altenglisch mǣd → ang, mǣde → ang, woraus neuenglisch meadow → en, sowie altfriesisch mēde → ofs) und ist eine Instrumentalableitung zu »mähen«, so dass sich als GrundbedeutungWiese, die gemäht wird“ ergibt (gegenüber der »Weide« „Wiese, die nur abgeweidet wird“); vergleiche auch »Mahd«[1][2]

Synonyme:

Wiese

Sinnverwandte Wörter:

Weide

Unterbegriffe:

Alpenmatte, Bergmatte, Dorfmatte, Heumatte

Beispiele:

  „Und er muss sitzen, fühlend, in der Nacht,
Im ewig Finstern – ihn erquickt nicht mehr
Der Matten warmes Grün, der Blumen Schmelz,
Die roten Firnen kann er nicht mehr schauen -
Sterben ist nichts – doch leben und nicht sehen,
Das ist ein Unglück – Warum seht ihr mich
So jammernd an?“[3]
„Er wandelte, unentschlossen, ob er in der Nähe des Dorfes bleiben oder sich entfernen solle, durch eine üppige Matte.[4]
„Peterli half ihr beim Strohflechten, weil er sonst große Langeweile gehabt hätte, und sie erzählte ihm allerlei schöne Geschichten von der Frauenblümlisalb, wo hoch, hoch droben über ewigem Schnee und Eis eine wunderschöne grüne Matte sei, auf der das arme Vieh, das harte Leute zu tot geplagt, werden und grasen dürfe in Ruh und in Fülle; von reichen Bauersleuten, die üppig und gottlos gelebt und den Armen ihr Haus verschlossen, wie dann aber eine Lawine gekommen und all ihr Hab und Gut verschüttet: da liegen sie nun tief drunten in der Nacht und Qual.“[5]
„So möchte er sein: wie die Berge sind und der Föhn; wie der kristallene See, in dem die Riesenhäupter sich spiegeln; wie die kärgliche Einsamkeit, die sich da oben abspielt. Von hier aus möchte er hinuntersteigen zu den Menschen und ihren mancherlei Schicksalen. Nein sagen und ja sagen, den Kopf schütteln über all der Narretei und wieder zurückkehren auf seine Matte, in sein kleines Nimikon, wo er jeden Regentropfen und jedes Sonnenstäubchen, jeden Dachziegel und jede verirrte Krähe kennt.“[6]
„Leicht aus dem Wald in den Wald hüpft über die Matte das Eichhorn,.“[7]
„Er ging auf dem Feldweg … zwischen Matten und Mostbirnenbäumen.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

alpine Matten, grüne Matten

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1123
Wikipedia-Artikel „Matte
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Matte
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Matte
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMatte
The Free Dictionary „Matte
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X Stichwort „Matte“, Seite 466.
Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1, Stichwort „Matte“, Seite 181.
Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7 Stichwort „Matte“, Seite 57.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 605 sowie Friedrich Kluge, bearbeitet von Walther Mitzka: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 18. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1960, DNB 452461472, Seite 466.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1123.
  3. Friedrich Schiller → WP: Wilhelm Tell. In: Projekt Gutenberg-DE. Erster Aufzug; Vierte Szene (URL).
  4. Heinrich Zschokke → WP: Addrich im Moos. In: Projekt Gutenberg-DE. 46. Kapitel: Die Nacht auf der Bampf (URL).
  5. Ottilie Wildermuth → WP: Jugendgabe. In: Projekt Gutenberg-DE. Der Peterli von Emmental (URL).
  6. Hugo Ball → WP: Hermann Hesse. In: Projekt Gutenberg-DE. Hermann Lauscher und Peter Camenzind (URL).
  7. Wikisource-Quellentext „C.F. Meyer: „Hohe Station“
  8. Rudolf Jakob Humm: Carolin. Zwei Geschichten aus einem Leben. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1944, Seite 219.
Singular Plural
Nominativ die Matte die Matten
Genitiv der Matte der Matten
Dativ der Matte den Matten
Akkusativ die Matte die Matten

Nebenformen:

ostmitteldeutsch: Matz

Worttrennung:

Mat·te, Plural: Mat·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:
Reime: -atə

Bedeutungen:

westmitteldeutsch: geronnene Milch, Quark

Herkunft:

seit dem 15. Jahrhundert bezeugt; mit Rücksicht auf gleichbedeutendes französisch maton → fr, katalanisch mató → caQuark“ ist an lateinisch matta → laMatte“ als Ausgangspunkt zu denken; denkbar ist, dass das Tuch, in das der Quark zum Abtropfen geschüttet wurde, so hieß, und dann der Name vom Behälter auf den Inhalt verschoben wurde[1]

Synonyme:

ostmitteldeutsch: Matz

Sinnverwandte Wörter:

Westösterreich, Tirol; Südostösterreich; Süddeutschland: Schotten; Österreich, Südostdeutschland: Topfen; Ostdeutschland: Weißkäse

Oberbegriffe:

Lebensmittel, Milchprodukt

Beispiele:

„Die Mattentaart wird aus Blätterteig hergestellt, ist mit Matte, einer Art Quark, gefüllt und hat an der Oberseite eine dunkelbraune Kruste.Die Matte wird aus frischer Rohmilch, Buttermilch aus landwirtschaftlichen Betrieben und gegebenenfalls etwas Essig hergestellt.“[2]
„Die Latwerge ißt man nicht allein auf Brot, sondern streicht sie auch auf Pellkartoffeln, die zuvor dick mit Matte (Quark) bestrichen wurden.“[3]
„Dann noch einmal 24 Stunden stehen lassen, in einen leinernden Sack (Mattesack) füllen, Molke herauspressen und die Matte (Quark) im Sack auf einen Hieb mit einem Stein beschweren, damit sie ganz trocken wird.“[4]

Übersetzungen

Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 605
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Matte

Quellen:

Singular Plural
Nominativ die Matte
Genitiv der Matte
Dativ der Matte
Akkusativ die Matte

Anmerkung:

Der Küpper gibt leider keine Angaben zum Flexionsmuster des Lemmas an, sodass hier bewusst auf das Anführen einer Pluralform verzichtet werden musste. Obwohl eine fehlerhafte Analogiebildung nicht auszuschließen ist, wurde in manchen Fällen die Genitivform aus anderen Wörterbüchern, so sie denn das Lemma enthalten, übernommen.

Worttrennung:

Mat·te, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Matte (Info)
Reime: -atə

Bedeutungen:

umgangssprachlich, Nebenform von: Mathe
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Mathe.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Matte«
Singular Plural
Nominativ die Matte
Genitiv der Matte
Dativ der Matte
Akkusativ die Matte

Anmerkung:

Der Küpper gibt leider keine Angaben zum Flexionsmuster des Lemmas an, sodass hier bewusst auf das Anführen einer Pluralform verzichtet werden musste. Obwohl eine fehlerhafte Analogiebildung nicht auszuschließen ist, wurde in manchen Fällen die Genitivform aus anderen Wörterbüchern, so sie denn das Lemma enthalten, übernommen.

Worttrennung:

Mat·te, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Matte (Info)
Reime: -atə

Bedeutungen:

umgangssprachlich: Geld

Herkunft:

Entlehnung aus jiddisch מתּנה‎ (YIVO: matone)  ‚Gabe, Geschenk‘, das seinerseits hebräisch מַתָנָה‎ (CHA: matānā(h))  ‚Geschenk‘ entstammt[1][2]

Sinnverwandte Wörter:

Nord- und Mitteldeutschland: Asche, Bakschisch; Österreich: Flieder; Österreich, Südostdeutschland: Gerstl; Deutschland: Kies, Patte; Schweiz: Klotz; Deutschland: Knete; Deutschland, Schweiz: Kohle; Koks; Norddeutschland, Österreich: Marie; Deutschland, salopp: Moos; Deutschland, landschaftlich, salopp: Schickermoos; Schweiz: Stutz, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Geld

Oberbegriffe:

Zahlungsmittel

Beispiele:

„Also abends „drückt“ sie in die City, weil sie „auf Disko stehen“. Also, das verstehst du ja noch. Aber wissen sie was „Matte“ ist? Ja „Matte“ brauchst du in der Disko, sonst läuft nichts. Und das ist keine Matte zum drauf rumturnen, das ist Geld.“[3]

Übersetzungen

Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Matte«

Quellen:

  1. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 6. Nachdruck der 1. Auflage. Klett, Stuttgart u.a. 1997, ISBN 3-12-570600-9, Artikel »Matte«
  2. מילון כיס דו לשוני עברי-גרמני גרמני-עברי כולל תעתיק מלא / Zweisprachiges Taschenwörterbuch Deutsch-Hebräisch Hebräisch-Deutsch mit vollständiger Transliteration,פרולוג מוציאים לאור בע״מ / Prolog Verlag GmbH, Israel 2006. Seite 146 (hebräischer Teil). ISBN 9783929895186
  3. Jugendsprache: Fiktion und Wirklichkeit, Peter Schlobinski, Gaby Kohl, Irmgard Ludewigt. Abgerufen am 1. November 2017.
Singular Plural
Nominativ das Matte
Genitiv des Matten
Dativ dem Matten
Akkusativ das Matte

Worttrennung:

Mat·te, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Matte (Info)
Reime: -atə

Bedeutungen:

etwas, das matt ist

Herkunft:

explizite Ableitung zum Adjektiv matt

Beispiele:

  „Er wies dem Alten Schritt für Schritt
Hier bald das Matte, dort das Leere,
Und dachte nicht, daß der, mit dem er stritt,
Der Autor des Gedichtes wäre.“[1]
„Ebensowenig wie in dem Übergang vom Rohen zum Matten der Ästhetiker, kann der Sittenrichter in dem Übergang von der Plautinischen Zote und Indifferenz zu der Terenzischen Akkommodierungsmoral einen Fortschritt erkennen.“[2]

Übersetzungen

Quellen:

  1. Christian Fürchtegott Gellert → WP: Fabeln und Erzählungen. In: Projekt Gutenberg-DE. Der alte Dichter und der junge Kritikus (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
  2. Theodor Mommsen → WP: Römische Geschichte. In: Projekt Gutenberg-DE. 4. Buch, 13. Kapitel: Literatur und Kunst (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Maate, Made, Mahd, Mate, matt, Matt
Homophone: Mathe
Anagramme: atmet